Schmallenberg. Thomas Frisse ist Schmallenberger und im Vorstand des ADAC Westfalens und für den Bereich Touristik zuständig. So blickt er auf Schmallenberg.

Thomas Frisse ist Schmallenberger und ist im Vorstand des ADAC Westfalens. Er ist dort verantwortlich für den Bereich Touristik. Im Interview erzählt er, was er aus seiner Arbeit im Verein für Schmallenberg mitnehmen kann und wie er seine Heimat aus Sicht des ADACs einschätzt.

Seit wann sind Sie im ADAC tätig und was sind Ihre Aufgaben?

Thomas Frisse: Seit dem Frühjahr 2018 bin ich im Vorstand des ADAC Westfalen. Hochoffiziell lautet der Titel: Vorstandsmitglied für Touristik. Der ADAC macht eben nicht nur Pannenhilfe. Eins der wichtigsten Satzungsziele ist die Förderung des Tourismus und der Freizeitgestaltung. Ich schaue mit meinem Team also immer darauf, wie man die Region Westfalen touristisch noch weiter voranbringen kann. Dazu gibt es viele verschiedene Projekte, Events und Ideen, die genau dieses Satzungsziel verfolgen.

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Touristik und ADAC: Welche tollen Tourismus-Projekten haben Sie durch die Arbeit beim ADAC mitgekriegt? Könnten Sie sich vorstellen, dass eines davon hier in Schmallenberg umgesetzt werden könnte?

Gerade in den vergangenen zwei bis drei Jahren haben wir viele neue Impulse gesetzt und Events ins Leben gerufen, die allen Menschen in der Region zugutekommen. Hier bei uns im Sauerland ist der Motorrad-Tourismus ein großes Thema. Beim ADAC Bike’n’Ride Day bieten wir allen Motorradfahrern einen Anlaufpunkt in einem unserer Fahrsicherheitszentren. Man kann Probefahrten machen, sich informieren, austauschen und bekommt auch die besten Motorradtourentipps. Für Oldtimerfreunde bieten wir die Classic Tour im westlichen Münsterland an. Besonders stolz bin ich auf die Erschaffung des Tourismuspreises NRW, den wir federführend organisiert haben und der 2021 seine Premiere feierte. Die Gewinner, das Projekt „Lauschangriff“, bieten ein Urban Audio Game an. Also ein Abenteuerspiel, bei dem man in der ganzen Stadt unterwegs ist. Bisher in Warburg und Arnsberg, ab diesem Sommer beziehungsweise Herbst auch in Schmallenberg.

Was können Sie aus Ihrer Arbeit beim ADAC für Schmallenberg mitnehmen oder auch auf Ihre Heimat beziehen?

Die vielen Veranstaltungen, die wir anbieten, haben natürlich auch eine Strahlkraft, und dass ich direkt aus Schmallenberg bin, schadet da auch nicht. Gerade in Bezug auf den Tourismus kann man hier noch viel bewegen. Mein Ziel ist es, alle unsere Angebote noch stärker als bisher auf die Zielgruppen zuzuschneiden und hier in der Region noch näher zu den Menschen zu bringen. Etwas ähnliches wie der Bike’n’Ride Day, allerdings auch für alle Vierräder, soll in abgewandelter Form bald auch in unserem Verkehrssicherheitszentrum in Olpe stattfinden.

Wenn Sie Schmallenberg als Tourismus-Ziel (als ADAC Tourismus- Vorstandsmitglied) einschätzen würden, was wäre Ihr Fazit?

Ich denke Schmallenberg ist für alles sehr gut geeignet, was draußen stattfindet. Alle Outdoor-Aktivitäten sind hier sehr gut machbar. Egal ob auf dem Motorrad, mit dem Auto, dem E-Bike oder eben zu Fuß. Gerade die Mischung und diese Vielfalt der möglichen Angebote macht Schmallenberg und die Umgebung sicherlich als Ziel für Touristen attraktiv. Ich finde, wir sind hier auch sehr familienfreundlich, es gibt für jeden etwas zu erleben und das ist das, was man beim Wochenendausflug oder im Urlaub möchte. Daher mein Fazit: für Menschen, die gerne draußen sind, sind wir eine Top-Adresse.

Was könnte/müsste sich hier in der Region verändern, um touristisch noch attraktiver zu werden?

Naja, das Wetter können wir ja nicht wirklich beeinflussen, von daher werden wir nie mit Urlaubsregionen im Mittelmeerraum konkurrieren können. Ich denke aber, dass wir das auch gar nicht müssen. Immer wichtiger bei der Auswahl der Urlaubsziele wird auch das Thema Nachhaltigkeit. Immer weniger Menschen buchen einen Flug nach Thailand oder Australien, ohne über die Umweltauswirkungen nachzudenken. Daher werden in Zukunft sicher noch mehr Menschen hier Urlaub vor der Haustür machen. Auch wir hier im Sauerland müssen uns dem Thema Nachhaltigkeit natürlich stellen und dementsprechende touristische Angebote machen. Wenn uns das gelingt, dann wird dies das Buchungsverhalten der Touristen noch weiter beeinflussen und unsere Region noch stärker in den Fokus rücken lassen.

Beschreiben Sie doch einmal den Ortsclub MSC Schmallenberg. Für wen wäre eine Mitgliedschaft das Richtige? Was sind Themen des Vereins, die vor Ort in Schmallenberg besprochen werden?

Ein Ortsclub des ADAC ist vor allem eins: eine Gemeinschaft. Ein bisschen so wie eine Familie, die zusammenhält und gemeinsame Interessen hat. Vor allem für den Nachwuchs haben wir natürlich viele spannende Angebote rund um Mobilität und natürlich auch Motorsport. Man kann schon ab sechs Jahren einsteigen, zum Beispiel im Kartsport. Die Fahrradturniere sind sehr hilfreich für die Verkehrserziehung. Später gibt es dann Autoslalom, oder Veranstaltungen mit Oldtimern. Mittlerweile sind wir auch richtig gut digital unterwegs, denn wir haben zwei SimRacer: der ADAC Westfalen bietet dazu den SimRacing-Challenge-Cup an, also E-Sport für Einsteiger und Fortgeschrittene. Als Ortsclub plant man Veranstaltungen und führt sie auch durch. Und das komplett ehrenamtlich. Man tut also auch noch etwas Relevantes und Nützliches für die Gesellschaft. Und eins ist ganz wichtig: es macht einfach Spaß, dabei zu sein. Besonders freue ich mich da übrigens auf unser erstes Schmallenberger Seifenkistenrennen am ersten Augustwochenende.