Bestwig. Keine langen Schlangen und Wartezeiten? Gruppen können sich den Fort Fun mieten - und es ist nicht so teuer, wie manch einer glaubt.
Warum nicht einmal einen ganzen Freizeitpark für sich mieten? Das Abenteuerland Fort Fun macht dieses ungewöhnliche zusätzliche Angebot. Schulen und Unternehmen haben es schon ausprobiert.
Noch ist es ein Nischen-Angebot. „Viele Firmen und Schulen wissen gar nicht, dass sie ihre Veranstaltungen hier durchführen können“, sagt Marketing-Chef Dijamant Neziraj. Ausgenutzt hat diese Idee für sich zum Beispiel das Immanuel-Kant-Gymnasium aus Dortmund: Die ganze Schule kam zum Ausflugstag ins Sauerland in den Freizeitpark – anfangs mit über 600 Teilnehmern, zuletzt schon mit fast 1000. Das sprach sich in Schulkreisen herum: „Danach riefen auch andere Schulen an: Sie hätten das vom Immanuel-Kant-Gymnasium gehört…“
Klassische Win-win-Situation
Für die Schulen erleichtert es die Organisation: Busse zum Beispiel können in einem Rutsch geordert werden, das macht sich wiederum beim Fahrtpreis bemerkbar. Über 20 Busse kamen allein im Fall des Dortmunder Gymnasiums. Gleichzeitig ist für eine Schule alles überschaubarer: Der Park gehört eben ausschließlich ihr an dem Tag, es sind keine anderen Gäste da. Es ist eine klassische Win-win-Situation: „Für uns ist alles definitiv planbarer“, sagt Dijamant Neziraj: „Wir wissen, wie viele Gäste kommen werden, wir wissen, wie viele Fahrgeschäfte wir zu besetzen haben, wir wissen, wie viel Personal für die Gastronomie gebraucht werden.“
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Es gibt auch schon Pläne von zwei Schulen und einem Unternehmen mit 2500 Teilnehmern. Für solch große Gruppen wird dann der komplette Park geöffnet. Natürlich ist beispielsweise das Kinderfahrgeschäft dann geschlossen, wenn nur Ältere kommen. Für Schulen ist der Tag durchgetaktet – von der Busanreise bis zu der Zeit, in der die einzelnen Stufen zum Beispiel ihr Essen abholen können. Im Dortmunder Fall zum Beispiel gab es eine Barbecue-Meile, andere Schulen versorgten sich selbst: „Keiner verliert Zeit und kann das Maximum für sich an dem Tag herausholen“, meint Neziraj.
„Wir wollen zeigen, dass das falsch ist“
Was so ein Freizeitpark kostet? „Ab 35 Euro pro Teilnehmer kann man reden“, sagt der Marketing-Chef darüber: „Man meint, einen Freizeitpark zu mieten, das sei richtig teuer. Wir wollen zeigen, dass das falsch ist!“ Die Kosten hängen ab von der Teilnehmerzahl, davon, wie das Gastronomieangebot aussehen soll – und vom Budget des Kunden. Er schränkt ein: Nach oben sind preislich keine Grenzen gesetzt: Wer Kinderschminken, Stelzenläufer zur besonderen Begrüßung oder eine exklusive Show im Saloon haben möchte, der kann das zusätzlich buchen.
Mindestens 500 Teilnehmer
Corona hat dieser Art von Veranstaltung einen gewissen Schub gegeben: Wo gibt es schließlich sonst so große Flächen wie in einem Freizeitpark, um viele Menschen unterbringen zu können – und trotzdem Abstand untereinander haben zu können.
500 Teilnehmer brauche man mindestens, um ein attraktives Angebot machen zu können, so Neziraj. Nicht nur wegen des Preises. Dazu komme, dass auch eine gewisse Atmosphäre aufkommen solle: „Wir wollen vermeiden, dass hinterher gesagt wird: Wir hatten zwar einen Park für uns, aber wir sind uns nie begegnet“ – schließlich spreche man hier über einen Riesenpark. Deshalb habe es auch noch nie den Fall gegeben, dass jemand für sich exklusiv das Fort Fun gemietet habe: Das will die Geschäftsführung gar nicht. Denn Freizeitpark-Atmosphäre entstehe so natürlich nicht.
Ein Abend im Saloon
Und wenn es nur kleinere Gruppen sind, weniger als die 500? Auch möglich. Dafür gibt es dann andere Konstellationen. Da könnte ein Unternehmen mit weniger Beschäftigten den Besuch mit einer Abendveranstaltung verbinden – zuvor gäbe es nachmittags ausgewählte Fahrgeschäfte, die man vorher festlegen kann, dann würde es abends im Saloon weitergehen.
In Frage für Gruppen kommen Rand-Tage unter der Woche, wenn das Fort Fun eigentlich komplett geschlossen ist – diese „Schließtage“, wie sie im Freizeitpark heißen, liegen meistens im April, Mai, einige im Juni, klassisch im September und im Oktober.