Meschede. Ein Knopfdruck und Hilfe wird angefordert: Auch in Meschede gibt es das System des Hausnotrufs. Wie er funktioniert und was er kostet.

Auch wenn Sie nicht zur Gruppe der Senioren, Alleinlebenden, Risikopatienten, Menschen mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen zählen oder in betreuten Wohnanlagen leben und nicht in einem Unternehmen mit Gefahrenpotenzialen am Arbeitsplatz arbeiten, kennen Sie mindestens einen Menschen, der diesen Gruppen angehört. Es könnte natürlich auch Sie einmal treffen? Also lohnt sich ein Blick auf ein wichtiges Thema in diesem Zusammenhang: der Hausnotruf. Er bietet Sicherheit für die oben genannten Gruppen. Entwickelt wurde das System in den 1970er-Jahren. Der Bundesverband Hausnotruf zählt heute über eine Million Nutzer eines Hausnotrufsystems und pro Tag mehr als 10.000 eingehende Notrufe. In Meschede fragen wir Martina Buxot, Verwaltungsangestellte im Gesundheitswesen beim DRK Soziale Dienste und zuständig für den Hausnotruf.

Ein Notruf-Armband am Handgelenk.
Ein Notruf-Armband am Handgelenk. © Privat

Was steckt dahinter und wie funktioniert so ein Hausnotruf?

Buxot: Die Teilnahme am Hausnotruf ist allen Bürgerinnen und Bürgern frei zugänglich. Sie bietet mehr Sicherheit bei der Bewältigung des alltäglichen Lebens, verhindert, dass man im Alter allein dasteht, verlängert die Verweildauer in der gewohnten Umgebung und sichert, dass immer Hilfe da ist, wenn sie gebraucht wird. Installation und Handhabung des Hausnotrufs dürfte heute niemanden mehr abschrecken: Es ist total einfach, sich einen Hausnotruf zuzulegen.

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Wie genau funktioniert die Installation eines Hausnotrufs?

Wenn Sie über einen klassischen Telefonanschluss plus eine freie Steckdose verfügen, installiert der DRK-Mitarbeiter das Hausnotrufpaket direkt vor Ort in wenigen Minuten. Alternativ kann auch ein GSM (Global System for Mobile Communications), also ein Telekommunikationsnetz mit dem man ohne Festnetzanschluss mobil telefonieren kann, verwendet werden. Das ist alles! Natürlich erhalten Nutzer eine verständliche und genaue Anleitung zum Umgang. Die Basisstation wird durch den Funksender, der bitte immer am Körper getragen wird, per Knopfdruck bedient. Die Hausnotrufuhr oder Kette ist wasserdicht und sehr robust. Im Notfall wird der Knopf auf der Uhr gedrückt und schon ist die Verbindung zur Hausnotrufzentrale hergestellt. Dabei wird einfach frei in den Raum gesprochen. Danach wird das weitere Vorgehen mit den Experten der Notrufzentrale abgeklärt.

Was kostet denn ein Hausnotruf ?

Das Grundpaket kostet derzeit monatlich 25,50 Euro. Für Teilnehmer mit einem anerkannten Pflegegrad übernimmt die Pflegekasse die Kosten. Kosten für An- und Abmeldung entstehen nicht. In den 25,50 Euro sind sämtliche Wartungs- und Betreuungskosten enthalten. Daneben bietet das DRK Meschede Zusatzleistungen an: Neben der Ambulanten Pflege, Menüservice und Tagespflege wäre hier vor allem die Rotkreuzdose zu nennen: Eine rote Dose, die im Kühlschrank aufbewahrt wird, weil den jeder Haushalt hat, beinhaltet alle medizinisch relevanten Informationen für den Notfall. Ein kleiner Aufkleber an der Haustür weist darauf hin. Genial einfach und effektiv!

Wie sieht Ihr Berufsalltag aus?

In Meschede besteht unser Team aus drei Mitarbeitern. Ich bin für den Hausnotruf, den Menüservice und die vorbereitende Buchführung zuständig. Der Hausnotruf geht direkt an die Zentrale in Herten, die dann die Weiterleitung übernimmt. Unser Mescheder Team ist für die Installation, Wartung und Betreuung der Hausnotrufsysteme zuständig.

Wie wird der Hausnotruf in Meschede angenommen?

Norbert Vowinkel, Dipl.-Ing und BWL-Master ist als operativer Geschäftsführer des DRK Soziale Dienste Meschede tätig. Er ergänzt die Angaben seiner Mitarbeiterin: Insgesamt wird der Hausnotruf in Meschede gut angenommen. Wir haben derzeit circa 230 Hausnotrufsysteme im Mescheder Umfeld installiert. Im Hinblick auf die demografische Entwicklung dürfte der Bedarf allerdings erheblich größer sein und in zehn Jahren schätze ich ganz vorsichtig, dass wir um die 2000 bis 4000 solcher Systeme haben werden.