Grevenstein/Mallorca. Die spanischen Behörden haben Lokale am Ballermann geschlossen. Was bedeutet das für einen der größten Veltins-Kunden - das Bamboleo?

Im Kampf gegen den Sauftourismus haben spanische Behörden angekündigt, vier Läden und Kioske am berüchtigten Ballermann auf Mallorca dicht zu machen. Insgesamt wurden in über 90 Fällen Ermittlungen eingeleitet.

Party und Gemeinschaft

Auch die Brauerei Veltins aus Grevenstein beliefert ein Lokal auf der berüchtigten „Schinkenstraße“ - das Bamboleo. Es liegt direkt gegenüber vom „Bierkönig“. Kein anderes Gastronomieobjekt nach der Veltins-Arena hat soviel Gäste, es erreicht damit den zweitbesten Bierabsatz der Brauerei. Pressesprecher Uli Biene versichert, auch hier werde gefeiert, aber gesittet. „Kein Tanzen auf den Tischen, dann kommt direkt die Security, keine Happy Hour, kein Freibier - im Bamboleo gibt es ein gepflegtes Bier in Landgasthaus-Qualität. Darauf haben wir und auch Wirt Julián Oliver von Anfang an Wert gelegt.“ Das Bamboleo sei ein Lokal mit Biergarten-Atmosphäre für eine Klientel Ü30. „Die Leute kommen nicht nur einen Abend. Sie kommen wieder.“

Veltins beobachtet das Treiben am Ballermann

Trotzdem beobachte Veltins natürlich genau das Treiben am Ballermann. Es sei ein Balanceakt für Wirte und Behörden, das Feiern und das Gemeinschaftsgefühl zuzulassen und die Exzesse einzugrenzen, „ohne dass die Touristen den Spaß verlieren. Mallorca-Feeling heißt auch Party und gute Stimmung.“

Gerade nach zwei Jahren Pandemie und Urlaub zu Hause wollten alle wieder reisen und ausgelassen sein. „Und auch die spanische Gastronomie ist darauf angewiesen“, so Biene „Wir beliefern ja auch andere Gaststätten auf Mallorca. Da gab es nicht solche Ausgleichszahlungen wie in Deutschland. Das war eine ungleich härtere Durststrecke.“

Familienreisezeit in den Sommerferien

Allgemein, so vermutet er, sei es am Ballermann aktuell nicht so heftig wie in anderen Monaten - jetzt sei auch dort Familienreisezeit.

Die Inselregierung hatte Anfang 2020 ein Gesetz verabschiedet, dass den Alkohol-Ausschank in den Party-Hotspots regelte. So sind seitdem Angebote wie Happy Hour und Freibier untersagt, das All-Inclusive-Angebot ist auf insgesamt drei kostenlose alkoholische Getränke am Tag eingeschränkt. Außerdem ist es Supermärkten, Restaurants und Bars verboten, in Schaufenstern oder auf Plakaten und Schildern mit Alkohol zu werben. Nach 21.30 Uhr darf kein Alkohol „mehr außer“ Haus verkauft werden.