Meschede. .

Immer häufiger stecken sich in NRW Menschen mit dem H1N1-Virus an. Die im Volksmund als „Schweingrippe“ bezeichnete Krankheit hat im Kreis Soest bereits den Tod eines 57-jährigen Geschäftsmannes verursacht.

Dr. Peter Kleeschulte, Leiter des Kreisgesundheitsamtes, erläutert im Interview den aktuellen Stand im HSK.

Frage: Haben sich im Sauerland schon Menschen mit dem Virus angesteckt?

Peter Kleeschulte: Bislang hat es in dieser Grippe-Saison überhaupt noch keine offiziellen Meldungen über derartige Erkrankungen gegeben. Sie würden fällig, sobald bei Laboruntersuchungen ein Grippeerreger gefunden wird. In Deutschland dominieren zurzeit drei unterschiedliche Viren.

Frage: Welchen Anteil hat dabei die „Schweinegrippe“?

Kleeschulte: Gut drei Viertel, ca. 70 Prozent, der Erkrankungen gehen auf das H1N1-Virus zurück. Nach der Pandemie war solch ein hoher Anteil zu erwarten. Eine atypische Häufung ist dies im Übrigen nicht, sondern das Ausmaß einer normalen Grippesituation.

Frage: Wie kann die Grippewelle weiter verlaufen? Müssen sich die Menschen in Meschede und Umgebung schützen?

Kleeschulte: Es kann auch uns treffen. Mit Folgen wie schweren Krankheitsverläufen und Stationsbehandlungen.

Frage: Gegen das Virus wurde ein Impfstoff entwickelt. Lohnt sich eine Impfung noch?

Kleeschulte: Wer sich in diesem Winter gegen Grippe hat impfen lassen, hat damit ohnehin schon den Schutz gegen das H1N1-Virus in seinem Körper. Der Wirkstoff wurde nämlich im saisonalen Impfstoff gegen Grippe verarbeitet. Nach 14 Tagen zeigt die ­Impfung ihre Wirkung.

Frage: Und die Nebenwirkungen?

Kleeschulte: Es sind keine Nebenwirkungen bekannt.

Frage: Wer sollte sich impfen lassen?

Kleeschulte: Eine Impfung empfiehlt sich für Menschen mit chronischen Erkrankungen an der Lunge, am Herzen und generell für Personen über 60 Jahren. Auch Schwangere sollten sich davor schützen.