Eslohe. Bei der deutsch-israelischen Jugendbegegnung Im HSK haben die Teilnehmer wertvolle Erfahrungen gesammelt. Dabei war es auch bedrückend.

„Es sind zwei Wochen, die wir miteinander verbracht haben, aber es fühlte sich an, als hätten wir uns schon Jahre gekannt“, sagt eine der Teilnehmerinnen kurz bevor die Gäste - zwölf Jugendliche aus Israel - wieder abreisen. Alle warten bereits jetzt gespannt und sehnsüchtig auf das Wiedersehen in Israel über Neujahr, wenn zehn deutsche Jugendliche den Rückaustausch antreten werden.

Elf Tage Austausch

Die Rede ist von der deutsch-israelischen Jugendbegegnung, ermöglicht durch das Kreisjugendamt. Das jährlich stattfindende Aufeinandertreffen bietet Jugendlichen aus dem HSK und den Schülern der School of Arts in Jerusalem die Chance, sich in Sachen Kultur, Religion und Lebensstil auszutauschen und weiterzubilden. Ein weiterer positiver Nebeneffekt nach elf Tagen: die Verbesserung der Englisch-Kenntnisse. Während der Zeit in Deutschland hatte die Delegation fünf Tage in der Jugendherberge in Brilon und vier Tage in einer Jugendherberge in Berlin verbracht.

Zwischen den gemeinsamen Aufenthalten beherbergten alle deutschen Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre auf die Familien aufgeteilten israelischen Gäste zwei Tage lang bei sich zu Hause. Während dieser Zeit konnten die Israelis einen näheren Einblick in die deutsche Kulinarik, das Familienleben und die Region bekommen.

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Während des gesamten Aufenthalts gab es zwei Aspekte, die die Aktivitäten besonders beeinflusst haben: der generelle Austausch Jugendlicher zweier Nationalitäten und die gemeinsame Geschichte.

Die Delegation besichtigte gemeinsam die Wewelsburg in Büren, das Denkmal der ermordeten Juden Europas in Berlin und das ehemalige Konzentrationslager und die Gedenkstätte Sachsenhausen. Auf den bedrückenden Besuch dieses Ortes hatten sich die Teilnehmer vorbereitet - im gemeinsamen Austausch über die Arten des Gedenkens sowie den Umgang mit dem Holocaust, in der Familie, in der Schule und in der Gesellschaft. Außerdem hatten sie eine Gedenkfeier vorbereitet, die in Sachsenhausen abgehalten wurde. Auf dem Programm stand u.a. aber auch ein Besuch des Fort Fun.

Kulinarische Unterschiede

Deutlich wurden bei dem Austausch auch die kulinarischen Unterschiede. So aßen die Jugendlichen der beiden Nationalitäten ihr Brot auf unterschiedliche Art und Weise und die Israelis waren skeptisch, als sie deutsche Falafel aßen. Die deutschen Teilnehmer kamen dabei zum ersten Ma in den Genuss der in Israel sehr bekannten Süßware Chalva.

Beeindruckt waren die Gäste vor allem, als sie bei einem Besuch im Wildpark Voßwinkel das erste Mal Wildschweine oder Rehe sahen, sowie von den heimischen Wäldern, die um einiges grüner sind als die in Israel. Den deutschen Teilnehmerinnen und Teilnehmern ist die jüdische Kultur vor allem nähergebracht worden, als alle gemeinsam am Freitagabend den Beginn des jüdischen Fests Schabbat und das Kiddusch-Gebet feierten. Themen des Austauschs waren aber auch Zivilcourage und Antisemitismus.

Kurzum: Die Tage waren voll mit prägenden und wertvollen Erlebnis. Es sind neue Freundschaften entstanden - und viele neue Wege und Perspektiven.