Bad Fredeburg. Mit der neuen Umgehungsstraße in Bad Fredeburg steht nun der große Umbau der Innenstadt an. Jetzt wurden erste Entwürfe vorgestellt.

Seit Anfang September letzten Jahres sorgt die neue Umgehungsstraße in Bad Fredeburg dafür, dass sich das Verkehrsaufkommen im Ort mehr als halbiert hat. In einem größeren Bauvorhaben sollen nun zunächst die Hochstraße, dann die Straße „Im Ohle“ und der Kirchplatz in mehreren Bauabschnitten verändert werden. Im Rahmen einer Bürgerbeteiligung wurden die geplanten Maßnahmen jetzt in der gut besuchten Kurhalle vorgestellt. Die Besucher hatten die Möglichkeit, Fragen zu stellen - und das nutzen viele. Aber nicht jede Frage drehte sich um den Straßenneubau, so dass es zeitweise recht emotional wurde.

Nach der Begrüßung durch den Bezirksausschussvorsitzenden Michael Eiloff erläuterte der technische Beigeordnete der Stadt Schmallenberg, Andreas Dicke, den aktuellen Stand der Planungen. Das Architektur-Büro Pesch und Partner aus Dortmund ist mit der Erstellung eines Konzepts für die Gestaltung der genannten Straßen beauftragt worden. Die Planungen sind im Internet veröffentlicht worden und ein Workshop hat stattgefunden. Anschließend wurde das Bad Fredeburger Ingenieur-Büro Schulte beauftragt, eine topografische Aufnahme für den Bereich der Hochstraße zu erstellen.

Lesen Sie auch:

Weiter äußerte Andreas Dicke, dass bei der Baumaßnahme auch Wasserleitungen und Abwasserkanäle erneuert werden müssen. „Wir planen mit einer Bauzeit von mehr als einem Jahr“, so der technische Beigeordnete. Ein Termin stehe aber noch nicht fest, weil es bisher noch keinen positiven Bescheid über die beantragten Fördermittel gebe. „Vielleicht sind wir aber schon im Herbst so weit, dass wir anfangen können“.

Bürgerversammlung im Kurhaus in Bad Fredeburg: (von links) Marco Guntermann, Hubertus Guntermann, Michael Eiloff (alle Bezirksausschuss), Andreas Dicke, Thomas Gräff (beide Stadt Schmallenberg) und Markus Schulte vom Ingenieur-Büro Schulte.  
Bürgerversammlung im Kurhaus in Bad Fredeburg: (von links) Marco Guntermann, Hubertus Guntermann, Michael Eiloff (alle Bezirksausschuss), Andreas Dicke, Thomas Gräff (beide Stadt Schmallenberg) und Markus Schulte vom Ingenieur-Büro Schulte.   © WP | Reinhold Beste

Anhand der Aufnahme erklärte Markus Schulte die geplanten Veränderungen. So soll die Straßenbreite von 7,60 Meter auf 6 Meter verringert werden. Dadurch vergrößert sich die Breite der Gehwege um 70 Zentimeter. Die Bäume in der Hochstraße sollen erhalten bleiben, hinzu kommen Grünflächen und Ruhebänke. Dadurch fallen jedoch Parkplätze weg. Die Oberstraße soll an die Hochstraße angeschlossen werden, im gesamten Bereich wird dann eine Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h gelten. „Das Ganze wird barrierearm aufgebaut sein. Die Straßenanordnung wird beibehalten“, erläuterte Markus Schulte.

Anwohner äußerten Befürchtungen

Viele Anwohner der Hochstraße äußerten bei der Versammlung im Kurhaus ihre Befürchtungen, dass es während der Bauphase zu massiven Einschränkungen komme. Fragen drehten sich um die Rettungswege oder die Erreichbarkeit von Geschäften, der Post oder des Kindergartens und der Grundschule. Andreas Dicke musste eingestehen, „dass es Situationen geben wird, wo man da nicht herfahren kann“. Aus dem Publikum kam der Vorschlag, in der Bauphase die Straße „In der Schmiedinghausen“ wieder für den Verkehr an die Hochstraße anzubinden. Dazu müsste jedoch der Kneipp-Brunnen abgebaut bzw. versetzt werden. „Soweit sind wir noch nicht“, entgegnete Andreas Dicke.

Die Bürgerversammlung im Kurhaus in Bad Fredeburg zur Ortsumgestaltung nach der Öffnung der Umgehungsstraße war gut besucht: ein erster Entwurf.
Die Bürgerversammlung im Kurhaus in Bad Fredeburg zur Ortsumgestaltung nach der Öffnung der Umgehungsstraße war gut besucht: ein erster Entwurf. © WP | Reinhold Beste

Eine Anwohnerin schlug vor, auf der Straße Markierungen für einen Radweg anzubringen. Das sei aber aufgrund der geringen Straßenbreite nicht möglich, äußerte Markus Schulte. Friedrich Carmesin fehlte „ein funktioneller städteplanerische Entwurf“ und er stellte „die Leistungsfähigkeit der Stadtverwaltung infrage“. Natürlich interessierte auch die Gesamtdauer der umfassenden Baumaßnahme, was von Andreas Dicke mit zehn Jahren Bauzeit beantwortet wurde - was dann doch für Erstaunen sorgte.