Meschede. Die Preise für Baugrundstücke und Immobilien steigen rund um Meschede weiter an. Das belegen die Werte des HSK-Gutachterausschusses.
Die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser sowie Eigentumswohnungen ziehen nicht nur in den Metropolen weiter an. Auch im eher ländlichen Hochsauerlandkreis wird Eigentum immer teurer. Das meldet der Gutachterausschuss für Grundstückswerte im Hochsauerlandkreis in seinem Grundstücksmarktbericht 2022 und nennt konkrete Preise.
Preise steigen um 13 Prozent
„Im Mittel sind die Preise für Häuser im vergangenen Jahr um 16 Prozent und die Quadratmeterpreise für Eigentumswohnungen um 13 Prozent gestiegen“, berichtet Sebastian Klaholz, Mitarbeiter der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses. 207.000 Euro kostete ein Haus durchschnittlich im HSK. Es seien auch deutlich mehr Bauplätze zur Verfügung gestellt worden, insgesamt allerdings weniger in den Kern-, mehr in den Randlagen. Es gelte: „Der Trend zu steigenden Immobilienpreisen hält aus heutiger Sicht weiter an.“ Auch die Zahl der Kaufverträge ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen - um acht Prozent. Insgesamt wurden 2944 Kaufverträge registriert und bewertet.
Kaufpreissammlung
Der Gutachterausschuss führt eine so genannte Kaufpreissammlung, dabei betrachtet er nicht nur den reinen Kaufpreis. Daneben werden weitere Daten zum Grundstück erfasst. „Hier sind bei bebauten Grundstücken, wie beispielsweise Ein- und Zweifamilienhäuser oder Eigentumswohnungen unter anderem Wohnfläche, Grundstücksgröße, baulicher Zustand, Modernisierungsmaßnahmen, Baujahr sowie Mängel und Schäden zu benennen“, erläutert Klaholz.
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Die Datenerhebung erfolge über den notariellen Kaufvertrag sowie über Daten aus dem Liegenschaftskataster und über einen Fragebogen, den der Erwerber vom Gutachterausschuss zugesandt bekommt. „Über die Vielzahl an Informationen lassen sich die einzelnen Kaufpreise besser vergleichen und weitere Daten wie Bodenrichtwerte, Marktanpassungsfaktoren und Liegenschaftszinssätze ermitteln.“
Kaufverträge
Sebastian Klaholz hat für unsere Zeitung die Werte für die Kommunen Meschede, Bestwig, Eslohe und Schmallenberg noch mal separat ausgewertet. Auch hier zeigen die Preise steil nach oben. In der Region habe man im vergangenen Jahr 729 Kaufverträge über Grundstücksverkäufe im gewöhnlichen Geschäftsverkehr registriert.
Bauplätze
145 Bauplätze für den Wohnungsbau wurden im Durchschnitt für 80 Euro pro Quadratmeter gekauft, dabei erstreckte sich die Preisspanne von 20 bis zu 185 Euro pro Quadratmeter. Die meisten Bauplätze wechselten in Schmallenberg den Besitzer, nämlich 71, gefolgt von Meschede mit 51. Klaholz: „In Schmallenberg gab es auch den größten Zuwachs an Bauplätzen gegenüber dem Vorjahr.“
Ein- und Zweifamilienhäuser
208 Ein- und Zweifamilienhäuser wurden in den genannten Kommunen veräußert, die meisten in Meschede (104) und Schmallenberg (58). Dabei erreichte Meschede auch kreisweit die höchste Zahl. Der durchschnittliche Kaufpreis in Schmallenberg betrug 247.000 Euro, gefolgt von Meschede und Eslohe mit 211.000 Euro und Bestwig mit 195.000 Euro.
Eigentumswohnungen
102 Eigentumswohnungen sind in der Region verkauft worden. 527 waren es im gesamten Hochsauerlandkreis, 37 Prozent mehr als noch 2020. Auch die Preise steigen - im Mittel um 13 Prozent pro Quadratmeter. Klaholz: „Die Preisentwicklung ist auch hier, abhängig von Lage, Ausstattung und Baujahr, unterschiedlich.“
Die meisten Eigentumswohnungen wurden kreisweit in Winterberg (258), Schmallenberg (47) und Meschede (43) verkauft. Für Wohnungen im Ersterwerb nach Neubau wurden im Mittel 2890 Euro pro Quadratmeter und für Weiterverkäufe 1870 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche gezahlt. Im Erstverkauf wurden in Meschede die höchsten Preise erzielt. Bis zu 3260 Euro pro Quadratmeter waren Käufer hier bereit für eine neue Eigentumswohnung zu zahlen.