Schmallenberg. Drei Schmallenberger Hotels blicken auf den kommenden Herbst: Energiekrise und steigende Kosten. Das sind die Hintergründe.
Der Sommer neigt sich dem Ende zu und der Herbst rückt immer näher. Auch für die Schmallenberger Hotels geht endet die Saison, in der Urlauber ihre Ferien im Sauerland verbringen. Wir haben in drei Schmallenberger Hotels nachgefragt, wie zufrieden sie mit ihrer Sommersaison sind und ob sie mit Bedenken auf den Herbst und Winter blicken. Außerdem erzählt Thorsten Schulte, stellvertretender Geschäftsführer des Schmallenberger Sauerland Tourismus, wie die Energiekrise und der Personalmangel das Hotelwesen in den kommenden Monaten beeinflussen wird.
Für den Herbst vorgesorgt
Im Hotel Stoffels ist man zufrieden mit der Saison: „Wir liegen mit unseren Buchungen weit über dem Corona-Vorjahr,“ bekräftigt Inhaber Heinz-Peter Julius. Auch die kommenden Monate werden für das Hotel erfolgreich: „Wir sind bis November praktisch ausgebucht.“ Bisher ist es also ein gutes Jahr für den Schmallenberger Betrieb und auch für den Herbst hat der Hotelier vorgesorgt: „Die Lieferverträge gelten noch bis nächstes Jahr. Bis dahin werden wir die Preise nicht erhöhen müssen.“ Wie es danach weiter geht, sei noch Ungewiss. Die Möglichkeit, die Zimmerpreise zu erhöhen, läge jedoch nahe.
Auch im Waldhaus Ohlenbach blickt man positiv auf die Saison zurück und geht zuversichtlich auf die kommenden Herbst- und Wintermonate zu: „Die Corona-Pandemie spielt hier keine große Rolle mehr. Die Leute kommen zu uns, da machen wir uns keine Sorgen.“ Die Inflation riefe mehr Bedenken hervor: „Bei einer Inflation dieser Stärke müssen wir und sicherlich auch viele andere Hotels in der Region Preise überdenken.“ Wie man im Waldhaus Ohlenbach im Herbst jedoch genau auf die steigenden Energie- und Lebensmittelkosten reagieren wird, ist noch unklar.
Durchwachsene Saison
Wolfgang Klein ist Inhaber vom Hotel Kleins Wiese und blickt auf eine eher durchwachsene Saison zurück. Grund dafür sei die Straßensperrung, die sechs Wochen lang den Weg zum Hotel erschwert hat: „Das hat leider zu einem Umsatzverlust geführt.“ Auch das Buchungsverhalten der Gäste ließ im ersten halben Jahr zu wünschen übrig. Laut Wolfgang Klein nimmt das aber jetzt langsam wieder zu. Der Hotelinhaber blickt mit Bedenken auf die kommenden Monate: „Neben den bereits bekannten Problemen wie der Corona-Pandemie kommt jetzt noch der Fachkräftemangel hinzu.“
Ein weiteres Problem: Die Energiekrise. „Der Einkauf von Lebensmitteln und die Beschaffung von Energie machen uns als Hotelbetrieb natürlich schon zu schaffen.“ Als Reaktion auf die steigenden Energiekosten sieht Wolfgang Klein eine Erhöhung seiner Zimmerpreise als wahrscheinlich: „Wir reagieren ständig steigende und fallende Preise. Bei einer Inflation von mehr als sieben Prozent ist dieses Mittel unvermeidlich.“
Ferien- und Bauernhöfe wurden gut gebucht
Thorsten Schulte vom Schmallenberger Sauerland Tourismus hat den Überblick darüber, wie es für die Hotels in den vergangenen Monaten gelaufen ist. Insgesamt zeigt sich der stellvertretende Geschäftsführer zufrieden: „Die Ferienzeit wurde gut gebucht und gerade die Ferien- und Bauernhöfe haben vom Tourismus profitiert.“ Bei den Gasthöfen und Hotels sei aber noch „Luft nach oben“ und auch für die kommenden Monate gibt es dort noch einige freie Plätze.
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Laut Thorsten Schulte liegt diese Saison außerdem hinter der im Corona-Vorjahr. Die größte Herausforderung für die kommenden Monate wird die Energiekrise sein: „Wir haben noch keine allgemeinen Vorgaben, wie wir die Inflation meistern sollen. Trotzdem müssen sowohl wir als auch die Gäste uns sicher auf steigende Preise einstellen,“ so der Tourismusexperte. Er fügt noch hinzu: „Gerade unsere Wellnesshotels könnten von den steigenden Energiekosten hart getroffen werden. Besonders wenn beispielsweise Schwimmbäder schließen müssten. Neben der Energiekrise sieht Thorsten Schulte noch ein weiteres Problem für den Tourismus: den Fachkräftemangel. „Die Schwierigkeit wird dabei sein, mit den vorhandenen Fachkräften die Anzahl der Gäste abzudecken. An oberster Stelle steht für uns nämlich immer die Qualität.“ Wie es in den kommenden Monaten für den Tourismus weiter geht, wird sich zeigen.