Schmallenberg. Schmallenberger Liftbetreiber blicken auf die kommende Winter- und Skisaison. Sie haben ebenfalls die Energiekrise im Nacken sitzen.
Die Vorbereitungen für die anstehende Wintersportsaison haben vielerorts bereits begonnen. Auf der Bödefelder Hunau, dem Schmallenberger Höhenlift und dem Skilift Rimberg plant man trotz der aktuellen Energiekrise auch in diesem Jahr mit Regelbetrieb. Denn das Ziel der Skilift-Betreiber bleibt gleich: Den Bürgern vor Ort ein Angebot für die Wintersportarten zu sichern.
Sobald die Temperaturen fallen und der Naturschnee ausbleibt, will man an der Hunau bereit sein zur künstlichen Schneeproduktion. „Derzeit werden alle Schneekanonen gewartet und in den nächsten Wochen steht die jährliche Prüfung des Liftes an“, berichtet Friedhelm Knipschild, Gesellschafter am Bödefelder Lift. Alles läuft wie in den Vorjahren, auch an der Stromversorgung ändert die aktuelle Krise nichts. Auf eventuelle Engpässe sind die Betreiber dennoch vorbereitet. Im Ernstfall könne ein Aggregat zugeschaltet werden, mit dem unter anderem der Lift betrieben werden kann. Im Normalbetrieb deckt das die Spannungsspitzen im Verbrauch ab.
Betrieb des Hunau-Lifts gerettet
Lange war an der Hunau nicht klar, ob man das Ski-Angebot überhaupt aufrechterhalten kann. Durch die Coronapandemie und schneearme Winter kam es zu finanziellen Schwierigkeiten. Nun wurde allerdings erneut investiert: „Es gibt ein paar neue Gesellschafter und ein Teil der alten Gesellschafter hat nachgelegt, sodass es auf jeden Fall weitergeht“, so Knipschild. Damit bleibt für viele Kinder und Jugendliche ein lokales Angebot erhalten, um die Wintersportarten zu erlernen. Denn auch das ist den Bödefeldern ein Anliegen: „Es ist wichtig, dass die Kinder ans Skifahren herangeführt werden. Hier in Bödefeld ist das vielleicht nicht so ein großes Thema, aber beispielsweise in Meschede, wo einige Eltern gar kein Ski fahren können, sind die Skiclubs wichtig“, meint der Gesellschafter. Um weiterhin ein familiengerechtes Angebot zu gewährleisten, wolle man die Preise in diesem Jahr trotz der steigenden Kosten nur leicht anheben.
![Ob und wie häufig die Schneemaschinen (hier an der Hunau) in diesem Jahr laufen müssen, kann noch keiner sagen. Ob und wie häufig die Schneemaschinen (hier an der Hunau) in diesem Jahr laufen müssen, kann noch keiner sagen.](https://img.sparknews.funkemedien.de/236493751/236493751_1663833126_v16_9_1200.jpeg)
Der steigenden finanziellen Last ist sich auch Christian Jungblut, Betreiber des Schmallenberger Höhenliftes, bewusst. Dazu gehören nämlich nicht nur eventuell steigende Stromkosten: „Man muss das Gesamtpaket sehen. Die Lohnkosten steigen beispielsweise durch einen steigenden Mindestlohn. Um ehrenamtliche Arbeit zumindest ein bisschen zu vergüten und die Leute bei Laune zu halten, muss auch etwas gezahlt werden.“ Auch deswegen hoffe man auf viel Naturschnee: „Das ist die kostengünstigste Variante.“ Je nach Strompreis, den Wetterberichten und der Länge der Kälteperioden werde man abwägen müssen, ob es sich lohnt, technischen Schnee zu erzeugen. Die ersten Vorbereitungen für die Saison laufen allerdings auch in Schmallenberg bereits.
Keine hohen Preiserhöhungen
Dazu gehört das Mähen des Hangs, eine stillgelegte Bergwiese, die erst ab August überhaupt gemäht werden darf, und weitere Wartungsarbeiten. „Mitte oder Ende November soll dann alles betriebsbereit sein“, sagt Jungblut. „Wir werden alles so vorbereiten, als ob es ein ganz normaler Winter wird. Was noch kommt, kann man nicht voraussagen.“
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Auch am kleinsten der drei Lifte, dem Skilift am Rimberg, plant man wie in den Vorjahren: „Aufgrund der bestehenden Stromverträge betrifft uns die Energiekrise noch nicht“, sagt Bernd Kreitz, Prokurist der Schnieder Hotel GmbH am Rimberg. Wie auch die anderen Betreiber ist er sich jedoch nicht sicher, ob und wie sich die politischen Regelungen im Laufe des Winters verändern werden. Noch ist unklar, ob Skilifte aufgrund der Energieknappheit in diesem Jahr überhaupt in Betrieb genommen werden dürfen. „Ob damit der Bevölkerung gedient ist, weiß ich nicht“, sagt Kreitz.
Im Gegensatz zu den anderen beiden Skihängen ist der Wintersport am Hotel Rimberg nur ein Nebenprodukt des laufenden Geschäftes. Preislich wolle man sich daher aller Voraussicht nach an den vergangenen Jahren orientieren. „Vielleicht wird es ein, zwei Euro teurer, aber mehr auf keinen Fall“, so Kreitz.