Eslohe. Schon weit vor Beginn der Meilertage haben die Esloher ihren Köhler Georg Sasse beeindruckt. Jetzt warten alle auf die Eröffnung des Spektakels.

Unter der Regie von „Architekt“ und Köhler Georg Sasse ist in den vergangenen Tagen der vierte Meiler an der SGV-Hütte in Eslohe aufgeschichtet worden. Nach 1985, 1990 und 2016 wartet der Heimat- und Förderverein nun sehnlichst darauf, den Meiler am 15. Juli anzuzünden. Zum Aufbau hatten sich viele freiwillige Helfer aus Eslohe und Sieperting eingefunden. „Es ist schon spannend, an so einem Jahrhunderte alten Handwerk mitzuwirken“, lautete die einhellige Meinung der Helfer. Köhler Georg Sasse war über so viel Unterstützung sichtlich überrascht: „Also mir geht das hier alles ein wenig zu schnell“, sagte er und lachte. „Ich hatte mit mindestens drei Tagen gerechnet und hier werden die 50 Raummeter in weniger als zwölf Stunden hingezaubert. Unglaublich.“

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Köhler Georg Sasse.
Köhler Georg Sasse. © Privat

Zuerst war der Kamin gebaut worden, durch den der Meiler später angezündet wird. Das gespaltene Buchenholz wurde anschließend hochkant um den Kamin geschichtet. Der „Roh-Meiler“ wird zum guten Schluss noch mit „Frasen“, „Heu“ oder „Ziegengras“ (Waldrasen) und Humuserde abgedeckt.

Zum Anzünden werden die beiden Köhler Georg Sasse und Christoph Kordes dann einige Schaufeln Buchenholz-Glut von oben in den Kamin werfen, dann eine Schicht Kleinholz und wieder Glut. Dieser Vorgang wiederholt sich, bis der Kamin bis oben gefüllt ist. Danach wird der Kamin ebenfalls abgedeckt. Durch Fußlöcher zieht dann die Luft von unten nach oben durch den Meiler, bis schlussendlich der gesamte Meiler unter Glut steht.

Bei 800 Grad sieben Tage unter Glut

Zum Verkohlungsprozess muss der Meiler mindestens 680 Grad haben. Letztlich steht der Meiler dann bei rund 800 Grad sechs bis sieben Tage unter Glut. Sasse gibt unumwunden zu: „Ich habe inzwischen über 80 Meiler gebaut, aber es ist für mich immer noch ein großer Moment, wenn der Meiler am letzten Meilertag „gelöscht“, abgeputzt und aufgebrochen wird.“ Am Ende des Meilers erwartet der Köhler rund 5000 Kilo feinste Buchenholzkohle, die dann in etwa 330 Säcke zu je 15 Kilo abgepackt wird. Ein Sack Kohle kostet 25 Euro. Bei einer Abnahme von mindestens drei Säcken liefert der Vorstand des Heimat- und Fördervereins frei Haus in Eslohe aus.

  • Reservieren kann man sich die Meilerkohle ganz einfach unter: www.heimatverein.eslohe.de oder am Wertmarkenstand direkt am Meiler der SGV-Hütte Eslohe.