Meschede. Die Feuerwehr war mit großem Aufgebot in Meschede im Einsatz. Heizöl war ausgelaufen. Ist die Schuldfrage bereits geklärt? Das sagt die Polizei.

Die Feuerwehr ist am Mittwoch (25. Oktober) mit großem Aufgebot in den Norden von Meschede alarmiert worden. Die Löschzüge Meschede und Freienohl sowie die Löschgruppe Eversberg waren ebenso wie Rettungsdienst und Polizei im Einsatz. Auch die Feuerwehr aus der Gemeinde Bestwig, die zusammen mit Meschede einen ABC-Zug bildet, und das Deutsche Rote Kreuz wurden angefordert. Der Grund: auslaufender Brennstoff - und zwar in größerem Umfang. Ein Tankwagen hat 100 Liter Heizöl verloren.

100 Liter Heizöl ausgelaufen

Es regnet und es läuft Öl aus - eine ungünstige Konstellation.
Es regnet und es läuft Öl aus - eine ungünstige Konstellation. © Ilka Trudewind

Die Einsatzkräfte prüfen, wie es zu diesem Ölunfall kommen. Sollte es sich um einen Bedienfehler des Tankwagenpersonals handeln, muss das Unternehmen den Einsatz bezahlen. Denn dann gilt das so genannte Verursacherprinzip. Entsprechend wären die Stadt Meschede und der Ruhrverband berechtigt, Rechnungen zu stellen. Nach Informationen der Polizei gibt es dazu jedoch noch keine weiteren Erkenntnisse.

Weidenstraße und Lanfertsweg teilweise gesperrt

Die Weidenstraße in Meschede am Mittwoch (25. Oktober) kurz vor 15 Uhr: Ein Tankwagen aus dem Kreis Unna steht an einer Anhöhe vor einem Wohnhaus. Ringsherum: Blaulichter und Feuerwehrmänner, die rote Säcke mit Bindemittel schleppen. Martinshörner sind in der Gartenstadt zu hören. Es riecht nach Heizöl. Auf den Gehwegen und auf der Straße sind die typischen blauen-schillernden Schlieren zu sehen.

Der Tankwagen hat nach Informationen der Mescheder Feuerwehr 100 Liter Heizöl verloren. Das entspricht etwa dem halben Inhalt einer Badewanne. „Die Menge ist enorm“, ordnet Feuerwehrsprecher Holger Peek ein.

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Die Einsatzkräfte sind damit beschäftigt, das Öl abzubinden und aufzuhalten. Durch den prasselnden Regen zum Zeitpunkt des Unglücks verbreitet sich das Öl extrem schnell, zumal die Weidenstraße an dieser Stelle abschüssig ist. Ein Teil des Brennstoffs ist laut Feuerwehr bereits in die Kanalisation gelangt. Auch der Ruhrverband ist deshalb vor Ort.

Die mehr als 60 Einsatzkräfte richten zudem Ölsperren im Kanal ein und auf der Gebke, die durch dem Schwarzen Bruch fließt. So wird versucht, das Heizöl aufzuhalten. Die Sperren werden nun mindestens 24 Stunden auf dem Gewässer verbleiben und dann abgepumpt.

Gullys werden abgedichtet

„Der Faktor Zeit ist bei so einem Einsatz entscheidend“, berichtet Holger Peek. Versickert das Öl, ist der Schaden für die Umwelt groß, entsprechend wurden zahlreiche Einheiten alarmiert. Als Faustregel gilt: Schon ein Liter versickerndes Öl kann eine Millionen Liter Grundwasser verseuchen. Der Ölfilm unterbricht die Wechselwirkung zwischen Wasser und Atmosphäre und wird so zur Gefahr für Flora und Fauna.

Teile der Weidenstraße und des Lanfertswegs in Meschede sind für die Dauer des Einsatzes gesperrt und sollten am Nachmittag umfahren werden.

Ein Wettlauf gegen die Zeit: Feuerwehrleute versuchen das auslaufende Öl aufzufangen und Gullys abzudichten.
Ein Wettlauf gegen die Zeit: Feuerwehrleute versuchen das auslaufende Öl aufzufangen und Gullys abzudichten. © Ilka Trudewind

Zeitgleich kam es zu einem weiteren Einsatz im Mescheder Norden: Gegen 15 Uhr ging ein Notruf bei der Rettungsleitstelle ein. Ein Rettungswagen, die Feuerwehr und die Polizei zu einer Türöffnung in der Nelkenstraße gerufen.