Meschede. Mescheder wundern sich über die vielen Verbote auf den Spielplatzschildern. Was dahintersteckt und wer die Einhaltung kontrolliert.

Wer Spielplätze in Meschede betritt, wundert sich vielleicht über ein buntes Schild, das erstmal regelt, was alles verboten ist. Manches scheint unverständlich. Die Stadt Meschede erklärt, was dahintersteckt.

Zahl der Verbote ist größer als die Zahl der Spielangebote

Fahrrad- oder Moped-Fahren sind nicht erlaubt, Musik hören ist genauso verboten wie Ballspiele. Man darf keinen Helm tragen, keine Hunde und keine Flaschen mitbringen. Das steht zumindest auf dem Schild auf dem kleinen Spielplatz zwischen Rathaus und Café Schröjahrs. Gerade mal ein Spiel-Segelschiff und eine Vogelnest-Schaukel finden sich da. Im Sommer gibt es noch eine kleine Wasserspritze. Die Zahl der Verbote scheint größer als die Zahl der Spielangebote.

Mescheder wundern sich nun bei Facebook über das Schild, weil es zwar lustig und bunt ist, aber gleichzeitig so viele Verbote auflistet. „Das hat doch nichts mehr mit Spielplatz zu tun“, merkt eine Meschederin an.

Blick auf den Spielplatz zwischen Rathaus und Café Schröjahrs, wo jetzt auch das Schild steht.
Blick auf den Spielplatz zwischen Rathaus und Café Schröjahrs, wo jetzt auch das Schild steht. © WP | Ute Tolksdorf

Die Stadt erklärt, dass es sich bei dem Schild um ein Standardschild handelt, das an jedem Mescheder Spielplatz zu finden ist. „Neben den Piktogrammen sind auch verschriftlichte Hinweise enthalten, an welchem Standort man sich befindet, wer Betreiber des Platzes ist und wo sich im Fall eines Mangels bzw. eines Notrufs zu melden ist“, erklärt Pressesprecherin Angelika Beuter-Sielemann. Piktogramme verwende die Stadt, weil ein Teil der Zielgruppe noch nicht in der Lage sein könnte, schriftliche Hinweise zu lesen.

Die einzelnen Verbote erklärt

Sie erklärt im Einzelnen, was warum verboten ist. Die jeweiligen, gut zu erkennenden Symbole seien durchgestrichen.

1. Rad- oder Mofafahren ist im Spielbereich der Kinder nicht erlaubt, weil Kinder während des Spielens nicht ständig ihre Umgebung im Auge haben, wie dies zum Beispiel im Straßenverkehr erforderlich ist. Somit könnte es bei Zusammenstößen zwischen Zweirädern und spielenden Kindern zu ungewollten Verletzungen kommen.

2. Laute Musik ist mit Rücksicht auf die Menschen im näheren Umfeld des Spielplatzes nicht erlaubt. Hierbei geht es schlichtweg um Rücksichtnahme.

3. Das Spielen mit Fußbällen soll ausschließlich in eigens dafür ausgewiesenen Bereichen stattfinden. Dies ist auch eine Forderung aus der entsprechenden DIN, weil es ähnlich wie unter Punkt 1 dazu kommen könnte, dass Kinder, die nicht an dem Spiel teilnehmen, ungewollt vom Ball getroffen werden könnten. Als Folge könnten zum Beispiel Kopfverletzungen auftreten.

Mehr Verbote als Spielgeräte  - der Spielplatz am Rathaus in Meschede.
Mehr Verbote als Spielgeräte - der Spielplatz am Rathaus in Meschede. © WP Meschede | Frank Selter

4. Das Tragen von Fahrradhelmen ist generell im Zusammenhang mit dem Spielen auf Geräten verboten. Dieses Verbot begründet sich mit der möglichen Strangulierungsgefahr, wenn ein Kind mit dem Helm an einer möglichen Kopffangstelle hängen bleibt und das Körpergewicht nach unten gegen das Halsband zieht. Leider hat es derartige Fälle in Deutschland schon gegeben.

5. Das Verbot von Hunden auf den Spielflächen hat natürlich hygienische Gründe.

6. Auf das Verbot zum Mitbringen und Benutzen von Glasflaschen wird aufgrund von möglichen Verletzungsgefahren zum Beispiel bei Glasbruch hingewiesen.

Wann die Verbote kontrolliert werden

„Eine Kontrolle dieser Verbote bzw. Gebote wird es seitens der Stadt Meschede nur in den Fällen geben, wenn sich Mitbürgerinnen oder Mitbürger durch oder wegen des Spielbetriebes gestört oder belästigt sehen“, erklärt die Pressesprecherin. Dazu könnte ergänzend die Ordnungsbehördliche Verordnung über die Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung in den Straßen und Anlagen der Stadt Meschede als Grundlage dienen.