Meschede. Auch der Post ist bewusst, dass in diesen Tagen das Zustell-Chaos in Meschede seinen Höhepunkt erreicht. Das sind Gründe und Alternativen.
Wer in diesen Tagen in Meschede Pakete abholt oder aufgeben will, der stürzt sich oftmals ins Chaos. In den Post-Paketshops stapeln sich die Sendungen. Bei vielen scheitert es vor allem am Platz, aber auch zuweilen an der Logistik der Zustellung und selbst am Auffinden der abholbereiten Pakete in den Paketshops.
Pakete stapeln sich
Im Paket-Shop von Jo Menke im Hit stapeln sich die Pakete. „Wir hatten auch schon den Fall, dass selbst der Postwagen die Päckchen nicht mitnehmen konnte, weil das Fahrzeug voll war.“ Auch falsch gelieferte Sendungen kamen an der Jahnstraße an, die eigentlich für Elektro Kramer bestimmt waren und blockierten den Verkauf.
Jo Menke ist nicht gut auf die Post zu sprechen in diesen Tagen. Er unterhält den Zeitschriften- und Tabakladen mit Lotto-Annahmestelle im Hit-Markt an der Jahnstraße. „Dass wir auch einen Post-Paketshop anbieten, war damals eine Voraussetzung der Hit-Geschäftsführung für die Eröffnung der Filiale“, erklärt er.
Paketgeschäft zur Weihnachtszeit
Mit dem stark angestiegenen Paket-Geschäft allgemein - und gerade jetzt zur Weihnachtszeit - kommt die kleine Filiale jetzt aber an die Grenzen der Belastbarkeit. „Die Pakete stehen zeitweise überall im Laden herum. Das geht aus versicherungs- und datenschutzrechtlichen Gründen nicht“, ärgert sich Menke. Ganz abgesehen davon, dass das eigene Angebot zugestellt werde. Da auch über den Hit-Markt kein weiterer Platz für Pakete zu bekommen sei, habe er jetzt die Notbremse ziehen müssen. „Wir nehmen nur so lange Sendungen an, wie sie in den Bereich hinter der Theke passen.“ Seine Mitarbeiterin habe deshalb schon Kunden wegschicken müssen, die Pakete aufgeben wollten.
Keine Hilfe durch die Post
Die Zusammenarbeit mit der Post nennt er insgesamt „eine Katastrophe“, auch von dort sei keine Hilfe zu erwarten. Gleichzeitig sei die Vergütung so gering, dass es sich kaum lohne, die Poststelle zu betreiben. „Die Post rechnet sich das schön. Sie sagt natürlich, dass ihre Kunden die Frequenz in einer Poststelle oder einem Paketshop erhöhen. Ich habe das mal nachgehalten: Wer ein Paket bringt oder holt, macht genau das. Er kauft nichts anderes.“
Das sagt die Post
Achim Gahr, Pressesprecher der Deutschen Post, ist das aktuelle Dilemma in Meschede wohl bewusst. „Das sind Tatsachen. Wir können uns da nur entschuldigen.“ Die Kollegen vor Ort versuchten alles, um das zu verhindern. Natürlich sei das aktuelle Chaos auch der Weihnachtszeit geschuldet, in der traditionell viele Päckchen verschickt würden. Da könne es schon mal passieren, dass der gewünschte Sendungsort verändert werde oder dass die Zusteller wegen der vollen Lieferwagen Pakete liegenlassen müssten. Es kann außerdem vorkommen, dass Kunden-Pakete in der schieren Masse der Pakete nicht gefunden werden.
Das passiert aber nicht überall, Thomas Kramer beispielsweise, in dessen Elektro-Geschäft am Kreishaus auch Pakete abgegeben und abgeholt werden, hat bisher keine schlechten Erfahrungen gemacht. „Es ist viel los in der Adventszeit“, sagt er, aber noch seien alle Pakte auf den Weg gebracht worden.
Gahr: „Wir können nur an unsere Kunden appellieren, möglichst frühzeitig Pakete loszuschicken und auch Packstationen zu nutzen.“ Der Pressesprecher empfiehlt außerdem den Kunden, ihre Sendungen und Retouren auch dem Zusteller mitzugeben. Vorausgesetzt, dass der noch Platz im Lieferwagen hat.