Meschede. Die Gastro-Szene in Meschede erhält Verstärkung. Im Rebell öffnet das Lokal Poseidon. Wer dahinter steckt und was auf der Karte steht.

Im ehemaligen italienischen Ecklokal in der Straße Im Rebell gibt es eine Neueröffnung. Ab sofort kann man dort griechisch essen. Warum sich die Familie Tsiamis für Meschede entschieden hat.

Restaurant Poseidon im Rebell

Zwei Brüder mit ihren Frauen, alle um die 40, werden offiziell ab Mittwoch (28.7.) den Meschedern im Restaurant „Poseidon“ klassische griechische Küche anbieten. Nicoleta Tsiamis ist die Erleichterung anzumerken: „Wir freuen uns alle sehr, wenn es jetzt losgeht.“ Die Familie stammt aus Larisa in Thessalien. 2005 kam sie nach Deutschland - erstmal nur bis München, „das liegt näher an unserer Heimat“.

In der bayerischen Landeshauptstadt und später dann in Köln arbeiteten die vier Familienmitglieder in größeren Restaurants. „Wir waren in einem Haus, das täglich bis zu 600 Essen ausgegeben hat. Dafür braucht man Nerven“, erzählt sie und ergänzt bestimmt: „Wir wissen, was wir tun.“

Restaurant in Erkrath

2017 machte sich die Familie dann mit einem eigenen griechischen Restaurant in Erkrath bei Düsseldorf selbstständig. Doch Corona und der zunehmende Personalmangel in der Gastronomie machten dem Betrieb zu schaffen. „Das Haus war sehr groß, zusätzlich hatte es noch eine Kegelbahn, das war zu viel für uns.“

Das Restaurabt Poseidon eröffnet Im Rebell.
Das Restaurabt Poseidon eröffnet Im Rebell. © WP | Ute Tolksdorf

Kleineres Restaurant gesucht

Die Familie machte sich auf die Suche nach einem kleineren Restaurant - und fand es in Meschede. Das war im Herbst 2022. „Ein alter Freund meines Mannes lebt hier und machte uns auf die leerstehenden Räume im Rebell aufmerksam.“ Nicoleta und Vasileios sowie Lampros und seine Frau Trigona Tsiamis waren sofort angetan. „Es ist gemütlich und gleichzeitig hell“, schwärmt Nicoleta Tsiamis. „Auch in unserem alten Restaurant wollten immer alle am Fenster sitzen.“ Hier sei das leicht möglich.

Im März 2023 wurde der Vertrag unterschrieben. Die Familie renovierte, veränderte Kleinigkeiten im Mobiliar, konnte aber einen Großteil vom Vorbesitzer übernehmen. „Wir haben den Fußboden geschrubbt, so dass jetzt auch das Mosaik im Eingangsbereich wieder gut zu sehen ist“, erzählt die Gastronomin. Auch eine neue Kücheneinrichtung wurde angeschafft - Grill statt Pizzaofen. „Wir haben andere Anforderungen als ein Pizzabäcker“, wirft ihr Mann Vasileios ein.

Die Küche - saisonal und wie zu Hause

Ein Nachteil: Die Küche ist sehr klein - ein Grund, warum die Familie de Luca das Restaurant im Juli 2020 verlassen hatte und zwei Häuser weiter gezogen war. Doch für ihren Neustart sei sie jetzt erstmal ausreichend, sagt die Köchin. Nicoleta Tsiamis teilt sich die Arbeit dort mit ihrem Schwager, „mein Mann und meine Schwägerin übernehmen den Service. Wir sind ein eingespieltes Team.“

Saisonale Küche, das sei ihr wichtig. „Wir machen alles frisch und kochen wie zu Hause!“ Die Gerichte sollen auf der eher kleinen Karte je nach Jahreszeit wechseln. „Moussaka und Pasticcio beispielsweise sind zwei eher schwere griechische Gerichte. Bei uns zu Hause gehören sie in die klassische Winter- oder Herbst-Küche.“ Stattdessen gibt es jetzt erstmal Gegrilltes, wie Souflaki, Gyros und Lamm, dazu Fisch und Steaks. An zwei Tagen, mittwochs und freitags, will die Familie besondere Fisch-Gerichte anbieten. Dazu stehen auch Vegetarisches, wie Zucchini-Frikadellen, Blätterteigtaschen oder Salate auf der Karte. „Auch wenn wir uns vor allem als Restaurant sehen, wird es alle Gerichte auch zum Mitnehmen geben.“

Terrassenverkauf

Die Abläufe müssten sich erst noch einspielen, wirbt Nicoleta Tsiamis um Verständnis für die erste Zeit. Auch die Außenterrasse auf der anderen Straßenseite vor dem „Tapferen Schneiderlein“ wird die Familie daher vorerst nicht nutzen „Um dort Gäste zu bedienen, müssten wir immer über die Fahrbahn der Emhildisstraße - und wir bräuchten mehr Personal. Das müssen wir gut überlegen.“

Von allen Nachbarn seien sie übrigens sehr herzlich begrüßt worden, freut sich die Familie. Doch noch habe man wenig von der Region gesehen. „Am Hennesee soll es schön sein“, sagt Vasileios Tsiamis, aber er habe noch keine Zeit gehabt, um dort vorbeizuschauen. Das kommt noch. Die Familie ist für den Neustart nach Meschede gezogen.

Öffnungszeiten

Öffnungszeiten des Poseidon sind immer dienstags bis sonntags von 11.30 Uhr bis 14.30 und 17 bis 22 Uhr. Eröffnet wird am Mittwoch (28. Juni) - nicht ohne Hintergedanken. Denn da findet zum ersten Mal in diesem Jahr „Meschede Live“ auf dem Stiftsplatz statt, für das sich der ein oder andere vorher stärken will.