Nuttlar. Angefeuert von den Zuschauern, haben 60 Sportler ein Bierfass durch Nuttlar gerollt. Wie lange sie unterwegs waren und wer gewonnen hat.

Beim Bierfassrollen- Revival in Bestwig-Nuttlar herrschte prächtige Stimmung. Groß und Klein fanden sich am Samstag im Ortskern ein, um den 41 Jahre alten Rekord auf nun mehr als 1000 Kilometer insgesamt zu komplettieren.

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Mehrere Teams, darunter auch die Fassroller von damals, traten an, um das Fass vom Feuerwehrgerätehaus einmal durch den Ort und zurück zu rollen. Viel Ausdauer und Kraft waren dafür nötig: Mehr als fünf Stunden rollten acht Teams mit knapp 60 Sportlern im Wechsel das Fass über den 1,2 Kilometer langen Rundkurs. Dabei fuhr ein Begleitfahrzeug zur Absicherung hinter den Teilnehmern her.

Fass mit Wasser gefüllt

Das mehr als 40 Jahre alte Fass, das von Veltins gestellt worden war, war bereit vor sechs Wochen zu Trainingszwecken mit Wasser befüllt worden. Das ist nicht Ungewöhnliches: Schon vor vier Jahrzehnten war der Original-Inhalt vor dem Wettkampf entleert worden. Während die Teams jetzt ihre Runden drehten, entstand zusätzlich ein sportlicher Wettstreit: Dabei ging es um die schnellste Rundenzeit. Diese lag zum Schluss zwischen 8.14 und 12.30 Minuten.

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Von den 21 Leuten, die das Fass damals schon gerollt hatten, waren dieses Mal 13 noch dabei. Einer von ihnen war Thomas Wullenweber. Auf die Frage, warum er die Herausforderung erneut annimmt, antwortet der 63-Jährige: „Wir waren damals eine eingeschworene Gruppe und sind heute immer noch in gutem Kontakt. Die Verbundenheit zum Dorf hat uns wieder zusammengebracht. Diese Faktoren treiben uns an, so ein außergewöhnliches Event treibt uns an.“

Auch die Kinder hatten einen eigenen Parcours.
Auch die Kinder hatten einen eigenen Parcours. © Mustafa Amet

Wullenweber lebt mittlerweile in Kallenhardt und arbeitet in und um Olsberg als Förster. Diese außergewöhnliche Veranstaltung zog sogar das Fernsehen nach Nuttlar: Sat1 NRW war über die bisherigen Berichterstattungen unserer Zeitung auf das Event aufmerksam geworden und berichtet am Montag, 1. August.

Parcours auch für die Jüngsten

Selbst für die Kleinen war ein Parcours aufgebaut worden, auf dem sie sich messen konnten. Auch Elmar Noll, der damals wie Samstag als Teilnehmer dabei war, ist begeistert: .„Sensationelle Stimmung. Viele Leute waren schon lange vor Beginn vor Ort, um sich das Ganze anzugucken“, erzählt er. „Das ist eine eindrucksvolle Demonstration dörflicher Gemeinschaft. Viele haben mit angepackt und sich engagiert.“

Gewonnen hat letztlich die Dorfgemeinschaft. Nach dem sportlichen Event feierten alle am Feuerwehrgerätehaus bis spät in die Nacht. Die Getränke stellte die Feuerwehr zur Verfügung, die Nuttlarer Frauen boten hausgemachte Kuchen an und der TuS Nuttlar brutzelte die Würstchen. Für die Musik sorgte DJ Jens Schneider. Die Einnahmen der Veranstaltung sollen wohltätigen Zwecken zugutekommen.