Holthausen. (ele) Vor nunmehr 14 Jahren erblickte „The Sixth Sense” im Stall von Pferdezüchterin Brigitte Mette in Holthausen das Licht der Welt.

Niemand konnte sich damals schon träumen lassen, dass dieses Hengstfohlen sich zu einem der erfolgreichsten Springpferde der Welt entwickeln sollte.

Brigitte Mette bezeichnet es noch heute so etwas „wie ihren sechsten Sinn”, als sie zusammen mit ihrem Mann Bernie, mit dem sie sich jetzt seit rund 30 Jahren gemeinsam der Pferdezucht verschrieben hat, damals die Grannus-Tochter Granada vom Pferdehändler und Hengsthalter Richard Trippe aus Oberberndorf kaufte. „Granada war da schon 18 Jahre alt und stand als Reit- und Fahrpferd zum Verkauf, weil sie schon drei Jahre erfolglos besamt worden war”, erinnert sich Brigitte Mette. „Da ich selbst eine begeisterte Kutschfahrerin bin, habe ich die Stute gekauft.”

Die Super-Abstammung der Stute reizte die Züchterin und ihren Mann natürlich, es mit der Zucht doch noch einmal zu versuchen und die mittlerweile 19 Jahre alte Stute „diesmal auf natürliche Art und Weise” decken zu lassen.

Auserkoren wurde der beim Springreiten schon sehr erfolgreiche Hengst Zorro T. von Richard Trippe. Und es klappte auf Anhieb. Mit sechs Monaten verkaufte Brigitte Mette das Hengstfohlen an Richard Trippe, der es aufzog und anritt, bevor er in einen bayrischen Handelsstall kam.

Springreiter Thomas Frühmann aus Oestreich sah „The Sixth Sense” bei einem Turnier und ohne ihn ausprobiert zu haben, kaufte er 2004 den damals achtjährigen Westfalen-Wallach mit seiner starken Sprungkraft und nicht ganz so starken Nerven.

Das Pferd, das mit Spitznamen liebevoll „Sense” gerufen wird, und sein Reiter Thomas Frühmann, die anfangs nur Mitläufer auf den Turnieren waren, sind heute das Erfolgsduo schlechthin. „Ich hatte großes Glück, noch so ein Pferd zu bekommen”, schwärmt Frühmann. Dass der Wallach gute Anlagen hatte, sei ihm von Anfang an klar gewesen, aber dass er wie eine Bombe eingeschlagen ist, hätte keiner wissen können, verrät er.

Das große Hobby

Was er aus „The Sixth Sense” gemacht hat, darüber sind sich jedenfalls alle einig: Weltklasse und 2006 das erfolgreichste und 2009 auf Rang Drei der erfolgreichsten Pferd der Welt mit vielen Siegen und Spitzenplatzierungen bei den größten Reitturnieren und - veranstaltungen auf dem ganzen Kontinent.

In den 30 Züchterjahren haben Brigitte und Bernie Mette mittlerweile etwa 50 Fohlen gezogen - meist wieder mit Zorro T. als Vater, unter denen weitere gute Reit- und Springpferde waren.

Die Zucht ist und bleibt neben den Kutschfahrten das große Hobby der 57-jährigen gelernten Industriekauffrau und dem 56-jährigen Buchhalter. Jeden Tag gehören durchschnittlich zwei Stunden den Pferden. Auch Tochter Verena hat ihre Liebe zu den Vierbeinern entdeckt und will ihre Stute Samira, natürlich von Zorro T. als Erzeuger, zur weitern Zucht behalten.