Meschede. Das Mescheder Unternehmen ITH versteht es als Geschenk an die ganze Stadt: An der Ruhr steht wieder ein Bücherschrank - er wird gesichert.

Der Bücherschrank ist zurück! Seit Donnerstag steht die leuchtend rote ehemalige Telefonzelle wieder an ihrem alten Platz an der Fritz-Honsel-Straße in Meschede.

Kleiner Wermutstropfen: Die offizielle Eröffnung des öffentlichen Bücherschranks ist für den Donnerstagnachmittag vorgesehen gewesen - wurde aber eine halbe Stunde vor dem Termin kurzfristig wegen des drohenden Unwetters abgesagt. Sie soll am Freitag nachgeholt werden.

Zahlenschloss verhindert nachts den Zugang

Hinter dem Projekt steht wieder das Mescheder Unternehmen ITH Schraubtechnik (dessen Farbe der Bücherschrank auch trägt). Geschäftsführer Jörg Hohmann erinnert an die Idee der damaligen Schülerinnen Annabel Beste, Jana Nonnweiler, Ilka Schemme, Anna Wiese und Annalena Wolff für einen Bücherschrank aus dem Jahr 2015 im Rahmen eines Kreativwettbewerbs des Stadtmarketings - schon damals gefiel ihm die Idee, und daran änderte sich nichts.

Dazwischen kamen leider 2016 und 2019 Vandalen, die Feuer legten - nach dem letzten wurde die Bücherzelle unbenutzbar. Danach dauerte es, bis über die Telekom noch eine ausgediente Telefonzelle nachgeliefert und dann umgebaut werden konnte.

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Aus dem Vandalismus hat man gelernt: Jetzt soll ein Zahlenschloss nachts den Zutritt verhindern. Bei den Vorgänger-Bücherschränken war der Zugang rund um die Uhr frei gewesen, nachts kamen dann auch die Brandstiftungen.

Für Nachschub sorgen Ehrenamtliche

Ehrenamtliche werden, wie in der Vergangenheit, wieder für den Nachschub mit stets neuem Lesestoff sorgen. Die Idee: Die Bücher direkt vor Ort nebenan auf den Liegen oder an der Freitreppe zu lesen und wieder zurückzugeben – oder mitzunehmen und dafür andere Bücher im Tausch dafür zurückzulassen. Probleme mit unerwünschten Büchern hat es in der Vergangenheit übrigens nicht gegeben, „Schundliteratur“ ist nicht hinterlassen worden.

Jörg Hohmann ist nach wie vor besonders von dem Standort überzeugt: „Das ist einfach toll hier am Ruhrufer!“ Er versteht den Bücherschrank als Geschenk und als Stück Wertschätzung an die Stadt und ihre Bürger, die sein Unternehmen erwidern wolle.