Schmallenberg. Maria Pradiva schreibt in ihrer Kolumne über das Heizen in der Ukraine und die Vor- und Nachteile der verschiedenen Systeme.

Ich möchte ein wenig auf das Thema eingehen, das für die Einwohner Deutschlands und der Ukraine sehr wichtig ist. Zunächst möchte ich darauf hinweisen, dass die Heizperiode in der Ukraine in der Vorkriegszeit in verschiedenen Regionen zu unterschiedlichen Zeitpunkten begann. Die Gründe sind ein unterschiedliches Klima und die Außentemperaturen. Während es zum Beispiel in der südlichen Region und in der Stadt Odessa noch warm ist und es zu früh ist, die Heizung anzuschalten, ist es in anderen Regionen zum gleichen Zeitpunkt bereits ziemlich kalt und frostig.

Übrigens funktionieren in meiner Heimatstadt und anderen Städten der Ukraine verschiedene Heizsysteme: Zentralheizung, Hausheizung und individuelle Heizung. Ich werde hier erklären, worin die Unterschiede liegen. Eine Zentralheizung funktioniert in Altbauten, die vor 2000 gebaut wurden. Die Heizung in solchen Häusern wird zentral von den städtischen Wärmestationen eingeschaltet. Das geschieht, sofern die Außentemperatur drei Tage lang zehn Grad nicht überschreitet. Bewohner können die Heiztemperatur in den Wohnungen nicht beeinflussen.

Nur eine Heizungsart lässt sich individuell steuern

Hausheizung: Solche Heizungen funktionieren in moderneren Gebäuden (Hochhäusern). Beim Bau solcher Wohnkomplexe wird sofort ein Heizungsnetz sowie eine Wasserversorgung mit Wasserspeichern, einem Parkplatz, einem Geschäft, einer Apotheke angelegt. Anders als bei der bisherigen Heizungsart können die Bewohner die Temperatur in der Wohnung selbst regulieren, aber sie können die Heizung nicht selbst starten oder abstellen.

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Die dritte Art der Heizung ist individueller. So ist es zum Beispiel in meinem Haus und meiner Wohnung. Jede Wohnung in einem kleinen Mehrfamilienhaus verfügt über einen eigenen Heizkessel, der die Wohnung beheizt und Wasser erwärmt. Ein solcher Heizkessel ermöglicht es den Bewohnern, die Heizung unabhängig von anderen Nachbarn einzuschalten. In meinem Fall stelle ich also selbst die erforderliche Wärmemenge ein und bezahle nicht extra. Es gibt bei den verschiedenen Heizungsarten Vor- und Nachteile: Wenn die Leute kein Licht haben, und das passiert jetzt sehr oft in unserem Land, funktioniert immer noch die Zentralheizung. In meinem Fall dagegen ist es so, wenn es kein Licht gibt, kann die Heizung nicht eingeschaltet werden, weil der Kessel eine elektrische Zündung hat, die ohne Licht nicht funktioniert. Wenn andererseits in Häusern mit Zentralheizung eine Störung auftritt und diese vorübergehend nicht funktioniert, wird die Heizung in allen Häusern, die an diese Umspannstation angeschlossen sind, abgeschaltet, bis die Umspannstation repariert ist.

Lage ist instabil

Aber natürlich ist die Heizperiode der Ukraine während des Krieges sehr instabil, weil Russland gerade jetzt begonnen hat, das Energiesystem der Ukraine aktiv zu beschießen und zu zerstören. In Deutschland hat die Heizsaison bereits begonnen. Übrigens sehe ich, dass es Deutsche gibt, die im Winter Holz zum Heizen kaufen, und ich habe erfahren, dass die Preise dafür dieses Jahr gestiegen sind.

In meinem Haus, in dem ich in Schmallenberg wohne, gibt es ist eine spezielle Art der sparsamen Heizung, die ich so noch nicht kannte und deren Konstruktion ich noch nicht ganz verstehe. Aber ich halte mich strikt an die empfohlene Temperaturvorgabe, die uns unsere Lehrerin im Deutschunterricht gesagt hat: Die Temperatur im Raum sollte 19 Grad nicht überschreiten.

Hintergrund

Maria Pradiva ist Journalistin aus Odessa. Sie berichtet in ihrer Kolumne über ihr neues Leben in Schmallenberg.

Dabei geht die Ukrainerin auf alltägliche Probleme ein und beschreibt Erkenntnisse über ihren Zufluchtsort.