Meschede. Ein Brandstifter aus Warstein ist verurteilt worden. Zu seinen Opfern gehörte auch eine Firma aus Meschede.

Nach einer Serie von schweren Brandstiftungen in Warstein im Sauerland ist ein 43-Jähriger zu einer Haftstrafe von neun Jahren und zehn Monaten verurteilt worden. Das Landgericht Arnsberg legte ihm insgesamt sieben Fälle zur Last, in denen er Häuser oder Fahrzeuge angezündet hatte, wie ein Sprecher am Dienstag mitteilte. Besonders schwer wog demnach eine Tat vom 25. April 2023, in deren Folge er festgenommen worden war.

Feuer in Mehrfamilienhaus

Damals hatte er in einem Mehrfamilienhaus Feuer gelegt und die Bewohner in große Gefahr gebracht. Das Erdgeschoss ging in Flammen auf. Die Feuerwehr musste sieben Menschen, darunter auch drei Kinder, aus den verrauchten Obergeschossen retten. Sie wurden den damaligen Feststellungen der Polizei zufolge leicht verletzt.

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Sachschaden

Das Gericht stellte außerdem fest, dass der Angeklagte noch für sechs weitere Brände in Warstein zwischen August und November 2022 verantwortlich war. Bei den weiteren Brandlegungen waren Sachschäden entstanden, etwa weil er leerstehende Gebäude oder einen Traktor ausgewählt hatte.

Solidarkaufhaus GAB

Unter den Brandstiftungen war auch der VW-Crafter der Gesellschaft für Arbeits- und Berufsförderung (GAB), die in Meschede ansässig ist. Laut Warsteiner Anzeiger war der Möbeltransporter, vor dem Warsteiner Solidarkaufhaus der GAB in direkter Nähe zur Sparkasse abgestellt. Die GAB hat ihren Firmensitz in Wehrstapel.

Der Transporter wurde am 10. November 2022 gegen 0.18 Uhr auf einem Parkplatz in Warstein angezündet, indem der vordere linke Reifen durch eine nicht näher benennbare Feuerquelle in Brand gesetzt wurde, beschreibt ein Sprecher des Landgerichts den Tathergang. Direkt nach dieser Brandstiftung legte er Feuer im Flur eines Mehrfamilienhauses. „Das war dann das erste Feuer, bei dem er auch Menschen in Gefahr gebracht hatte“, erinnert sich der Warsteiner Feuerwehrsprecher Carsten Lehmann an jene Nacht.

Im Prozess geschwiegen

Der 43-Jährige hatte im Prozess geschwiegen. Nach Feststellung der Richter ist der Mann voll schuldfähig, leidet allerdings unter einer Alkoholabhängigkeit. Er soll daher im Verlauf seiner Haftstrafe eine Entzugstherapie machen, so die Richter. mit dpa