Meschede. Fast alles wird teurer - jetzt auch das Trinkwasser? Eine Richtlinie der Europäischen Union könnte dazu führen. Das sagt ein Versorger im HSK.

Die Kosten für Trinkwasser könnten steigen. Davor warnen kommunale Versorger. Grund ist eine neue EU-Trinkwasserrichtlinie zur Wasserqualität. Damit sollen die die Anbieter unter anderem zu Kontrollen von der Quelle bis zum Wasserhahn verpflichtet werden, außerdem sollen sie der Bevölkerung alle Daten zur Qualität des Trinkwassers bereit stellen. Bei der Hochsauerlandwasser GmbH (HSW) - sie versorgt Meschede, Bestwig und Olsberg - herrscht noch Gelassenheit.

Kosten und Nutzen

Wie das Kommunalunternehmen mitteilte, begrüße es im Sinne der Verbraucherinnen und Verbraucher zunächst einmal grundsätzlich jede gesetzlichen Initiative, die auf eine Verbesserung der Qualität des Trinkwassers - oder auf die Beibehaltung des Status quo einer hochwertigen Trinkwasserversorgung - abziele. Aber: „Wie immer gilt: Kosten und Nutzen sollten dabei in einem austarierten Verhältnis stehen.“

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Die angestrebte verpflichtende Einführung eines „risikobasierten Ansatzes von der Quelle bis zum Wasserhahn“ würde die HSW sicherlich nicht unvorbereitet treffen, heißt es. „Ob damit zukünftig gravierende Mehrkosten einhergehen, kann derzeit nicht beurteilt werden, da die EU-Trinkwasserrichtlinie noch nicht in nationales Recht umgesetzt worden ist.“ Die Bundesregierung muss die Richtlinie der Europäischen Union noch umsetzen; ein erster Entwurf liegt seit April vor.

Teure Bürokratie

Dass ein Gesetz vorliegt, ist aus Sicht der HSW aber die Voraussetzung, um eventuelle Aufgaben und damit verbundene Kosten bewerten zu können. Die konkreten Folgen könnten daher noch nicht abschätzt werden. Andere Versorger sind hier schon offensiver: Sie warnen vor teure Bürokratie durch zusätzliche Datenerhebungen sowie Kontroll- und Berichtspflichten.