Meschede. Im Hochsauerlandkreis ist ein Rekord an Sexualdelikten gemeldet worden. Vor allem Kinder sind die Opfer. Die Entwicklung hat zwei Gründe.

Die Polizei im Hochsauerlandkreis verzeichnet mehr Sexualdelikte, insbesondere Kinder sind die Opfer. Das geht aus der Kriminalstatistik für das Jahr 2021 hervor. Für diesen Anstieg gibt es insbesondere zwei Gründe.

Deutliche Steigerung

383 Sexualstraftaten sind im Hochsauerland ein neuer Rekord - zum Vergleich: Ein Jahr zuvor waren es 226. Die Polizei führt 29 Vergewaltigungen, 4 sexuelle Nötigungen sowie 65 Mal sexueller Missbrauch von Kindern und 128 Mal die Verbreitung von Kinderpornografie auf. Besonders bei den letzten beiden Delikten ist eine deutliche Steigerung verzeichnet.

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Der eine Grund für diese Entwicklung: Die Bekämpfung des sexuellen Missbrauchs und der Kinderpornografie sind seit den Missbrauchsfällen von Lügde im Jahr 2019 ein Schwerpunkt in NRW. „Die Polizei hat ihre Aktivitäten auch im HSK seitdem stark erhöht. Durch umfangreiche Ermittlungsarbeit werden mehr Taten aufgedeckt, was zu einer Steigerung der Fallzahlen führt“, heißt es in dem Bericht.

Grooming als Straftat

Was noch hinzukommt: Grooming. Mit diesem englischen Fachbegriff wird die gezielte Kontaktaufnahme Erwachsener mit Minderjährigen beschrieben, die sich Vertrauen erschleichen und eine Missbrauchsabsicht haben. Seit einer Gesetzesänderung gilt dieses Vorgehen als sexueller Missbrauch von Kindern und ist strafbar. Schon der Versuch, sich in einem Chat ebenfalls als Kind auszugeben, um sich mit Opfern treffen zu wollen, wird verfolgt.

„Dabei haben wir relativ hohe Fallzahlen“, berichtete Polizei-Presssprecher Volker Stracke auf Nachfrage. Zugleich verwies er drauf, dass die Polizei in der IT aufgerüstet hat und solche Fälle inzwischen intensiver verfolgen kann als es früher möglich war.