Meschede/Eslohe/Bestwig/Schmallenberg. Keine Zahlung per Karte möglich: Rund um Meschede am Donnerstag massive Probleme in Geschäften und Supermärkten - die Auswirkungen.

Auch in Meschede, Eslohe, Bestwig und Schmallenberg ist es am Donnerstagmorgen zu massiven Problemen bei der Zahlung mit EC- und Kreditkarten gekommen. Bundesweit waren gegen 7.30 Uhr die Systeme weitgehend ausgefallen oder gestört. Seit der Mittagszeit funktionierten sie weitgehend wieder. Weiterhin wird vereinzelt von Störungen berichtet.

Supermärkte, Tankstellen, Bäcker

Betroffen waren auch die großen Supermärkte - von Aldi über Lidl bis Hit. Dasselbe gilt für Tankstellen und Einzelhändler, wie Bäcker und Metzger. Besonders problematisch: Viele Menschen hatten gar nicht mehr genug Bargeld dabei. Sie mussten Waren zurücklassen oder beim Händler ihres Vertrauens anschreiben lassen.

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Was weiterhin funktionierte: das Abheben von Euro-Scheinen bei den Banken. Dennoch gab es auch hier unschöne Überraschungen: Aus Meschede gab es Berichte, wonach Gäste zum Beispiel bei der Bäckerei Franzes in der Fußgängerzone belegte Brötchen bestellt und gegessen hatten, nicht zahlen konnten, versprachen schnell Geld zu holen - und nicht wieder zurückkamen. Sie prellten die Zeche.

Solche Hinweisschilder waren auch im Hochsauerlandkreis platziert.
Solche Hinweisschilder waren auch im Hochsauerlandkreis platziert. © dpa | Christoph Dernbach

Kurzzeitig war zum Beispiel das Modehaus Heide in Meschede betroffen. Dort war man in einer E-Mail vom Geldinstitut darüber informiert worden, sagte Tobias Heide. Die Störung sei aber rasch behoben worden. Die betroffenen Kunden in der Zwischenzeit wurden gefragt, ob sie auch in bar bezahlen könnten - wer das nicht konnte, konnte auf die andere Bezahlmöglichkeit im Modehaus ausweichen, die Rechnung nach Hause.

So ist die Situation vor Ort

Unsere Reporter hatten eine Stichprobe in der Mittagszeit bei Aldi, Hit und der Raiffeisen-Tankstelle in Meschede gemacht. Das Ergebnis in Meschede: von Störung ab dem Zeitpunkt kaum noch eine Spur. Sowohl bei Aldi, Hit als auch der Raiffeisen-Tankstelle funktioniert die Kartenzahlung wieder reibungslos. Eine Tankstellen-Mitarbeiterin erzählte, dass die Girokarten der Sparkasse und Volksbanken Probleme gemacht hätten. „Aber das mussten wir erstmal herausfinden!“, sagte sie. Kreditkarten seien nicht betroffen gewesen, schilderte sie unserem Reporter. Lediglich der Bäcker im Hit hatte noch Probleme, wie Schilder an der Theke zeigten.

Bei der Fleischerei Brüggemann in Meschede hieß es, dass es keinerlei Probleme im Zahlungsverkehr gab. Auch Peter Hobein von Elektro Kramer konnte keine Probleme feststellen, wie er mitteilte. Nicht betroffen war auch Andre Wiese, Inhaber des H1 am Hennesee: „Bei uns läuft alles normal“ - er nutzt in seinem Betrieb keines der großen Bezahlsysteme, sondern ein kleineres, das keinen Ausfall hatte.

Eine Karte wird an ein Bezahl-Terminal an der Kasse eines Supermarktes gehalten. Zum Teil war der Einkauf auf diese Weise nicht möglich.
Eine Karte wird an ein Bezahl-Terminal an der Kasse eines Supermarktes gehalten. Zum Teil war der Einkauf auf diese Weise nicht möglich. © dpa | Karl-Josef Hildenbrand

Ähnlich sah es auch in Schmallenberg aus: Beim Hit-Supermarkt gingen die EC-Geräte am Nachmittag wieder. Auf Nachfrage, ob die Störung behoben sei, sagte eine Kassiererin: „Ja, zum Glück!“ Und auch beim Bäcker vorm Hit konnte wieder bargeldlos bezahlt werden. „Manche Karten funktionierten, manche nicht“, erzählte die Verkäuferin beim Brötchenkauf. Chaotisch sei das gewesen.

Fein raus war bei diesem Zwischenfall Frederick „Freddy“ Schröjahr: Er war gar nicht betroffen, denn er ist mit seinem Café und Bistro „Schröjahrs“ in Meschede einer der letzten, die noch gar kein EC-Gerät haben und ausschließlich Bargeld annehmen. Damit soll allerdings auch bald Schluss sein, denn: „An Kartenzahlung kommt man nicht mehr vorbei“, weiß auch er – und prüft gerade, für welches System er sich entscheiden wird.

Das sagen die Banken

Betroffen waren vor allem Karten der Sparkasse, der Volksbank und der Commerzbank und der Deutschen Bank. Der Grund für die Störung war nicht bekannt.

Seitens der Volksbank Sauerland kann man sich die Störung nicht erklären: „Unser Zahlungsmanagement hatte keine Hinweise vorliegen“, sagte Pressesprecher Frank Segref auf Nachfrage. Er verwies auf die Störung beim Sparkassen-Giroverbund. Ihm zufolge seien die Kunden der Volksbank Sauerland nicht von einer Störung betroffen gewesen.

Aus persönlicher Erfahrung könne er aber sagen, „dass die Kassiererinnen und Kassierer bei der Vielzahl an verschiedenen Kartenanbietern nicht den Überblick behalten können, welche Karte gerade genau verwendet wird.“ Daher bleibe er bei seiner Aussage, dass Kunden der Volksbank keine Probleme hatten.

Ines Hester, Sprecherin der Sparkasse Mitten im Sauerland, berief sich auf die bereits veröffentlichten Aussagen des Verbandes: „Es gab eine Störung bei einem internen Verschlüsselungsprotokoll.“ Der Sparkasse tue es leid für die Kunden, die Unannehmlichkeiten hatten.