Meschede. .

Der Laden brummte, die Kasse klingelte - und zwar ordentlich. So ordentlich, dass Hassan Karanravan neben seinem Restaurant „Pizza Pazza“ an der Fritz-Honsel-Straße ein weiteres Lokal eröffnen wollte. Doch monatliche Traumeinnahmen von rund 40 000 Euro sind längst passé. Nach einem Wasserschaden geht er finanziell am Stock und sitzt auf zwei leeren Ladenlokalen.

Es war schon die zweite feuchte Überraschung für Karanravan in dem Gebäudekomplex an der Fritz-Honsel-Straße, in dem auch das Bekleidungsgeschäft „Ernstings family“ und der Blumenladen Risse untergebracht sind.

Im Fall des zweiten Wasserschadens im vergangenen November geht die Polizei von Herbeiführung einer Überschwemmung aus. Das heißt im Klartext: Jemand soll die Etage über den Ladenlokalen vorsätzlich unter Wasser gesetzt haben.

Während der Blumenladen Risse Glück im Unglück hatte und der Verkauf längst wieder läuft, laufen bei „Ernstings family“ noch die Trocknungsgeräte. Neue Ware wurde bestellt. Nach einer baldigen Besichtigung der Räume werde entschieden, ob der Laden wieder eröffnet werde, teilte Pressesprecherin Heike Hano mit. Bei „Pizza Pazza“ hingegen wird der Verkaufsraum für längere Zeit erstmal dicht bleiben..

„Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll“, sagt Karanravan verzweifelt. Die Polizei ermittele und seine Versicherung könne ihm auch noch nicht helfen, solange die Schadenslage nicht geklärt sei. Immerhin hat er diesmal eine Betriebsausfallversicherung auf die er zurückgreifen kann. Beim ersten Wasserschaden im Jahr 2008 blieb er allein auf den Kosten sitzen.

Weil die Geschäfte vor dem Wasserschaden mehr als gut liefen, gediehen schnell Expansionspläne. Karanravan mietete die ehemaligen Räumlichkeiten der Fleischerei Jung in der Zeughausstraße an und stellte neue Mitarbeiter und Fahrer ein. Beide Lokale befinden sich in 1A-Lage.

Jetzt sitzt der 29-jährige, der in Eversberg wohnt, auf einem Kostenfass ohne Boden. Beide Läden sind dicht, sämtliche Mitarbeiter musste er entlassen, Schulden und Leasingkredite drücken und die Fixkosten für die gemieteten Lokale belaufen sich auf rund 2500 Euro. Eine Stange Geld dafür, dass das Unternehmen mittlerweile keinen Cent mehr abwirft. Zudem gab es Ärger vor Arbeits- und Sozialgerichten mit dem entlassenen Personal.Eine Kösten- und Ärgerspirale die sich weiterhin dreht.

„Es ist unglaublich“, sagt Karanravan, „der Laden lief so gut und jetzt das.“ Er will dringend wissen, wer für den Schaden verantwortlich ist.