Reiste. Die Verlängerung von Leitplanken an der L914 zwischen Reiste und Büenfeld sorgt für Verwunderung. Sie sind gefährlich, sagt eine Anwohnerin.

So richtig Sinn machen die neuen Leitplanken an der Landstraße 914 zwischen Reiste und Büenfeld aus Sicht von Anwohnerin Anne Babilon nicht. Im Gegenteil! Von ihnen gehe vielmehr eine Gefahr für Fußgänger aus, sagt sie. Nur wenige hundert Meter weiter gebe es eine viel gefährlichere Stelle. Doch dort tue sich leider seit Jahren nichts, sagt sie.

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Bei den neuen kritisierten Leitplanken geht es konkret um den Bereich vor der Einmündung der L914 zur Bundesstraße 55. Sie waren nach Angaben des Landesbetriebs Straßenbau im Zuge einer Fahrbahnsanierung im vergangenen Jahr erneuert worden. „Hierbei wurden auch die Längen der Schutzeinrichtung angepasst, um den südlichen Bereich der Landesstraße mit den Einzelbäumen am Straßenrand komplett zu sichern“, erklärt Landesbetriebs-Sprecher Oscar Santos.

Kein Platz zum Ausweichen

Und genau diese lückenlose Erweiterung auf eine Länge von damals 50 Metern auf nun rund 300 Meter habe zur Folge, dass die Straße in jenem Bereich so eng ist, dass für Fußgänger kaum noch Platz vorhanden sei, um bei Bedarf dem fließenden Verkehr auszuweichen, sagt Anne Babilon. Sie könne sich nicht dran erinnern, dass es an jener Stelle mal einen Unfall gegeben hätte, der als Grund für die Verlängerung der Schutzplanken herhalten könne, so Babilon.

An dieser Stelle der Landstraße 914 würde eine Leitplanke aus Sicht von Anwohnerin Anne Babilon viel mehr Sinn machen.
An dieser Stelle der Landstraße 914 würde eine Leitplanke aus Sicht von Anwohnerin Anne Babilon viel mehr Sinn machen. © Frank Selter

Und noch ein weiteres Problem hat Anne Babilon beobachtet. „Durch die Verlängerung der Schutzplanken kommt es immer wieder vor, dass Rehe auf die Schutzplanken zulaufen und umherirren, weil es für sie eben kein Durchkommen in diesem Bereich mehr gibt.“

Was außerdem hinzukommt: Im Bereich der neuen Leitplanken liegt auch eine Bedarfshaltestelle für den Schulbus. Sie sei so installiert, dass man nun jenseits der Leitplanke quasi auf der Fahrbahn auf den Bus warten müsse. Vorher habe man in diesem Bereich wenigstens auf den Banketten stehen können, sagt Anne Babilon. Es sei ihr unverständlich, wie man so etwas planen könne.

Mehrere Unfälle im Jahr

Derweil wartet Anne Babilon bereits seit Jahren darauf, dass oberhalb ihres Hofes im Kurvenbereich gehandelt wird. „Dort würde eine Leitplanke viel mehr Sinn machen“, betont sie. Hintergrund seien etwa drei bis vier Unfälle im Jahr. Regelmäßig komme es vor, dass Autofahrer, die aus Richtung Büenfeld kommen, die Kurve unterschätzen und auf der Wiese zwischen den grasenden Kühen landen. Mehrfach habe sie bereits auf die Problematik hingewiesen. „Leider ohne Erfolg“, wie sie betont.

Keine Unfalldaten bekannt

Landesbetriebs-Sprecher Oscar Santos hingegen betont, dass für den Kurvenabschnitt keine Unfalldaten bekannt seien. Aus diesem Grund und auch, weil in diesem Bereich keine starren Hindernisse wie Bäume oder Telefonmasten stehen, sei bislang keine Schutzeinrichtung installiert worden. Allerdings prüfe die zuständige Fachabteilung, ob eine Schutzeinrichtung im betroffenen Kurvenbereich erforderlich sei. Anne Babilon hat nach ihren Erfahrungen aus der Vergangenheit an dieser Notwendigkeit schon lange keine Zweifel mehr.