Schmallenberg. Ein Jahr, so schätzt die Stadt Schmallenberg, wird der Umbau des Holz- und Touristikzentrums dauern. Was Gäste und Schmallenberger wissen müssen.
Nach langen Überlegungen, Vorgesprächen, Bewilligung und Ablehnung von Förderanträgen haben nun die Arbeiten am Holz und- Touristikzentrum endlich begonnen. Neben den nötigen Sanierungsarbeiten wird es zu einem eigenen Veranstaltungszentrum ausgebaut. der Begriff dafür „Dritte Orte“.
Räume in und an der Stadthalle
Doch während das Forstamt weiter an der Poststraße 7 arbeiten kann, musste der Schmallenberger Sauerland Tourismus umziehen. Die Mitarbeiter haben jetzt Räume in der Stadthalle bezogen. Anlaufpunkt für Touristen ist ein Pavillon am Seiteneingang.
Für ein Provisorium ist „das Gesicht“ des Schmallenberger Tourismus erstaunlich heimelig geworden. Jenny Müller, Mitarbeiterin des Verkehrsvereins Schmallenberg, hat gerade Dienst und richtet sich noch ein. Ehemalige Messebauten schaffen eine ansprechende Atmosphäre. Auch Katja Lutter, Geschäftsführerin des Schmallenberger Sauerland Tourismus, ist positiv überrascht. Der Umzug sei so zwar ein Kraftakt gewesen, „was sich in 25 Jahren so alles ansammelt“ - aber nun hätten die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen bereits viel ausgemistet, so dass das es beim nächsten Umzug zurück sicher weniger Arbeit gebe.
Ein Jahr Bauzeit
Ein Jahr allerdings wird es schon dauern, bis Verkehrsvereine und Touristen ihre Ansprechpartner wieder im Holz- und Touristikzentrum finden. In der Zwischenzeit wird das charakteristische Holzgebäude erweitert, energetisch saniert und funktional verbessert. Katja Lutter freut sich auf mehr Platz, eine bessere Dämmung und Beschattung - „wir hatten im Sommer bis zu 40 Grad in den Räumen“ - moderne, leicht zu bedienende, mobile und dadurch auch ausleihbare Präsentationstechnik. Gleichzeitig hofft sie, dass das Haus seinen Charakter behält und Gäste sich „auch weiterhin gern dort aufhalten“.
„Dritte Orte“ ohne eigenes Domizil
Schon in den vergangenen Jahren wurde die 210 Quadratmeter große Halle immer mehr für Veranstaltungen genutzt. Das soll in Zukunft unabhängig vom Schmallenberger Sauerland Tourismus auch beispielsweise für Vereine möglich sein. Grundlage dafür ist die Förderung über das Projekt „Dritte Orte.“ Dessen erste Veranstaltungen - sie reichen vom Lesekreis über den After-Work-Kulturtreff bis zum so genannten „Brotbaum-Regime“ - nun bereits ohne das neue Domizil gestartet sind.
Baubeginn verzögert
Immer wieder hatte sich das Baubeginn verzögert. Als Gründe nennt Petra Brockmann vom Gebäudemanagement der Stadt unter anderem personelle Ausfälle während der Corona-Pandemie. Damals sei es schwierig gewesen sich abzusprechen, Auskünfte einzuholen oder sich zu treffen. Die ohnehin „turbulente Marktsituation“ im Baugewerbe mit Materialknappheit, steigenden Preisen und Personalmangel sei durch den Ukrainekrieg noch mal verstärkt worden. Sie macht Hoffnung: Für diesen Bereich sei eine leichte Entspannung erkennbar. 2,95 Millionen Euro soll der Umbau kosten.
Google ohne Änderung
Katja Lutters größte Sorge ist derweil, dass die Gäste die Tourist-Info am neuen Ort auch finden. Die Beschilderung in der Stadt wurde geändert, die Post-Anschrift und die Google-Adresse jedoch nicht. „Bis bei Google diese Änderungen erfasst hätte, sind wir hoffentlich schon wieder zurück.“ Bei den Gastgebern bittet sie um Verständnis, dass man nicht - wie sonst - mal eben vorbeikommen könne, um einen Stapel Prospekte abzuholen. Dafür sei jetzt eine Anmeldung nötig, damit die Kollegen und Kolleginnen diese im Lagerraum holen können. Es gibt noch viel Lauferei bis zum Ende der Baumaßnahme.
Die Öffnungszeiten des Pavillons sind wie bisher in der Tourist-Info werktags von 9.30 Uhr bis 17 Uhr, samstags von 9.30 bis 13 Uhr und von April bis Oktober auch sonntags von 9.30 bis 13 Uhr.