Schmallenberg. Der Schmallenberger Matthias Irmler beobachtet seit über 25 Jahren Pflanzen. Wieso er das macht und wohin er die Daten schickt.

Matthias Irmler beobachtet Pflanzen. Wann blüht die Haselnuss und in welcher Blütephase steckt der Mais? Dafür ist er an seinen bekannten Stellen in Schmallenberg unterwegs, er weiß genau, wo er bestimmte Pflanzen findet. Das alles macht Matthias Irmler schon seit über 25 Jahren und wurde jetzt dafür vom Deutschen Wetterdienst ausgezeichnet. Wieso Wetterdienst?

Der Schmallenberger ist einer von 1100 ehrenamtlichen Mitarbeitern des phänologischen Beobachtungsnetzes. „Häufig sind die Beobachter Garten- und Landschaftsgärtner oder Förster“, weiß Irmler. Gemeinsam mit zehn hauptamtlichen Stationen des Deutschen Wetterdiensts wird durch die Beobachtungen die wetterdienstliche Beratung der Landwirtschaft sichergestellt. „Es gibt 47 verschiedene Pflanzen, die ich im Laufe des Jahres beobachte und mir Notizen mache. Das sind über das Jahr verteilt 168 Beobachtungen.“

Notizen einmal im Jahr an den Wetterdienst schicken

Am Ende des Jahres schickt er seine Notizen dann an den Wetterdienst, der diese weiterverarbeitet. Dank Matthias Irmler und der Hilfe vieler anderer Beobachter lassen sich auch Klimaveränderungen anhand der Daten gut erkennen. Auch die Landwirtschaft kommt gerne auf die Beobachtungen zurück: „Es können durch die Daten konkrete Blühvorhersagen zum Beispiel für Imker aber auch für Allergiker gemacht werden.“

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Matthias Irmler wohnt in Schmallenberg und hat sein Hobby von seinem Vater übernommen: „Mit ihm habe ich am Anfang gemeinsam die Pflanzen beobachtet.“ Er selbst ist selbstständiger Friedhofs- und Landschaftsgärtner und schon alleine deswegen häufig an der frischen Luft unterwegs. „Früher bin ich noch häufig mit den Kindern die Runden im Wald gelaufen. Ich habe so meine Ecken und weiß, welche Pflanzen, wo genau zu finden sind.“

2886 Beobachtungen gemacht

So hat er zum Beispiel schon einmal beobachtet, wie Buschrösschen von einer Stelle im Laufe der Jahre komplett verschwunden sind.

Im Laufe der Jahre sind es immer weniger Beobachter in ganz Deutschland geworden: „Ich weiß, dass es vor vielen Jahren mal um die 2000 Menschen waren“, so Irmler. Er selbst beobachtet gerne und wird auch weiterhin die Pflanzen in Schmallenberg beobachten und dadurch viel für die Allgemeinheit tun. Mittlerweile hat er 2886 einzelne Beobachtungsdaten an den Wetterdienst vermittelt. Matthias Irmler hat im November 2022 eine Urkunde und die Wetterdienstplakette „in Anerkennung wertvoller Zusammenarbeit“ überreicht bekommen.