Schmallenberg. Das Volksbank-Sommerfestival ist mit einem furiosen Auftakt gestartet. Wie Sascha Deußen auf die Veranstaltung und ihre Herausforderungen blickt.

Die Stimmung am ersten Abend des Volksbank-Sommerfestivals an der Stadthalle auf dem Paul-Falke-Platz war ausgelassen. Sascha Deußen als Veranstalter ist sehr zufrieden. Zur Musik der Band „The Stars of Rock“ konnten viele Besucher tanzen und mitsingen. Die rockigen Songs aus den 70er- und 80er-Jahren gefielen Jung und Alt. Für die Besucher gab es insgesamt vier Stunden Livemusik.

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Sascha Deußen ist jetzt alleiniger Veranstalter des Volksbank-Sommerfestivals.
Sascha Deußen ist jetzt alleiniger Veranstalter des Volksbank-Sommerfestivals. © Privat | Privat

„The Stars of Rock“ rockten im wahrsten Sinn den ersten Abend. Wie kommt man eine solche Band?

Ja, die Band direkt zum Start war ein echter Volltreffer. Alle Mitglieder sind Profi-Musiker und das merkte man einfach. Ob sie Songs von Led-Zeppelin, Elton John oder AC/DC performten, das Publikum war begeistert. Ich habe sie direkt fürs nächste Jahr wieder engagiert. Das mache ich sonst nur in Ausnahmefällen. Ansonsten profitiere ich bei den Buchungen von meinen jahrelangen Kontakten in die Szene. Die muss man natürlich pflegen.

Diese Sommerfestivals gibt es ja mittlerweile in vielen Städten im Umkreis. Gibt es da auch schon mal Austausch zwischen den Nachbarstädten?

Es gab schon mal Doppelbuchungen mit Meschede, bei denen wir uns dann Kosten teilen konnten. Aber in diesem Jahr hat jeder Veranstalter sein eigenes Programm zusammengestellt.

Wer sind Ihre Besucher?

Sauerländer und Urlauber von 14 bis 84. In diesem Jahr sind auch viele aus Nachbarstädten auf den Paul-Falke-Platz gekommen, ich weiß dass Menschen aus Lennestadt, Eslohe und Winterberg da waren - und einige auch mit dem Fahrrad.

>>>Hier gibt es die Fotostrecke zum erste Abend des Sommerfestivals <<<

Seit drei Jahren sind sie jetzt am Paul-Falke-Platz. In diesem Jahr mussten sie einiges umstellen, warum und wie sind Sie mit dem Standort zufrieden?

Wir mussten umstellen, weil das Büro der Tourist-Info ja jetzt an der Seite der Stadthalle mit seinem Container steht. Das war aber kein Problem, insgesamt ist der Standort für uns deutlich besser als am Schützenplatz. Die Musiker kommen besser rüber und loben auch den besseren Blick aufs Publikum - ohne Brunnen. Wir können jetzt außerdem die Toilettenanlagen und die Umkleide-Räume der Stadthalle mit nutzen. Am Schützenplatz mussten wir dafür immer eigene Wagen aufstellen sowie Zu- und Abwasser extra verlegen. Das konnten das aber erst nach dem Wochenmarkt erledigen und morgens früh musste alles wieder weg sein. Damals gab es auch mal Beschwerden, weil die Toilettenwagen kein schöner Anblick seien...

Also ist das ihr Wunsch-Standort? Oder wenn Sie mal träumen dürften?

Für ein Festival dieser Art, umsonst und draußen, ist der Paul-Falke-Platz in der Innenstadt, der fußläufig erreichbar ist, der optimale Standort. Geträumt habe ich mal von einem richtig großen Festival mit internationalen Bands am Rennefeld. Aber das wird wohl ein Traum bleiben.

Sie sind mal zu dritt gestartet als „Evant-Service“ mit Eva Schöllmann und Noel Büchte, jetzt stehen Sie als alleiniger Veranstalter dem Festival vor?

In der Corona-Zeit hat sich bei uns beruflich und privat einiges verändert. Aus diesem Grund bin ich aktuell alleiniger Veranstalter. Was aber nicht heißt, dass wir nicht weiter zusammenarbeiten. Beide waren auch am Donnerstag da. Eva hat zum Beispiel Wertmarken verkauft und Noel kümmerte sich mit mir um die Technik.

Früher gab es auch schon mal Beschwerden wegen der Lautstärke?

Die sind ausgeräumt. Heute haben wir eine Genehmigung für die Musik bis 23 Uhr und für den Ausschank bis 24 Uhr.

Wie bekommen Sie das Müll-Problem in den Griff?

Unsere Besucher nutzen zu 90 Prozent die wiederverwertbaren Becher, aber natürlich gibt es immer weder Gruppen - vor allem Jugendliche - die sich eigene Getränke, Billigfusel und Snacks mitbringen. Chipstüten und zerbrochene Glasflaschen, die hinterher in irgendwelchen Ecken liegen. Wo viele Menschen zusammenkommen, da entsteht auch Müll. Das ist schon viel Arbeit, das alles wieder aufzuräumen. Wir gehen im Anschluss auch immer die umliegenden Straßen ab. Ich sage auch schon mal was dazu, wenn ich Leute sehe, die sich eigene Bierkisten mitbringen. Das ist nicht der Sinn eines solchen Festivals und so ist es auch nicht zu finanzieren.

Die Jugendgruppen, die in Schmallenberg immer mal wieder kritisiert werden, ärgern Sie auch?

Solange sie auf der Empore hinter der Bühne bleiben und die Besucher in Ruhe lassen, sage ich nichts, sonst schicke ich aber auch schon mal die Security vorbei.

Wie haben sich die Kosten entwickelt?

Auch bei uns ist alles teurer geworden. Die Band-Gagen haben sich im Schnitt verdoppelt. Ich bin froh, dass ich so verlässliche Sponsoren an meiner Seite habe, die dann donnerstags auch noch mitfeiern.