Schmallenberg. Es ist bezeichnend, wie das Wisent-Projekt auf dem Gebiet zwischen Schmallenberg und Wittgenstein zu Ende geht. Der Kommentar von Laura Nowicki.
Das Aus für das Wisent-Projekt kommentiert Laura Nowicki:
Das Wisent-Projekt stand von Beginn an unter keinem guten Stern. Ein solches Artenschutzprojekt muss von allen Beteiligten getragen werden. Und als deutlich wurde, dass die Sauerländer - vor allem die Waldbauern, auf deren Land die Herde umherstreift - nicht dahinter stehen, hätte etwas passieren müssen. Man hätte Kompromisse finden müssen. Das passierte aber nicht. Stattdessen wurde gestritten - neun Jahre lang haben sich die Waldbauern aus Schmallenberg durch alle Instanzen geklagt. Ihre Ausdauer wurde belohnt. Ihnen wurde Recht zugesprochen.
Schäden im sechsstelligen Bereich
Ein guter Ausgang, denn den Waldbauern sind Schäden im sechsstelligen Bereich entstanden. Dabei ist nicht nachzuvollziehen, dass Menschen in unserem Land überhaupt darum kämpfen müssen, dass ihr Eigentum nicht beschädigt wird. Zumal es mehrere Gutachten gab, die deutlich gemacht haben, dass die Lebensbedingungen für die Tiere im touristisch und waldwirtschaftlich geprägten Rothaargebirge nicht optimal sind - denn auch das hat zu einigen Problemen geführt.
Das Scheitern des Projekts ist letztlich aber auch auf das Management zurückzuführen. Der letzte Schritt, die Herde für herrenlos zu erklären und sich aus der Verantwortung zu stehlen, ist bezeichnend.