Meschede. Drei Jahre lang war Gaststätte Müller geschlossen. Nun feiert die Kneipe seine Wiedereröffnung mit einer großen Party.
Der Qualm Zehntausender Zigaretten hing noch in der alten Holzdecke im Gastraum. Hunderte Spinnen tummelten sich in den Ecken der alten Kneipe. Dass die Gaststätte Müller im Mescheder Norden drei Jahre leer gestanden hatte, war den Räumlichkeiten überall anzusehen. „Worauf wir uns da eingelassen haben, das war schon ein Himmelfahrtskommando“, blickt Frank Steffan auf die vergangenen Monate zurück. „Es war anstrengend. Sehr anstrengen“, sagt er. Doch das Ergebnis ist erfreulich: Die ehemalige Gaststätte Müller eröffnet am Freitag, 16. Juni, nach langer Schließung wieder seine Pforten.
>>> Lesen Sie auch: Alles zum Einsatz: Weltkriegsbombe in Meschede entschärft <<<
Geöffnet hat die Gaststätte planmäßig nur an zwei Tagen in der Woche: freitags und samstags. Betrieben wird sie – nicht wie zuvor noch von einer Privatperson – sondern von einem Verein. Die Dartspieler des „Team Snow Rider“ haben sich die Wiedereröffnung vor einigen Monaten zum Vorsatz gemacht. Ursprung des Gedankens, eine Kneipe wiederzubeleben, war die Schließung der Gaststätte „Schwarzer Peter“, in der die Darter zuvor über mehrere Jahre ihre Heimspiele ausgetragen hatten. „Durch die plötzliche Schließung unserer Stammkneipe hat sich die Frage gestellt, wo wir unterkommen“, erzählt Frank Steffan, der sich als Vorsitzender des Vereins federführend um alle bürokratischen Hürden bis zur Neueröffnung kümmerte.
Neben der Gaststätte Müller besichtigten die Darter auch einige weitere Standorte, die in Frage kamen. Am Ende waren die Gegebenheiten in der Gaststätte im Mescheder Norden aber die Besten: „Ein großer Gastraum und ein etwas abgetrennter Bereich, in dem wir Darts spielen können. Dazu noch ein kleiner Saal, eine Küche und eine große Theke. Was will man mehr?“, ist Steffan überzeugt von der neuen Heimspielstätte für seinen Verein. Allein um den Spielbetrieb in der A-Liga geht es dem Vereinsvorsitzenden aber nicht.
Meschede: Ort zur Begegnung schaffen
Er will mit der Wiedereröffnung auch wieder einen Ort schaffen, an dem sich Menschen begegnen können. „Die Kneipen in Meschede sterben ja aktuell total aus. Da wollen wir mit unserem Konzept hier natürlich gerne einen Gegentrend setzen“, sagt er. Von der Gaststätte leben wollen Steffan und Frau Astrid aber nicht. „Nein, das ist nicht der Plan. Und das hätte der aktuelle Inhaber, von dem wir die Kneipe gepachtet haben, auch gar nicht gewollt“, erzählt der Mescheder. „Ich bleibe ganz normal weiter in meinem Job tätig und freue mich, wenn die laufenden Kosten durch die Einnahmen gedeckt würden. Dann wäre unser Ziel schon erreicht“, sagt er.
Bis es zur Eröffnung kommen konnte, standen für Steffan jedoch zahlreiche bürokratische Hürden an. „Ich weiß gar nicht, wie oft ich in den letzten Wochen mit der Stadt, dem Ordnungsamt und dem Gesundheitsamt in Kontakt war. Es war ein unfassbarer Aufwand, den ich mir vorher nicht hätte vorstellen können“, so der Lkw-Fahrer.
Meschede: Pünktliche Eröffnung lange auf der Kippe
Und auch Frau Astrid sagt: „Wenn ich vorher gewusst hätte, was auf uns zukommt, hätte ich sofort gesagt, dass wir das sein lassen.“ Am Ende der Strapazen steht aber trotzdem die für die Eröffnung erforderliche Schanklizenz. „Als ich die Lizenz im Rathaus abgeholt habe, sind mit 100 Kilo Gewicht von den Schultern gefallen. Ich war einfach nur froh, dass die Sache gut über die Bühne gegangen ist und wir jetzt pünktlich zum Termin auch die Genehmigung zur Eröffnung haben“, so der 57-Jährige.
Eröffnet wird am Freitag, 16. Juni, ab 18 Uhr mit einer kleinen Eröffnungsfeier, zu der alle Anwohner, Freunde und Interessierten eingeladen sind. „Wir freuen uns schon sehr auf die Eröffnung und können es kaum erwarten, dass die Leute zu uns kommen können“, so Steffan. Geplant ist die Öffnung der Kneipe bisher lediglich freitags und samstags. Wenn das Interesse besteht, kann sich der Verein auch vorstellen, einen weiteren Tag zu öffnen. „Das werden wir aber im Laufe der Zeit sehen. Erst einmal hoffen wir, dass die Kneipe gut angenommen wird und viele Leute zu uns kommen.“