Schmallenberg. Im Haupt- und Finanzausschuss wurde über die Zukunft der Schwimmbäder im Stadtgebiet diskutiert. Die Details.
Was wird aus den Schwimmbädern in Bödefeld in Dorlar? Im Haupt- und Finanzausschuss wurde über deren Zukunft gesprochen. Auch eine mögliche Schließung wurde thematisiert. Alle Optionen sollen geprüft werden. Im Vorfeld wurde das Thema schon in den Fraktionen besprochen und eine Arbeitsgruppe gegründet. Außerdem wurden Gespräche mit den Vertretern des Hallenbad Bödefelds und des Martinswerks in Dorlar geführt.
Situation in Bödefeld
Der Trägerverein des Schwimmbads Bödefeld gab bekannt, dass vom 27. Mai 2022 bis 18. Dezember 2022 insgesamt 3493 Besucher im Bad waren, das sind im Schnitt 537 Besucher pro Monat. In diesen Zahlen seien aber nicht die Teilnehmer der wöchentlichen Schwimmkurse enthalten, das seien noch mal 70 bis 90 Personen in der Woche. Im Jahr 2022 bezuschusste die Stadt einmalig das Bad mit 55.000 Euro. Daher fällt das Jahresergebnis trotz Energiekrise positiv aus.
Doch es sind Sanierungsarbeiten fällig. Gutachter schätzten die Sanierungskosten auf rund vier Millionen Euro. Der Trägerverein ist anderer Meinung, wenn neben den jährlich etwa 100.000 Euro für den laufenden Betrieb mit einer Investition von eine Millionen Euro gestreckt werden, dass man dann auf fünf Jahre auskommen würde. Viele Sanierungen könnten von Baufachleuten in eigenen Reihen des Vereins übernommen werden.
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Jetzt soll ein Termin vor Ort mit dem Gutachter Aufschluss geben und es sollen noch mal alle Punkte besprochen werden: „Die Vielzahl unserer Bäder im Stadtgebiet ist Luxus. Wir haben auch einige Schwimmbäder in Hotels, die teilweise zur freien Verfügung stehen. Natürlich sollte an erster Stelle stehen, dass das Schulschwimmen gewährleistet bleibt. Eine Prüfung zeigt aber, dass das am Standort in Bad Fredeburg möglich wäre“, so Jörg Winkelmann von der CDU. Jürgen Meyer von den Grünen: „Schwimmkurse stehen an erster Stelle. Ich finde, dass auch im Hinblick auf den Wahlkampf im kommenden Jahr, noch in diesem Jahr Entscheidungen getroffen werden sollten. Dafür sollte in einer Arbeitsgruppe noch einmal konkreter planen, was finanziell möglich ist.“
Situation in Dorlar
Das Martinswerk trägt die Verantwortung für das Schwimmbad in Dorlar. Die Vertreter des Werks stellen heraus, dass das Bad eine hohe Bedeutung für den Ort hat und vor allem das pädagogische Angebot eine große Rolle für Dorlar spielt. Auch dieses Bad wird für das Schulschwimmen genutzt. Außerdem für die Bewohner des Martinswerks und am Nachmittag für Vereine.
Außerdem habe man vor, das Schwimmbad für die Nutzung durch die Bewohner des Orts weiter zu öffnen. Da der Investitionsbedarf hoch ist und die laufenden Kosten gedeckt werden müssen, benötigt das Martinswerk von der Stadt Schmallenberg 100.000 Euro pro Jahr. Ob dieses Geld zur Verfügung gestellt wird, soll noch im Jahr 2023 entschieden werden. Ansonsten müsse man das Bad schließen. „Der Betriebs- wie Unterhaltungs-/Erneuerungsbedarf in den stadteigenen Bädern ist mit rund eine Million Euro Betriebsaufwand pro Jahr zuzüglich eines Investitionsaufwands von mindestens 13 Millionen Euro für eine Stadt mit 25.000 Einwohnern bereits sehr hoch“, heißt es in einer Vorlage.
Die Ausschussmitglieder sind sich aber einig, dass vor allem beim Sauerland Bad in Bad Fredeburg nicht eingespart werden soll und dort der Fokus liegen soll. Dieter Eickelmann von der UWG findet, dass das Thema sehr emotional ist: „In Bödefeld wird das Bad ehrenamtlich betrieben. Wir sollten professionell rangehen und uns auf die Lage vor Ort und die Zahlen konzentrieren.“ Im weiteren Verlauf sollen jetzt noch einmal Zahlen und Fakten überprüft werden, um dann weiter über die Zukunft der Bäderlandschaft zu diskutieren.