Meschede. Schon wieder ist Saharastaub auf dem Weg ins Hochsauerland. Es gibt farbenfrohe Dämmerungen, Blutregen und die Gefahr von Schäden.

Schon wieder ist Saharastaub auf dem Weg in den Hochsauerlandkreis. Die nächste Portion wird am Dienstag (29. März) erwartet. Das Phänomen sorgte für atemberaubende Sonnenuntergänge, Blutregen und erzeugt allerdings Flecken auf den Autos in Meschede und Schmallenberg. Diesen Fehler sollten Sie nun nicht machen.

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Körniger Staub kann den Lack beschädigen.
Körniger Staub kann den Lack beschädigen. © Ilka Trudewind

Die südliche Luftströmung bringt wieder Staub aus der Sahara nach Deutschland. Durch Kälte am Morgen kann sich der Staub erneut auf den Autos in Meschede und Schmallenberg ablagern (Stichwort: Blutregen).

Mit viel Wasser entfernen

Daniela Reiter, Autopflegeexpertin bei Alex Autopflege in Schmallenberg rät zu absoluten Vorsicht: „Der grobkörnige Staub ist wie Schmirgelpapier und kann dem Lack schaden.“ Sie rät dazu den Staub mit viel Wasser zu entfernen und auch nicht zu lange zu warten. Denn der Staub kann sich durch lange Sonneneinstrahlung einbrennen.

Daher ist die Fahrt zur Waschanlage empfehlenswert. Diese Gelegenheit haben beim letzten Mal schon einige Autobesitzer in Meschede und Schmallenberg genutzt. Auf keinen Fall, so rät der ADAC, sollten die Autos trocken abgewischt.

Wie entsteht das Wetterphänomen?

Sonnenuntergang aufgenommen in Cobbenrode von Sabine Korte.
Sonnenuntergang aufgenommen in Cobbenrode von Sabine Korte. © Sabine Korte

Der Staub stammt aus der Sahara in Nordafrika. Er besteht aus durchschnittlich fünf bis zehn Mikrometer großen Partikeln, die so leicht sind, dass sie sich mit der Luft vermischen. Insgesamt entstehen in der Sahara jedes Jahr rund 500 Millionen Tonnen Staub. Diese Aerosole, so wird die Mischung aus Staubpartikeln und Luft bezeichnet, können bis zu einer Höhe von fünf Kilometer in die Atmosphäre aufsteigen.

Dort bleiben sie teilweise bis zu einem halben Jahr lang – allerdings nur, wenn es windstill ist. Durch starke Winde kann der Staub in die ganze Welt transportiert werden. Nach Europa gelangte der Staub in diesem Fall durch ein Tiefdruckgebiet über dem Mittelmeerraum, das die Partikel in Richtung Norden transportierte.

Bis zu 15 Mal im Jahr

Der Abendhimmel über Grevenstein mit Kirchturm. Aufgenommen von Kornelia Temme.
Der Abendhimmel über Grevenstein mit Kirchturm. Aufgenommen von Kornelia Temme. © Kornelia Temme

Das Phänomen ist allerdings gar nicht so selten. Bis zu 15 Mal im Jahr kommt der Saharastaub bis nach Deutschland. Am häufigsten ist das im Frühling und im Sommer der Fall, oftmals bleibt das Phänomen allerdings unbemerkt. Nur wenn die Konzentration der Staubpartikel besonders hoch ist, so wie derzeit, ist er auch am Himmel zu erkennen.

Blutregen

Wenn der Saharastaub durch Niederschlag auf den Boden gelangt, spricht man von einem sogenannten „Blutregen“. Grund dafür sind die rötlich-braunen Verfärbungen, die der Regen auf den Oberflächen hinterlässt.

Der „brennende Himmel“ über Meschede-Berge, fotografiert von Carola Farthmann.
Der „brennende Himmel“ über Meschede-Berge, fotografiert von Carola Farthmann. © Carola Farthmann

Keine Gefahr für die Gesundheit

Der Saharastaub ist keine Gefahr für die Gesundheit von Menschen und Tieren. Für die Natur hat er sogar eine positive Wirkung: Die Mischung aus Quarzsand, Ton, Gips und Algen wirkt wie ein Dünger für die Pflanzen. Laut Wetterexperten könnte das Phänomen in Deutschland wieder für spektakuläre Bilder am Himmel sorgen.