Schmallenberg. Das Schmallenberger Unternehmen Kemper hat die Nachfolge geregelt. Wie es „Auf der Lake“ weitergeht und was jeder beim Fensterkauf beachten muss.

Das Schmallenberger Unternehmen Kemper, das seit 1984 Fenster, Türen und Fassaden herstellt, hat seit Anfang des Jahres einen neue Geschäftsführer: Markus Bette. Karl-Heinz Kemper, der zusammen mit seiner Tochter Tanja Kemper vorher die Firma geleitet hatte, steht dem Unternehmen immer noch als Berater zur Verfügung und Tanja Kemper konzentriert sich ab sofort auf den Vertrieb. Die beiden blicken gemeinsam auf 38 Jahre Unternehmensgeschichte zurück und erläutern, wieso sie sich dazu entschieden haben, die Firma in andere Hände zu geben.

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Ihr Unternehmen ist seit ein paar Monaten in anderen Händen. Wieso haben Sie sich für diesen Schritt entschieden?

Karl-Heinz Kemper: Wir haben uns frühzeitig um die Nachfolge-Regelung gekümmert. Meine Tochter Tanja hat keine Kinder und so gab es familiär keinen Nachfolger. Anfang des Jahres wurde das gesamte Unternehmen mitsamt aller 38 Mitarbeiter, übernommen. Das war uns besonders wichtig. Jetzt ist unsere Firma Teil der Industriegruppe Südwestfalen unter der Leitung von Markus Bette und Georg Voss. Hierbei handelt es sich um einen Zusammenschluss mehrerer mittelständischer Unternehmen. Insgesamt sind dort 180 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.

Die Firma Kemper im Schmallenberger Industriegebiet „Auf der Lake“ hat sich für die Zukunft neu aufgestellt.
Die Firma Kemper im Schmallenberger Industriegebiet „Auf der Lake“ hat sich für die Zukunft neu aufgestellt. © WP | Privat

Das bietet bestimmt auch diverse Chancen?

Tanja Kemper: Auf jeden Fall. Zum Beispiel im Bereich der Fachkräfte-Ausbildung. Auszubildende haben durch die Industriegruppe vielfältigere Möglichkeiten, in verschiedenen Unternehmensbereichen der einzelnen Unternehmen Erfahrungen zu sammeln. Das ist ein toller Synergie-Effekt.

1984 haben Sie Ihr Unternehmen gegründet. Wie blicken Sie auf die Zeit zurück?

Karl-Heinz Kemper: Wir waren mit einem kleinen Sägewerk das erste Unternehmen im Gewerbegebiet „Auf der Lake“. Die Quadratmeterpreise waren damals günstig und so siedelten sich immer mehr Unternehmen an. Wir starteten mit der Produktion von Kunststoff-Fenstern und Aluminium-Türen und konnten im Laufe der Jahre unsere Produktpalette immer breiter aufstellen und unser Unternehmen erweitern. Derzeit ist es so, dass immer mehr Firmen im Gewerbegebiet expandieren wollen, es aber nicht können, weil der Platz dazu fehlt. Das ist natürlich sehr schade.

In Zukunft werden Sie beide dem Unternehmen noch in anderen Positionen erhalten bleiben.

Tanja Kemper: Genau, ich werde im Vertrieb für das Unternehmen tätig sein und mein Vater noch als Senior-Berater der Geschäftsführung. Wir finden es auch wichtig, dass wir unseren Stammkunden immer noch mit den gewohnten Gesichtern und unserem Rat zu Seite stehen.

Die Firma Kemper in Schmallenberg war eines der ersten Unternehmen im Industriegebiet „Auf der Lake“.
Die Firma Kemper in Schmallenberg war eines der ersten Unternehmen im Industriegebiet „Auf der Lake“. © WP | Privat

Energiekrise und Fenster. Wie haben Sie als Unternehmen die letzte Zeit wahrgenommen?

Karl-Heinz Kemper: Aufgrund der gestiegenen Baukosten ist der Bereich Neubau rückläufig. Dafür rüsten viele Kunden ihre älteren Häuser nach. Dadurch stieg die Nachfrage nach energieeffizienten Fenstern für Bestandskunden bei uns an.

Woher weiß man, dass man neue Fenster benötigt?

Tanja Kemper: Der Hausbesitzer sollte das Alter und die Dichtigkeit der Fenster prüfen. Welche Profile wurden verwendet und welche Verglasung wurde eingesetzt? Außerdem sollte ein Energieberater ganzheitlich das Gebäude überprüfen. Um Energie zu sparen, sind nicht nur neue Fenster wichtig. Die komplette Gebäudehülle sollte dicht sein, sonst bringen die besten Fenster und eine neue Heizung nichts.