Valme. Stefan Rüppel hat in Valme den ersten Trekkingplatz in der Gemeinde Bestwig geschaffen - für Romantiker, Familien und Abenteuerlustige.

Leise rauschend wiegen sich die Bäume im Wind. In ihren Wipfeln zwitschern die Vögel und von den Blättern und Ästen bahnen sich die Regentropfen des letzten Schauers ihren Weg zum Boden. Inzwischen scheint wieder die Sonne und sorgt für eine wohlige Wärme auf der hölzernen Plattform mitten im Wald. Der erste Trekkingplatz in der Gemeinde Bestwig hat seinen ganz besonderen Reiz. Echte Trekkingfans, Radfahrer, Wanderer, Familien mit Kindern, abenteuerlustige Kumpels - sie alle haben hier schon ihre Zelte aufgeschlagen. Haben in den Sternenhimmel geblickt, sind morgens mit den ersten Sonnenstrahlen aufgewacht und haben hier oben neben der Ruhe und Abgeschiedenheit mitten in der Natur vor allem auch den phantastischen Ausblick aufs Valmetal in Richtung Ramsbeck genossen.

Neues touristisches Highlight

Mit dem Trekkingplatz am 53 Kilometer langen Bestwiger Panoramaweg hat der 37-jährige Stefan Rüppel in Valme ein neues touristisches Highlight in der Gemeinde Bestwig geschaffen, das sich bereits innerhalb kürzester Zeit einer großen Beliebtheit erfreut. „Mehr als hundert Menschen haben wir seit der Eröffnung im Mai schon als Gäste hier gehabt“, sagt Stefan Rüppel. Mit einer solchen Nachfrage habe er beim besten Willen nicht gerechnet. Sie sei etwa drei mal so hoch wie erwartet, freut er sich. Und schon jetzt gebe es „Wiederholungstäter“ sagt er. „Zwei Jungs haben sich jetzt bereits zum dritten Mal angemeldet, um die Umgebung zu entdecken.“

Mit dem Trekkingplatz am 53 Kilometer langen Bestwiger Panoramaweg hat der 37-jährige Stefan Rüppel in Valme ein neues touristisches Highlight in der Gemeinde Bestwig geschaffen, das sich bereits innerhalb kürzester Zeit einer großen Beliebtheit erfreut.
Mit dem Trekkingplatz am 53 Kilometer langen Bestwiger Panoramaweg hat der 37-jährige Stefan Rüppel in Valme ein neues touristisches Highlight in der Gemeinde Bestwig geschaffen, das sich bereits innerhalb kürzester Zeit einer großen Beliebtheit erfreut. © Privat

4,50 Meter mal 3,50 Meter groß ist die Plattform mitten im Grünen. Damit bietet sie Platz für bis zu zwei Zelte mit insgesamt fünf Gästen. Ausgestattet ist der Trekkingplatz außerdem mit einer Sitzgruppe aus Holz und einer Bio-Komposttoilette. Klingt spartanisch. Und das ist es auch. Aber keineswegs unangenehm. Denn das kleine hölzerne Toilettenhäuschen mit einigem Abstand zur Plattform mutet rein äußerlich zwar an wie eines dieser fiesen Dixie-Klos auf Festivals. Doch ein direkter Vergleich wäre ungerecht: Im Inneren des robusten und urigen Häuschens riecht es angenehm nach Einstreu und Holz. Und um die Entsorgung und Kompostierung kümmert sich Stefan Rüppel am Ende persönlich. „Damit haben die Gäste nichts zu tun“, sagt er und lächelt.

