Velmede. Der Kreisschützenbund Meschede hat sich in Velmede versammelt. Dabei ging es auch um den Druck, der auf den Vereinen und Bruderschaften lastet.
Zur Kreisdelegiertenversammlung des Kreisschützenbundes Meschede sind am Wochenende alle 43 Vereine und Bruderschaften mit 354 Schützen in der Schützenhalle der St.-Andreas-Bruderschaft Velmede-Bestwig zusammengekommen. Dabei gab es eine umfangreiche Tagesordnung abzuarbeiten - es ging unter anderem um ein Resümee des vergangenen Jahres, aber auch Ausblicke in die Zukunft des Kreisschützenbundes.
Mehr als nur ein großes Fest im Jahr
Roland Burmann, Vorsitzender der St.-Andreas-Schützenbruderschaft Velmede-Bestwig, begrüßte die Gäste. Er freue sich auf eine kommende friedliche und freundschaftliche Schützenfestsaison - trotz des Krieges in der Ukraine und anderer gesellschaftlicher Probleme, so Burmann. Für die Gemeinde Bestwig sprach der stellvertretende Bürgermeister Markus Sommer. Sommer, selbst Schützenbruder, erinnerte daran, dass das Schützenwesen mit viel zu vielen Auflagen zu kämpfen habe. Stellvertretend nannte er Verordnungen zum Vogelschießen, Waffengesetze und schwierige Förderanträge für Bauvorhaben. „Diese Auflagen stellen einen großen Druck für die Schützen dar, doch der Sauerländer Schützenbund leistet gute Lobbyarbeit gemeinsam mit allen Schützenvereinen. Das Schützenwesen ist mehr als nur ein großes Fest im Jahr“, so Sommer.
„Schützenfeste sind Ankerpunkt“
Ein weiteres Grußwort übermittelte die stellvertretende Landrätin Hiltrud Schmidt. Sie erwartet eine gute Saison für die Schützen: „Schützenfeste sind Ankerpunkte. Hier trifft man sich, kommt dafür zurück in die Heimat. Für die Vereine gib es viele Aufgaben und Probleme, aber wir haben in der Krise gesehen, dass gerade die Schützenvereine mit viel Kreativität und ehrenamtlichem Einsatz die Zeit gut gemeistert haben. So wurde eine schwierige Zeit überstanden und die Herausforderungen der Zukunft werden Sie genauso meistern.“
Kreispräses Pfarrer Ulrich Stipp ging auf die Geschichte des Heiligen Andreas ein und endete mit dem Ausruf: „Machen wir es wie der Apostel Andreas: Machen wir Schützen unser Ding und ziehen es durch.“
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Beim Jahresbericht betonte Kreisoberst Reinhard Schauerte, dass er gern im Vorstandsteam des Kreisschützenbundes arbeite, weil alles gut zusammenpasse und Spaß mache. Seine Bilanz für die Schützenfestsaison 2022 fiel allerdings durchwachsen aus. Zunächst sei man mit Euphorie gestartet und es gab gute Besucherzahlen. „Dann flaute das deutlich ab“, so Schauerte. „Viele wollten sich nicht anstecken und verzichteten auf Festivitäten, um beispielsweise den Urlaub nicht zu gefährden.“ Erst gegen Ende der Saison seien die Zahlen wieder besser geworden.
Schauerte verwies noch auf die neue Homepage des Kreisschützenbundes, die moderner gestaltet sei und es nun zum Beispiel ermögliche, online Orden zu bestellen.
Im Amt bestätigt
Bei den Wahlen stand nur eine einzige Wahl auf der Tagesordnung: Kreisgeschäftsführer Frank Schröder wurde einstimmig für weitere drei Jahre im Amt bestätigt. Geehrt wurde Georg Susewind für 25 Jahre Kreiskönig. Er bekleidete das Amt 1996 bis 1999. Die Ehrung wurde somit nachgeholt.
Die nächste Kreisversammlung findet am 16. März 2024 bei der St.-Pankratius-Bruderschaft in Reiste statt. Die Versammlung entschied sich mehrheitlich für die Schützengesellschaft Schmallenberg als Ausrichter für die Bundesversammlung im Jahr 2025. Die Schützenbruderschaft St. Georg aus Meschede war der zweite Bewerber.
- Der Kreisschützenbund Meschede vertritt 43 Vereine und Bruderschaften mit insgesamt 22.156 Mitgliedern. Das sind 315 mehr als 2022.
- 2022 wurden 108 Orden für Verdienste, 79 Orden für besondere Verdienste und 33 Orden für hervorragende Verdienste verliehen. Die hohe Anzahl war aufgrund der Pandemie zustande gekommen.
- Der Gemeindeverband Bestwig hat 3256 Mitglieder (plus 69 gegenüber 2022), der Gemeindeverband Eslohe hat 3171 Mitglieder (plus 58), der Stadtverband Meschede hat 5553 Mitglieder (plus 24), der Stadtverband Schmallenberg verzeichnet 10.176 Mitglieder (plus 164).
- Die Schützengemeinschaften des Kreisschützenbundes haben karitative und soziale Einrichtungen mit 41.563 Euro unterstützt.
- Für die Erhaltung der Schützenhallen und Außenanlagen sind 330.420 Euro aufgewendet worden.