Eslohe. Ein Teil des Gemeindewaldes in Cobbenrode soll erlebbarer werden. Dafür ist die Kommune eine Kooperation mit „WaldLokal“ eingegangen.
Die Gemeinde Eslohe will einen Teil ihres Waldes erlebbarer machen. Dafür ist sie nach einem einstimmigen Votum von CDU, SPD und FDP eine Kooperation mit der gemeinnützigen Gesellschaft „WaldLokal“ eingegangen. Und genau so wird die Fläche, um die es geht, am Ende auch heißen: „WaldLokal“. Sie ist rund 1,8 Hektar groß und liegt in Cobbenrode - direkt am Hauptweg oberhalb des Berghotels Habbel - und ist Teil einer insgesamt rund fünf Hektar großen Fläche, deren Bestand der Borkenkäfer vernichtet hat.
Beteiligung an der Rettung der Wälder
Um diese Schadflächen wieder aufzuforsten, hatte die Gemeinde bereits Mittel im Haushalt vorgesehen. Nun aber kommt auf der Teilfläche die WaldLokal gGmbH ins Spiel. Sie ist vor allem sauerlandweit, zum Beispiel in Schmallenberg, Arnsberg, Meschede, Möhnesee und im Kreis Olpe, aber teilweise auch darüber hinaus unterwegs und bietet örtlich die Realisierung des Projektes „WaldLokal“ an. Die Gesellschaft hat sich vor knapp zwei Jahren vor dem Hintergrund gegründet, Privatpersonen, aber insbesondere auch Unternehmen die Möglichkeit zu eröffnen, sich unkompliziert an der Rettung der Wälder zu beteiligen. Sie fungiert als Vermittler zwischen der Gemeinde als Waldeigentümerin und den Spendern - ganz ohne Gewinnerzielungsabsicht oder -ausschüttung.
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Als gemeinnützige Gesellschaft ist sie berechtigt, steuerlich relevante Spendenquittungen auszustellen. Die Idee ist, auf der abgegrenzten, leicht erreichbaren Fläche in Cobbenrode öffentlichkeitswirksame Pflanzaktionen durchzuführen. Darüber hinaus könnte die Wiederaufforstung in anderen Bereichen still unterstützt werden. Damit wäre der Besucherverkehr auf die ausgewiesene Fläche begrenzt. Über die Ausstellung von Urkunden kann „WaldLokal“ Unternehmen auf ihrem Weg zur Klimaneutralität unterstützen.
Kooperationsvereinbarung zwischen Gemeinde und WaldLokal gGmbH
Die Kooperationsvereinbarung zwischen der Gemeinde Eslohe und der WaldLokal gGmbH bestehe im Kern eigentlich nur aus der Zurverfügungstellung der Fläche, erklärte Bürgermeister Stephan Kersting im Hauptausschuss. Sämtliche Kosten, die durch die Aufforstung und die Inwertsetzung des Grundstückes entstehen, übernehme dabei die gemeinnützige Gesellschaft. Am Ende des Kooperationszeitraumes fällt die aufgeforstete Fläche dann zurück in den Bestand der Gemeine Eslohe. Im Eigentum der Gemeinde bleibt sie aber auch während des Projektzeitraums. Allerdings ist die Ausweisung der Fläche als „WaldLokal“ zwingend. Der Begrifft ist geschützt.
Digitale Infrastruktur für Sensorik und Kommunikationstechnik
Es geht dabei zum einen, um eine Aufforstung im Rahmen ordnungsgemäßer und nachhaltiger Forstwirtschaft. „WaldLokal“ wird außerdem gestattet, nach Abstimmung mit der Gemeinde die Fläche unter anderem durch Informationstafeln, Banner, Bänke, Papierkörbe und gegebenenfalls sogar digitale Infrastruktur für Sensorik und Kommunikationstechnik zu ergänzen.
Bürgermeister Kersting sprach von einer „positiven Wirkung für die Gemeinde Eslohe“. Immerhin gehe es letztlich darum, das Thema Walderlebnis, aber auch die Probleme des Waldes sowie die Sorgen und Nöte bei der Wiederaufforstung in der Öffentlichkeit bekannter zu machen. Das sieht CDU-Fraktionschef Dr. Rochus Franzen ganz ähnlich. Die Kooperation sei wichtig, um die Öffentlichkeit zu sensibilisieren. „Es geht ein stückweit auch darum, den Wald erlebbar zu machen und zu zeigen, welche Möglichkeiten der Aufforstung es gibt“, so Franzen.
Tobias Vielhaber als Fraktionsvorsitzender der SPD hätte sich zwar gern eine größere Fläche für das Projekt gewünscht, wusste aber auch, dass diese Möglichkeit nicht besteht. Im Vergleich zu vielen anderen Kommunen hat Eslohe aus der Historie heraus keine wirklich bedeutsamen Flächen in der Land- und Forstwirtschaft.
Klimastabile Aufforstung
Für FDP-Fraktionschef Thorsten Beuchel ist es wichtig, dass nicht nur die 1,8 Hektar Projektfläche möglichst klimastabil aufgeforstet werden, sondern auch auf den Rest der Fläche „nicht einfach wieder nur Fichten draufgesetzt werden“. In dieser Hinsicht müsse er sich allerdings keine Sorge machen, so Bürgermeister Kersting. Die Aufforstung erfolge in Begleitung des Landesbetriebs Wald und Holz. „Ohne den entsprechenden ökologischen Aspekt bekämen wir gar keine Fördermittel“, so Kersting.