Bestwig/Rüthen. Ein Mann aus Bestwig hat in Rüthen Zivilcourage bewiesen und möglicherweise einen schweren Unfall verhindert. Die Hintergründe.

Ein Mann aus Bestwig hat in Rüthen Zivilcourage bewiesen und einen völlig betrunkenen Autofahrer daran gehindert, in seinem Zustand loszufahren. Ereignet hat sich der bemerkenswerte Vorfall bereits am vergangenen späten Freitagabend (19. Januar) gegen 22.40 Uhr.

Auf den Boden gestürzt

Der 25-jährige Bestwiger hatte gemeinsam mit zwei weiteren Männern aus Warstein im Bereich Bahnhofstraße/Briloner Straße ein Auto bemerkt, das auf der Fahrbahn stand. Aus jenem Fahrzeug war ein 39-Jähriger aus der Hansestadt Bremen ausgestiegen, der so betrunken war, dass er beim Aussteigen zu Boden fiel. Als der 39-Jährige wieder einsteigen und augenscheinlich weiterfahren wollte, hinderte ihn der Bestwiger gemeinsam mit den beiden Männern aus Warstein daran weiterzufahren, indem sie ihr Fahrzeug vor das des Mannes stellten und es so blockierten. Parallel informierten sie die Polizei.

Erschreckendes Ergebnis

Gegenüber den Beamten gab der 39-Jährige zu, dass er das Fahrzeug gefahren habe. Daraufhin wurde ihm ein freiwilliger Atemalkoholtest angeboten. Das erschreckende Ergebnis: Fast drei Promille. Der Mann aus Bremen wurde daraufhin ins Krankenhaus gebracht, wo ihm eine Blutprobe entnommen werden sollte. Bei dieser Blutprobe leistete er nach Angaben der Polizei-Pressestelle Soest heftigen Widerstand, habe dabei aber noch die Kraft gehabt, die eingesetzten Beamten als „Hurensöhne“ und „Arschlöcher“ zu beschimpfen. Dem Beschuldigten droht nun ein Ermittlungsverfahren wegen Trunkenheit im Verkehr, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Beleidigung.

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Dem Bestwiger und den beiden Männern aus Warstein gebührt indes das Lob der Polizei. „Sie haben alles richtig gemacht“, sagt Meschedes Polizeisprecher Michael Schemme. Möglicherweise sei durch ihren Einsatz ein schwerer Unfall verhindert worden. Und genau das sei das Ziel der Polizei. Schemme gibt aber zu Bedenken, dass es bei aller Zivilcourage immer wichtig sei, stets das eigene Risiko abzuschätzen und sich nicht selbst in Gefahr zu bringen.

Melden von Trunkenheitsfahrten

Fälle wie der in Rüthen kämen tatsächlich immer mal wieder vor, sagt Schemme. Deutlich häufiger würden allerdings Trunkenheitsfahrten aus dem fahrenden Auto heraus gemeldet. „Etwa dann, wenn bemerkt wird, dass der Vordermann Schlangenlinien fährt“, sagt Schemme.