Meschede/Hochsauerlandkreis. Im Hochsauerlandkreis will der Energieversorger RWE in die Windkraft einsteigen - und davon soll jeder profitieren. Das ist geplant.
Im HSK sollen durch eine strategische Partnerschaft neue Windräder entstehen. Dafür soll ein neuer Unternehmensverbund entstehen, den der Hochsauerlandkreis und der Energieversorger RWE gründen möchten.
Erste Diskussionen hat es dazu in Meschede im Kreisausschuss für Wirtschaft, Struktur, Digitalisierung und Tourismus gegeben. RWE steht für die Umsetzung bereit, jetzt werden Details geklärt. Am Ende wird entscheidend sein, ob auch die Städte und Gemeinden im Kreisgebiet bereit sind, diesem neuen Kommunal- und Wirtschaftsverbund beizutreten – denn anders als der Kreis besitzen nur sie auch Waldflächen als Standorte möglicher Windräder.
Neue Projektgesellschaft „Wind HSK“
Die grundsätzliche Idee für solch ein eigenes Unternehmen zur Energieerzeugung stammt von der SPD-Fraktion im Kreistag. Die Bürgermeister und die Kreisverwaltung betrachten einen eigenen Betrieb allerdings als zu komplex für den Kreis – deshalb stattdessen jetzt die Alternative mit einem erfahrenen Partner, der RWE.
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Angedacht ist eine Beteiligungsgesellschaft namens EEH für „Erneuerbare Energien HSK“, die der Kreis und die Kommunen gründen müssten. RWE käme als strategischer Partner dazu, gemeinsame Projekte würden durch eine von RWE zu gründende Projektgesellschaft „Wind HSK“ umgesetzt - RWE würde darin die Windkraftvorhaben auf eigene Kosten und eigenes Risiko entwickeln. In dieser Projektgesellschaft würden EEH und RWE die Windräder gemeinsam betreiben: Der erzeugte Strom würde an regionale Stadtwerke und Unternehmen im Hochsauerlandkreis geliefert.
Bürger können Sparbriefe zeichnen
Diese „Wind HSK“ würde auch Gewerbesteuer an die Kommunen bezahlen. Das EEG-Gesetz erlaubt es außerdem, bis zu 0,2 Cent pro Kilowattstunde und Jahr an die Kommunen als Abgabe zu entrichten: Bei einem Windpark mit 75 Millionen Kilowattstunden im Jahr würde sich eine Abgabe von 150.000 Euro ergeben, über die die Kommunen frei entscheiden könnten.
Mitbeteiligen könnten sich die Bürger im gesamten HSK, um die Akzeptanz zu steigern: Gegen eine feste Verzinsung können sie Anteile an „Bürgersparbriefen“ zeichnen – mindestens 500 Euro, maximal 10.000 Euro. Die Verzinsung wird aus den Einnahmen der „Wind HSK“ finanziert. Denkbar auch: „Wind HSK“ könnte aus den Erlösen auch gemeinnützige Organisationen im Kreis unterstützen.
Bereits zum Sommer oder Herbst 2023 soll über einen Kooperationsvertrag zwischen HSK und RWE entschieden werden, bis zum Ende des Jahres müssten die Kommunen über den Beitritt entscheiden. Offen ist die Frage: Wer hält wie viele Anteile an der neuen gemeinsamen Gesellschaft? Die RWE schlägt 51 Prozent für sich und 49 Prozent bei der EEH vor. Die Zeit drängt: Denn auch andere Projektierer wollen inzwischen geeignete Flächen aufkaufen.