Schmallenberg/Meschede. Zwischen Bad Fredeburg und Ebbinghof wurden Kaninchen ausgesetzt. Die Tierheimleiterin spricht über den Vorfall und ordnet ihn ein.
Die Wildtierhilfe Sauerland und der Tierschutzverein für den Hochsauerlandkreis, der auch das Tierheim in Meschede Enste betreibt, sind fassungslos. Drei kleine Kaninchen wurden in den vergangenen Tagen an einem Parkplatz am Radweg zwischen Bad Fredeburg und Ebbinghof an der alten Bahntrasse ausgesetzt. Neben den Nagern: ein riesiger Haufen Trockenfutter.
Gefunden wurden die Tiere nur, weil eine Spaziergängerin durch ihren Hund aufmerksam gemacht wurde. Der Hund hatte versucht eines der Tiere zu reißen, trotz des schnellen Eingriffs der Hundehalterin, starb ein Kaninchen: „Das ist sehr bedauerlich, wir haben das Tier noch zum Tierarzt gebracht. In der Nacht ist des dann aber gestorben. Doch die zwei überlebenden Tiere können auch froh sein, dass der Hund das eine Kaninchen entdeckt hat“, erläutert Franziska Emde vom Tierheim Meschede. Dort sind die Tiere nun untergebracht. In einem Facebook-Post veröffentlichte das Tierheim den Fall und rief auch für Futterspenden auf. Der Beitrag wurde rund 70-Mal geteilt (Stand: 23. September), die Anteilnahme ist groß. Außerdem wird in dem Posting nach Hinweisen zu den Besitzern der Tiere gefragt.
Tiere sind unterernährt
„Wir müssen gucken, dass wir die zwei Überlebenden jetzt mit vielen Sorten an Gemüse oder Saaten ernähren. Sie sind wirklich sehr runtergehungert.“ Man fühle die kleine Wirbelsäule: „Ich habe keine Ahnung, wie man seine eigenen Tiere so verkommen lassen kann“, so die Tierheim-Leiterin.
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Emde habe sich auch über den riesige Haufen Trockenfutter, der neben den Kaninchen gelegen hat, Gedanken gemacht: „Er war noch komplett trocken. Lange können die Tiere also noch nicht im Wald gewesen sein. Wir wissen aber nicht, ob es die einzigen Tiere waren, oder ob sich weitere schon von der Aussetzstelle entfernt hatten.“
Kaninchen werden regelmäßig ausgesetzt
Es passiere regelmäßig, dass Kaninchen ausgesetzt werden. „Das liegt vermutlich daran, dass sie anders als Hunde, nicht gechippt sind. Im vergangenen Jahr wurden acht Nager in einem Korb ausgesetzt und noch vor ein paar Wochen wurden ebenfalls Kaninchen im Wald gefunden.
Die Zahl der ausgesetzten Katzen ist ebenfalls schwer auszumachen, „da es auch viele Freigänger gibt“.
Franziska Emde und ihr Team würden sich über Spenden jeder Art freuen: „Sie müssen erstmal aufgepäppelt werden und dann geimpft und kastriert. Wir sind bei den Arztkosten für jede Unterstützung dankbar.“