Meschede-Grevenstein. Die Produktion von neuen Glasflaschen wird aufgrund der Ukraine-Krise immer teurer. So ist die Situation in der Veltins-Brauerei in Meschede.

Ein Mangel an Bierflaschen im Sommer wird nicht zum ersten Mal befürchtet. Bereits in den vergangenen Jahren machten Brauereien darauf aufmerksam, dass Kunden doch bitte ihre gebrauchten Glasflaschen an den nächsten Getränkemarkt zurück geben sollen, damit die Produktion nicht gefährdet wird. In diesem Sommer wird das Problem wieder akut – und nimmt aufgrund des Krieges in der Ukraine für Brauereien wie Veltins in Meschede-Grevenstein noch mal eine ganz neue Dimension an.

Deutschlich gestiegene Kosten

Als Gründe für die Knappheit an Bierflaschen nennen die Brauereien die deutlich gestiegenen Kosten für neue Flaschen sowie den Mangel an Lastwagenfahrern. „Engpässe sehen wir spätestens im Sommer“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bunds, Holger Eichele, der „Bild“-Zeitung zuletzt. „Je heißer der Sommer, desto schwieriger kann die Situation werden.“

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Der Verband Private Brauereien Bayern sprach von einem Phänomen, das „in der Regel jährlich auftritt, weil in den Sommermonaten mehr Bier getrunken wird“. Erschwerend kämen in diesem Jahr die stark gestiegenen Energiepreise und ein mögliches Gas-Embargo oder ein Gas-Lieferstopp aus Russland hinzu, sagte Verbandssprecher Benedikt Meier in München.

Produktion benötigt viel Gas

Der Hintergrund: Glasflaschen würden unter Einsatz von Gas hergestellt, der Preis sei stark gestiegen. Eine neue Glasflasche sei etwa doppelt so teuer wie der Pfand, den die Brauerei dafür verlangen könne. Es sei zu befürchten, dass die eine oder andere Brauerei Leergutprobleme bekommen könnte, sagte Meier. Dabei spielten auch die Vertriebswege eine Rolle. Die kleinen und mittelständischen Brauereien, die im Radius von 50 Kilometern um den Standort ihr Bier vertrieben, erhielten in der Regel schneller Leergut zurück.

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Eichele sagt: „Wer keine langfristigen Verträge hat, muss für neue Glasflaschen zurzeit 80 Prozent mehr bezahlen als noch vor einem Jahr.“ Einigen Brauereien drohe der Leerlauf, „sie stehen vielleicht bald ohne Flaschen da“. Verbraucher sollten Leergut möglichst schnell im Handel zurückgeben, um die Situation zu entspannen.

Angespannte Situation

Von einer angespannten Situation spricht auch die Brauerei Veltins in Meschede-Grevenstein. „Aber wir sehen aktuell keine Lieferschwierigkeiten. Der Verbraucher bekommt das Bier, das er wünscht“, sagt Unternehmenssprecher Ulrich Biene. Wegen der Gefahr eines Gas-Lieferstopps versuchten sich Brauereien mit neuen Flaschen einzudecken. „Aktuell gibt es keine Erkenntnisse, dass es schon eng ist, die Märkte sind voll mit Ware“, so der Unternehmenssprecher.