Meschede. Inhaber Michael Heinemann hört bei Casa Conchita in Meschede aus Altersgründen auf. Wie es mit dem spanischen Lokal weitergeht.

Fünf Jahre sind genug: Michael Heinemann, ehemaliger Inhaber des Restaurants Casa Conchita in Meschede, gibt den Betrieb auf. Doch auch künftig soll es hochwertige, spanische Küche in der Mescheder Innenstadt geben. Genau aus diesem Grund fragte Heinemann seine spanische Köchin Rocio Rodriguez Vazquez vor einigen Monaten, ob sie sich vorstellen könne, den Laden mit ihrer Familie zu übernehmen. Nun steht fest: Ab Anfang Juli gibt es im Casa Conchita eine neue Inhaber-Familie, die letzten Formalitäten werden gerade abgewickelt.

Authentische Küche

Echte spanische Küche wird in dem Lokal angeboten.
Echte spanische Küche wird in dem Lokal angeboten. © Laura Nowicki

Vor fünf Jahren hatten Heinemann und seine damalige Partnerin Imma Ortega das Ladenlokal entdeckt. Nach seiner beruflichen Laufbahn als Bänker wollte der gebürtige Mescheder noch einmal etwas Neues wagen. Damalige Bedingung an eine Restauranteröffnung: möglichst authentisch sein. „Ziel war es, ein spanisches Lokal zu eröffnen, in dem eine spanische Köchin arbeitet und die Gerichte aus ihrer Heimat authentisch nachkocht. Auch die Produkte, die wir beziehen, kommen in weiten Teilen direkt aus Spanien“, erklärt Heinemann.

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Gefallen findet das bei einer breiten Kundschaft, die aus dem gesamten Hochsauerland kommt, um die Speisen von Rodriguez Vazquez zu bekommen. „Die Kunden merken einfach, dass wir hier mit ganz viel Leidenschaft für das Essen bei der Sache sind. Viele sagen, dass sie sich wie im Urlaub fühlen, wenn sie die Gerichte von Rocio essen. Und genau das wollten wir mit der Eröffnung auch erreichen“, so der ehemalige Bänker.

Um dorthin zu kommen, bedurfte es jedoch eines hohen Aufwands. Eine spanische Köchin zu bekommen – gar nicht so einfach. Heinemann setzte sich mit dem spanischen Arbeitsamt in Verbindung. Dort wurde anschließend eine Stellenausschreibung geschaltet: Spanische Köchin in Meschede gesucht. Viele Bewerbungen gingen ein, am Ende des Verfahrens entschied sich der Mescheder für Rodriguez Vazquez.

Allein nach Deutschland

Die damals 43-Jährige machte sich allein auf den Weg ins weit entfernte Deutschland – ohne die Sprache zu können oder vor Ort jemanden zu kennen. „Die erste Zeit war für uns als Familie natürlich schwer. Ich hatte Spanien noch nie verlassen, alles war neu für mich. Die Leute, die Sprache, das Wetter – alles anders. Das war nicht einfach“, blickt die neue Inhaberin der Gaststätte auf ihre Anfänge in Deutschland zurück.

Ein Blick auf die Außenterrasse von Casa Conchita am Winziger Platz in Meschede.
Ein Blick auf die Außenterrasse von Casa Conchita am Winziger Platz in Meschede. © Brigitta Bongard

Mittlerweile sind auch ihr Mann Pepe Fuentes Rodriguez (54) und ihr Sohn Jose Fuentes Rodriguez (21) nach Meschede nachgezogen. Jose spricht bereits gutes Deutsch und soll künftig die Bewirtung direkt am Tisch übernehmen, während Vater Pepe, der Inhaber ist, die Getränke hinter der Theke vorbereitet und Mutter Rocio wie gewohnt in der Küche leckere, spanische Gerichte zubereitet. Jose hat bereits in den vergangenen Monaten im Casa Conchita gekellnert. „Ändern wird sich also eigentlich gar nicht so viel“, sagt die neue Inhaberin.

Unterstützung weiterhin sicher

Unterstützen will Heinemann die neue Inhaber-Familie jedoch auch nach seinem Ausscheiden weiterhin. „Wenn es Fragen gibt oder ich sie irgendwie unterstützen kann, werden sie diese Unterstützung immer von mir bekommen. Ich freue mich jetzt aber erst einmal auf meinen Ruhestand und den neuen Lebensabschnitt“, blickt der ehemalige Geschäftsführer des spanischen Restaurants voraus.

>>> Neue Pläne

In den kommenden Wochen planen die neuen Inhaber, nicht nur die Produkte für die Speisen direkt aus Spanien zu beziehen, sondern auch ein spanisches Bier anbieten zu können. „Wenn alles klappt, werden wir bald schon Estrella am Fass haben. Wir hoffen, dass das weitere Kunden zu uns locken wird und wir unseren Stammkunden damit eine Freude machen“, betont Jose Fuentes Rodriguez.