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Das kleine hölzerne Toilettenhäuschen mutet rein äußerlich zwar an wie eines dieser fiesen Dixie-Klos auf Festivals. Doch ein direkter Vergleich wäre ungerecht: Im Inneren des robusten und urigen Häuschens riecht es angenehm nach Einstreu und Holz.
Das kleine hölzerne Toilettenhäuschen mutet rein äußerlich zwar an wie eines dieser fiesen Dixie-Klos auf Festivals. Doch ein direkter Vergleich wäre ungerecht: Im Inneren des robusten und urigen Häuschens riecht es angenehm nach Einstreu und Holz. © Privat

Doch zurück zur Plattform und Rüppels Gästen: So unterschiedlich sie bislang auch waren. Sie alle haben eines gemein: „Sie sind aktiv und naturverbunden“, sagt der 37-Jährige. Gleichwohl hat Rüppel aber auch Angebote für Menschen parat, die es trotz ihrer Naturverbundenheit gern ein wenig komfortabel haben. Denn: Trotz der Abgeschiedenheit ist der Weg zum Landgasthof der Familie Rüppel nicht weit. Wer mag, kann dort nach seiner Nacht im Zelt gemütlich frühstücken.

Romantischen Sternennacht unter freiem Himmel

Für Romantiker unter den Gästen gibt es gar ein Angebot, das schon fast in den Bereich „Glamping“ fällt - also glamouröses Camping. Bei der „Romantischen Sternennacht unter freiem Himmel“, die Rüppel auf seinem Trekkingplatz anbietet, genießen Paare Prosecco, Wein, Antipasti, Chips und Schokolade - Zelt, Schlafsäcke, Liegematte und Stirnlampe inklusive. Zum Frühstück geht es dann am Morgen in den benachbarten Landgasthof. Für solche Abende wird möglicherweise bald sogar ein Himmelbett auf der Plattform stehen.

Pläne für die nächsten fünf Jahre

Und das ist nur eine der Ideen, die Rüppel hat, um sein Angebot noch weiter auszugestalten. „Pläne habe ich für die nächsten fünf Jahre“, sagt er und lacht. Ganz konkret ist dabei bereits die Zusammenarbeit mit den Bestwiger Naturrangern. Für die Fledermaussafaris, auf die sich die Gäste des Trekkingplatzes begeben können, soll unter anderem ein Fledermaushotel entstehen. Außerdem plant Rüppel die Schaffung eines zusätzlichen Pfades - zum einen für die Fledermaussafaris, zum anderen, um vom Trekkingplatz aus die Bergbauhistorie Ramsbecks noch besser erlebbar zu machen. Die Anschaffung einer Riesenhängematte und eines Sonnensegels sind ebenfalls in Arbeit - Wünsche der Gäste, die Rüppel gern erfüllt. Und auch ein Grillplatz ist im Kopf bereits geplant. Grillen können die Gäste allerdings auch heute schon: im Garten des nahen Landgasthofs.

Unberechtigte Sorge

Stefan Rüppel hat noch viele Pläne für seinen Trekkingplatz in Valme.
Stefan Rüppel hat noch viele Pläne für seinen Trekkingplatz in Valme. © Privat

Am Anfang, so gibt der engagierte 37-Jährige zu, habe er Zweifel gehabt, ob der Standort des Platzes wegen seiner fehlenden Anbindung an den Trekkingpark Sauerland mit seinen insgesamt neun Plätzen am Diemelsteig und am Uplandsteig der richtige sei. Schließlich ziehen echte Trekker mit Sack und Pack von einer Plattform zur nächsten. Eine unberechtigte Sorge, wie die Buchungszahlen zeigen. Und nicht nur die! Schwärmende Gäste und inzwischen rund 2000 Follower auf Instagram und Facebook - Tendenz rasant steigend - sind der Beweis, dass Rüppel so viel nicht falsch gemacht haben kann.

Weitere Standorte denkbar

Bei allen Plänen, die Stefan Rüppel noch im Kopf hat: Der Bau einer zweiten Plattform neben der bestehenden gehört nicht dazu. Schließlich wäre es dann mit der Einsamkeit im Wald dahin. Vorstellen kann er sich aber durchaus weitere Standorte. Anbieten würde sich dafür etwa der Stüppel oder der Bereich des Schullandheims in Föckinghausen. „Mal schauen“, sagt der 37-Jährige.

  • Die Übernachtung kostet pro Person 15 Euro.
  • Gebucht werden kann der Platz über die Homepage www.trekkingplatz-sauerland.de. Aktuelle Infos, Bilder und Videos gibt auf dem Instagram-Profil trekkingplatz_sauerland.