Meschede. Im Kreishaus sind nach dem Hackerangriff wieder Kfz-Zulassungen mit HSK-Kennzeichen möglich. So groß war der Ansturm an Tag 1.
Eine Frau steht an der Ampel am Kreishaus in Meschede. Unter ihrem Arm klemmen zwei Autokennzeichen mit den schwarzen Buchstaben „HSK“. Die Schilder gehören zu den ersten, die seit gut drei Monaten wieder mit den drei Buchstaben für den Hochsauerlandkreis geprägt wurden. Dies war seit dem Hackerangriff Ende Oktober nicht möglich.
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Viele ohne Termin
Seit dem Donnerstagmorgen (25. Januar 2024) werden wieder Autos mit HSK-Nummernschildern zugelassen. Wie lief der erste Tag? Der Andrang in der Mescheder Kfz-Zulassungsstelle war wie erwartet groß. Auch in Brilon und Arnsberg war viel zu tun. Gleich morgens um 7.30 Uhr standen schon die ersten Kunden an der Tür. Einige hatten einen Termin online gebucht, viele kamen aber auch ohne Termin.
Viele Händler haben gewartet
Auffallend: „Einige Händler haben offenbar mit Zulassungsvorgängen gewartet, bis es wieder HSK-Kennzeichen gibt“, erklärt Martin Reuther, Pressesprecher des Hochsauerlandkreises. Somit kamen diese gewerblichen Kunden gleich mit einem großen Paket an Anmeldungen - ein Service für ihre Kunden.
Technische Probleme
„Es traten einige wenige technische Schwierigkeiten mit der Fachanwendung auf, die aber überwiegend gelöst werden konnten. Alles in allem ist der erste Tag verlaufen, wie von uns erwartet. Größere Probleme sind nicht aufgetreten“, zieht Reuther ein Resümee für den Donnerstagvormittag. Zulassungen waren bis 12 Uhr möglich.
Tag 1 beim Schildermacher
Auch Peter Bernert ist mit Tag 1 zufrieden. Er prägt seit 47 Jahren und in zweiter Generation Schilder an der Steinstraße. Nur noch ein Schilderpaar mit „LIP“ gab er aus - alle anderen wieder mit HSK. Mehr als 30 Paare waren es am Morgen. Das große Gesprächsthema mit den Kunden? „Na klar: Die HSK-Kennzeichen“, sagt Bernert und lacht.
Kennzeichen umtauschen
„Ich gehe davon aus, dass 98 Prozent meiner Kunden ihre Kennzeichen wieder ändern werden. Ein Sauerländer fährt nicht mit LIP“, erklärt Bernert. Seinen Kunden gewährt er einen Rabatt über fünf Euro, wenn sie ihre Kennzeichen später tauschen wollen. „Ich habe allen gesagt, bewahrt die Quittung auf. Dann machen wir das.“
Umkennzeichnung ab 1. April möglich
Die Umkennzeichnung wird ab dem 1. April 2024 möglich sein. Zunächst gilt es, die vielen Neuanmeldungen abzuarbeiten und zunächst einmal die Fahrzeuge „auf die Straße“ zu bekommen. „Denn nun kommen zum Beispiel auch die Camper und Motorräder zur Kfz-Anmeldung“, erklärt Sprecher Martin Reuther. Das Eintauschen der Kennzeichen PB, LIP, KB und BO erfolge deshalb später.
Wer übernimmt die Kosten?
Der Kreistag hat in seiner Sitzung im Dezember beschlossen, die Gebühren für die Umkennzeichnungen zu übernehmen. Dies wären 38,20 Euro pro Vorgang. In einer groben Hochrechnung geht man von 152.000 Euro pro Monat (das entspricht 4000 neue Kennzeichen) aus. Entscheidend sei jedoch noch die Zustimmung der Bezirksregierung in Arnsberg und der Landesregierung in Düsseldorf. „Das sieht jedoch bisher gut aus“, so Reuther. Die Bürger müssen dann jedoch die neuen Schilder bezahlen und die Gebühren für Wunschkennzeichen kosten auch weiterhin extra.
Wunschkennzeichen
Die Wunschkennzeichen sind weiterhin nicht möglich. An jedem Schalter in der Kfz-Zulassungsstelle klebt deshalb ein Schild. Es scheint eine häufige Frage zu sein. „Da wir weiterhin nicht auf die Daten zugreifen können, ist das noch nicht möglich“, so Martin Reuther. Es werden derzeit mehrere Reihen mit freien HSK-Kennzeichen ausgegeben.
Kennzeichenserien
So lösten es auch die Landkreise, die dem HSK nach dem Hackerangriff ausgeholfen hatten. Alle neu zugelassenen Fahrzeuge aus dem HSK bekamen bestimmte Kennzeichen-Serien zugewiesen, die noch frei waren. Dies waren die Kennzeichen
LIP-CY, LIP-CZ, LIP-CX, LIP-YC, KB-Y, PB-CY und PB-YC. Wer also im Hochsauerlandkreis Autos mit diesen Buchstaben-Kombinationen sieht, kann ziemlich sicher sein, dass ein Sauerländer am Steuer sitzt.