Schmallenberg. In Schmallenberg häufen sich in den vergangenen Tagen Fälle von Vandalismus. Auch die Polizei findet die Anzahl der Vorfälle auffällig.

In der Schmallenberger Kernstadt häufen sich Fälle von Vandalismus. Gleich an mehreren Stellen in der Stadt wurden Graffiti gesprüht und sogar eine Scheibe eingeschlagen.

Zwei große „G“ prangen am grau gestrichenen Lenneatelier des Kunsthauses Alte Mühle. Ein ähnliches Graffiti ist neben dem Eingang des Hit-Markts zu finden. Noch ärgerlicher als das Graffiti findet Christiane Kellersmann vom Kunsthaus jedoch die eingeschlagene Scheibe am denkmalgeschützten Haus. „Es ist schon ärgerlich, das kostet auch viel Geld die Scheibe eines solchen Hauses reparieren zu lassen“, sagt sie.

Vandalismus-Fälle häufen sich

Scheinbar nehmen die Vandalismus-Fälle in Schmallenberg in diesen Tagen zu. Der Polizei wurden zwischen dem 11. und dem 21. März vier Sachbeschädigungen gemeldet. Neben den zwei Vorfällen am Kunsthaus noch ein weiteres Graffiti an einem Wohnhaus und eines am Holz- und Touristikzentrum. „Sobald das Wetter besser wird, häufen Sachbeschädigungen. Es ist aber schon auffällig, dass die Fälle in einer so kurzen Zeit passieren und sich dann auch noch auf ein gewisses Gebiet konzentrieren“, sagt Volker Stracke, Pressesprecher der Polizei Hochsauerlandkreis.

Ein Graffiti am Hit-Markt in Schmallenberg.
Ein Graffiti am Hit-Markt in Schmallenberg. © WP | Leandra Stampoulis

An das Ordnungsamt der Stadt wurden noch keine neuen und aktuellen Fälle herangetragen.

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Berthold Vogt vom Ordnungsamt weiß, welche Möglichkeiten es geben kann, wenn es vermehrt zu solchen Vandalismus-Fällen kommt: „Die betroffenen Grundstücke können stärker durch die Polizei beziehungsweise das Ordnungsamt kontrolliert werden. Eine weitere Möglichkeit ist die Beauftragung von privaten Sicherheitsdiensten, die insbesondere die Grundstücke der relevanten Objekte bewachen und im Rahmen des Hausrechtes tätig werden. Der Einsatz eines Sicherheitsdienstes im öffentlichen Bereich, zum Beispiel öffentliche Plätze wie Schützenplatz, Stadthallenvorplatz, Kurpark, ist nicht möglich, da sie nicht öffentlich rechtlich beziehungsweise ordnungsrechtlich nicht tätig werden dürfen.“

Giovanni Cardone vom Eiscafé Venezia ist ebenfalls verärgert. „Seit vier Jahren sind wir jetzt hier mit unserem Café. Und es ist jedes Jahr das Gleiche. Aber es ändert sich einfach nichts.“ Er hat das Gefühl, dass sich die Stadt mehr um die West- und Oststraße und den Schützenplatz kümmert.

Ladenbesitzer fühlen sich vergessen

Er und und die anderen Ladenbesitzer in der Ladenzeile würden vergessen. „Für mich ist der Platz unten vor dem Hit-Markt wie das Schmallenberger Ghetto. Hier laufen junge Leute mit Bierflaschen und Marihuana rum.“ Dass die jungen Menschen sich dort treffen, sei nicht das eigentliche Problem. Sie würden aber häufig Reklameschilder der Ladenbesitzer beschädigen und überall liegen Glassplitter: „Wenn ich nach dem Wochenende öffnen möchte, dann muss ich erstmal aufräumen. Das kann doch nicht sein. Es muss eine gemeinsame Lösung mit der Stadt gefunden werden“, sagt Giovanni Cardone. Ihm sei bewusst, dass nicht nur die Stadt für die Sicherheit in der Ladenzeile verantwortliche ist, aber der Platz vor dem Hit-Markt würde in die Verantwortung der Stadt fallen.

Ein umgeworfenes Schild vor dem Eiscafé Venezia.
Ein umgeworfenes Schild vor dem Eiscafé Venezia. © Privat | Privat

„Alle meine Nachbarn und ich arbeiten und wohnen am Einkaufszentrum. Wir melden uns seit Jahren bei der Polizei und der Gemeinde, aber sie scheinen desinteressiert.“ Abends könne man dort draußen vor den Läden nichts stehen lassen, aus Angst es würde verwüstet.

Ordnungsamt kennt Problematik

Berthold Vogt vom Ordnungsamt weiß um über die wiederkehrende Problematik in der Ladenzeile: „Das ist ein schwieriges Thema. Gerade wenn jetzt die Temperaturen wieder steigen, werden auch wir vom Ordnungsamt verstärkt die Hotspot-Orte wie auch den Platz vor der Stadthalle, den Kurpark und auch den Platz vor dem Hit-Markt im Auge behalten.“ Er weist daraufhin, dass er beim Ordnungsamt nicht genügend Außenmitarbeit zur Verfügung habe, um den Platz an der Ladenzeile rund um die Uhr zu bewachen. Deshalb erhielt das Ordnungsamt schon in der Vergangenheit Unterstützung von der Polizei.

Wäre ein Sicherheitsdienst eine Lösung? „Das ist problematisch. Denn ein privater Sicherheitsdienst hat keine Befugnis auf öffentlichen Plätzen eine Ordnungswidrigkeit aufzunehmen.“

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