Eslohe. Keine Menschen im Freibad, aber ein proppevolles Eselbad. Eslohes Schwimmmeister Dietmar Evers über einen ungewöhnlichen wie traurigen Sommer.

Es ist noch vor der allgemeinen Öffnungszeit des Esselbades. Eine Mutter geht mit ihrem Töchterchen gerade durch die Tür. Sie kommen vom Schwimmkurs. Im Hallenbad bewegen sich vier ältere Damen zu den Anweisungen von Schwimmmeister Heinz Eue. Ansonsten ist es ziemlich ruhig im Esselbad. Das Wetter lädt nicht gerade zu einem Freibad-Besuch ein. Doch allmählich trudeln dann doch die ersten Gäste ein.

„Es ist fast wie bei Herbstwetter“

„Die letzten drei Wochen war es schon traurig. Es ist fast wie bei Herbstwetter. Das Hallenbad ist voll. Manchmal fast sogar zu voll, weil wir gerade nicht nach draußen ausweichen können“, berichtet Schwimmmeister Dietmar Evers. „Wir hatten zwar auch schon einige heiße Tage, an denen hier die Bude brannte, aber da war ich im Urlaub“, sagt er und lacht.

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Evers ist sich sicher, dass es kein so toller Freibadsommer mehr werden wird wie im vergangenen Jahr. Dennoch ist er zufrieden, denn zumindest die Personalsituation hat sich entspannt. „Alles läuft wieder normal - abgesehen davon, dass wir die Öffnungszeit von 10 Uhr auf 11 Uhr verkürzt haben“, freut er sich. Im Esselbach sind drei Mitarbeiter fest angestellt, dazu Aushilfen für die Kasse oder die Badeaufsicht. Heute ist Evers Tochter Scarlett im Dienst. Insgesamt allerdings finden sich immer weniger junge Leute, die bereit sind, sich zu engagieren, egal ob ehrenamtlich oder auch gegen Bezahlung. „Wer will schon am Wochenende arbeiten“, bestätigt Scarlett ihren Vater.

Das Esselbad aus der Luft. Das Mistwetter sorgt für gähnende Leere im Freibad.
Das Esselbad aus der Luft. Das Mistwetter sorgt für gähnende Leere im Freibad. © Hans Blossey

Angesichts des momentanen Wetters ist der „Chef“ des Esselbades aber auch froh, dass das Wasser wieder wärmer sein darf. In der Corona-Zeit und der Energiekrise musste die Wassertemperatur heruntergefahren werden. Jetzt ist es doch wieder angenehmer. Gerade jetzt in den Ferien kommen wieder viele Urlauber mit Kindern, die das besonders zu schätzen wissen.

„Heute ist Respekt ein Fremdwort“

Seit 1999, als das Esselbad eröffnet wurde, ist Evers der verantwortliche Schwimmmeister. „In den 24 Jahren hat sich viel verändert, vor allem die Mentalität der Besucher“, weiß er. „Heute ist Respekt ein Fremdwort, nicht nur bei Jugendlichen. Viele sprechen einen einfach mit „du“ an. Manche sind ziemlich unverschämt und treten dreist gegenüber dem Personal oder anderen Gästen auf. Da muss man schon die Nerven behalten, aber Randale gibt es wirklich nur am Rande. Bei uns ist das noch nicht so das Thema“, betont er.

Was Evers ebenfalls feststellt ist, dass die Gäste immer anspruchsvoller werden. „Wir haben in Eslohe humane Preise und sind kein Spaßbad, aber das genügt einigen Leuten nicht. Dann heißt es: ‘Wie, das habt ihr nicht, hier wird ja nichts geboten’.“ Das ärgert ihn dann schon.

Dabei wird immer wieder renoviert - nach und nach. So gab es letztes Jahr einen neuen Innenanstrich. „Es wird immer was gemacht und die Gemeinde hat immer ein offenes Ohr für unsere Anliegen“, betont Evers. „Nörgler hat man immer dazwischen, aber es werden immer mehr“, sagt er fast schon resigniert. Dennoch macht ihm seine Arbeit noch Spaß, denn es ist nicht die Masse der Besucher, die Ärger bereitet.

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  • Mitmachen ist ganz einfach: Senden Sie einfach eine Mail mit dem Betreff Esselbad und Ihrem Namen an gewinnspiel-meschede-westfalenpost@funkemedien.de. Die Karten werden unter allen Einsendungen verlost.
  • Einsendeschluss ist am Freitag, 4. August, um 10 Uhr. Die Gewinner werden umgehend per Mail benachrichtigt.