Eslohe. Braumeister Werner Schulte hat sich für die Meilertage in Eslohe etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Was hat es mit seinem Bier auf sich?
Für die Meilerwoche in Eslohe wurden extra einige Spezialitäten von der Fleischerei Schulte und der Esselbrauerei kreiert. Neben Meilerwurst, Köhlerbraten aus dem Erdloch und Köhlerschnaps hat Braumeister Werner Schulte ein besonderes Bier gebraut: das Köhlerbier.
Seit Jahrzehnten gibt es in Eslohe eine eigene, sehr erfolgreiche Brauerei. Werner Schultes Schwiegervater Hermann Stoetzel startete mit dem Bierbrauen in den 80er Jahren. Schulte, studierter Betriebswirt, der selbst aus einer Gastwirtschaft kommt, fand Gefallen daran und ließ sich in Bayreuth zum Braumeister ausbilden. Heute braut er zwei Sorten Bier, Helles und Dunkles und zweimal im Jahr Bockbier. Alle zehn Tage wird gebraut.
Das Köhlerbier aus Eslohe
Für die Meilerwoche gab es nun Köhlerbier, dass landläufig unter dem Namen Rauchbier bekannt ist. Während das berühmte Bamberger Rauchbier sehr stark nach Rauch schmeckt und nicht jedermanns Sache ist, kann man Schultes Köhlerbier gut trinken.
Es hat nur einen leichten Rauchgeschmack und ist sehr süffig. Aber wie entsteht nun ein solches Bier? Schulte hat extra zwei Sorten getrocknete Gerste mitgebracht, eine helle und eine dunkle Sorte. Wenn man sie probiert, schmeckt man gleich den Unterschied: die dunklere Sorte ist kräftiger, würziger im Geschmack. Er erklärt, dass Bier immer aus Getreide gebraut wird. In Deutschland ist es überwiegend Gerste, aber auch Weizen findet Verwendung.
Zunächst muss die Gerste gemälzt werden, das heißt sie wird zum Keimen in Wasser eingeweicht. Wenn sie gekeimt hat, wird sie getrocknet. Es entsteht Malz. Nun entscheidet die Temperatur bei der Trocknung, ob es helles oder dunkles Bier wird. Helles wird bei 85 Grad, mittleres Dunkeles bei 110 Grad, mit leichter Farbe und ganz Dunkles bei 200 Grad getrocknet. Aus letzterem wird der so genannte Muckefuck gewonnen, ein preiswerter Kaffeeersatz, den es heute noch als Lindes, Kathreiner oder Caro-Kaffee gibt.
600 Liter gebraut
Beim Bamberger Rauchbier wird Buchenholzrauch durch das Malz getrieben. So entsteht rauchiges Malz. „So setzte ich auch etwas rauchiges Malz zu. Malz entscheidet über den Körper des Bieres: seine Farbe, seinen Alkoholgehalt und den Geschmack. Das Köhlerbier kommt gut an“, freut sich Schulte. Er hat 600 Liter gebraut. Der Brauprozess ist übrigens der gleiche wie bei jedem Bier. „Das sollte für die Meilerwoche reichen“, ist er zuversichtlich.
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Zum Köhlerbier gab es am sechsten Meilertag allerlei Köstliches aus Pfanne und Topf der heimischen Gastronomen von der Domschänke, dem Forellenhof Poggel, Langgasthof Reinert und Hotel Woiler Hof. Die Auswahl reichte vom Pork Belly, über Burger, Sommersalat- und Forellenvariationen, Thai-Curry, Wild und Eintöpfen. Dazu spielte die Jazz-Formation „Jazz Four you“ aus Bad Fredeburg.
Weiß-blau geht es weiter am Meiler
Am Freitag, 22. Juli, steht das Meilerfest unter dem Motto „Weiß-Blauer Tag“: Ab 17 Uhr heißt es „O zapft is!“, Original Weiß-Blaue Blasmusik mit der Stadtkapelle Schmallenberg animiert die Besucher zum Jodeln, Schuhplattln und Fingerhakeln. Zudem können viele leckere Biere von Hobbybrauern probiert werden. Neben dem „Esselbräu“ stellen noch die „Hefemännchen“ aus Schliprüthen, das „Loisel’s-Bräu“, „Craftvoll“ und die „Braumanufaktur“ aus Schmallenberg ihre Braukunst vor. Hier kann nicht nur probiert und gekostet werden, sondern die Brauer stellen ihre uralte Tradition zum Anfassen vor.
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Ein Gourmet-Highlight ist das Grillen eines Bio-Ochsen, der auf frischen Sauerländer Wiesen geweidet wurde. Als Beilage bietet der Grillmeister seine legendäre Hausmacher Soße, Kartoffelsalat, Baguette oder Bratkartoffeln an. Daneben gibt es noch original bayrische Brezel und Leberkäs im Brötchen. Ab 22 Uhr spielt die Band „Wellblech“ auf. „Wellblech“ ist die heißeste Brass-Coverband jenseits des Weißwurstäquators und verspricht Stimmung pur. Dirndl und Lederhose sind erwünscht. Gerichte vom Ochsenspieß können per Gutschein schon am Wertmarkenstand am Meiler gekauft werden, die am Freitag bis spätestens 20 Uhr eingelöst sein müssen.