Wasserfall/Brilon. Ein Feuer auf dem Gelände des Fort Fun hat ungeahnte Folgen. Hunderte Menschen im Sauerland sind vom Brand der Stüppelhütte betroffen.

Es ist noch früh am Morgen als die Nachricht vom Brand der Stüppelhütte auf dem Gelände von Fort Fun die Runde macht. Eine Nachricht, die mit einem herben Schlag für hunderte Funkamateure im Sauerland verbunden ist. Sie trifft sie mitten ins Mark. Denn in der Stüppelhütte war DB0FUN untergebracht - ein Funkrelais, das selbst den Funkern im tiefsten Tal Reichweiten von hunderten Kilometern ermöglicht hat. Damit ist es seit dem Brand nun vorerst vorbei. Dabei hatte es doch gerade erst begonnen.

Nur drei Monate in Betrieb

Denn, und das ist extrem bitter: Installiert worden war dieses ganz besondere Relais erst im Oktober. Damit war es gerade einmal drei Monate in Betrieb, bevor es den Flammen zum Opfer gefallen ist. Und das nach einem Jahr ehrenamtlicher Arbeit. Bewusst hatten sich die Funkamateure nicht für ein Relais von der Stange entschieden und lieber selbst getüftelt, ausprobiert und gebaut, um ein möglichst leistungsstarkes Gerät installieren zu können. Und genau das war mit enormer Fachkenntnis erreicht worden.

Dank des Relais war es sogar möglich, mit der Nordseeküste zu funken. Unter normalen Bedingungen waren stets Entfernungen von rund 150 Kilometern möglich. Bei optimalen Bedingungen erhöhte sich die Reichweite sogar auf 300 Kilometer und mehr. Entsprechend groß ist nun der Verlust, entsprechend tief der Fall nach gerade einmal drei Monaten Funkamateur-Glückseligkeit. Wer nun bei schlechten Bedingungen im tiefen Tal sitzt, kann nun im schlimmsten Fall nur noch mit Menschen funken, die im gleichen Tal sitzen.

Die Feuerwehr bei ihrem Einsatz an der Stüppelhütte.
Die Feuerwehr bei ihrem Einsatz an der Stüppelhütte. © Privat | Feuerwehr Bestwig

Auf 732 Metern Höhe lag die Stüppelhütte samt Relais. Die Antenne auf dem benachbarten Turm befindet sich gar auf 800 Metern Höhe. Einen besseren Standort gibt es aus Sicht der Funkamateure weit und breit nicht. Perfekte Bedingungen, die der Freizeitpark Fort Fun ihnen ermöglicht hat. Dafür waren die Funker sehr dankbar.

Ob, wann und wie es nun für die Funkamateure im Sauerland weitergeht, ist ungewiss. Auch deshalb, weil noch nicht feststeht, ob der Freizeitpark auf dem Stüppel eine neue Hütte errichten wird. Grundsätzlich wäre es zwar auch möglich, ein solches Relais direkt am Stüppelturm anzubringen oder etwa einen kleinen Container mit dem Relais auf den Berg zu stellen. Aber das muss zunächst geklärt werden.

Feuerschein auf dem Berg gemeldet

Bei dem Feuer in der Nacht von Freitag. 5. Januar, auf Samstag, 6. Januar, war die Hütte, die unmittelbar neben dem Stüppelturm liegt, komplett beschädigt worden. Gegen 1.10 Uhr hatten mehrere Zeugen einen Feuerschein auf dem Berg gemeldet, der weithin sichtbar war. Als die Einsatzkräfte eintrafen, stand die Hütte bereits im Vollbrand.

Die Stüppelhütte gehört zum Areal von Fort Fun, ist aber frei zugänglich. Die Polizei geht nach ersten Ermittlungen davon aus, dass es sich um Brandstiftung gehandelt hat. Die Hütte sei zwar elektrifiziert gewesen, so Polizei-Pressesprecherin Laura Burmann. An jener Stelle, an der Brand ausgebrochen war, hätten sich allerdings keine elektrischen Leitungen befunden. Damit sei ein technischer Defekt als Brandursache auszuschließen.