Meschede. Ein Ufo? Ein Meteorit? Oder doch nur ein defekter Wetterballon? Ein Experte erklärt, was es mit dem Objekt am Himmel über Meschede auf sich hat.

Außerirdische? Ein Meteorit? Oder doch nur ein defekter Wetterballon? Ein Objekt über Meschede sorgte in der Facebook-Gruppe „Mescheder Gedöns“ nach einem Post von Nutzer Tilo Franke für reichlich Diskussionsstoff, nachdem der Urheber des Beitrags das Foto mit der Frage „Was ist das über Meschede?“ gepostet hatte.

Gleich mehrere Augenzeugen hatten das Objekt am Mescheder Abendhimmel entdeckt. Eine Nutzerin erklärte: „Über Ramsbeck war es auch zu sehen, aber es ist in Richtung Brilon weitergeflogen.“

Erforschungsnetz außergewöhnlicher Himmelsphänomene

Was es mit dem ungewöhnlichen Gegenstand auf sich haben könnte, erklärt Experte Hansjürgen Köhler. Er betreibt den Blog CENAP – Centrale Erforschungsnetz außergewöhnlicher Himmelsphänomene (www.hjkc.de) und sagt: „Auf dem Foto handelt es sich um den Kondensstreifen eines Airbus A-380, er ist bereits im Erdschatten und ist daher dunkler als der von der Sonne noch angestrahlte Himmel über ihm. Der Kondensstreifen ist kompakt und kürzer als bei tiefer fliegenden Jets und rührt durch weniger Feuchtigkeit in der betreffenden Höhe.“

>>> Lesen Sie auch: Warum Meschede der Ort ohne Corona-Proteste ist <<<

Damit steht fest: Außerirdische wollen sich doch kein Bild von Meschede und seinem Umland machen, es handelte sich lediglich um ein großes Flugzeug, was über Meschede flog.

Regelmäßig außergewöhnliche Sichtungen

Der Amateur-Astronom wird regelmäßig mit außergewöhnlichen Sichtungen am Himmel konfrontiert. „In 99 Prozent kann man klären, worum es sich handelt“, sagt er. Das fehlende Prozent resultiere aus Fällen, bei denen die Datenlage unzureichend sei: kein Bild- oder Videomaterial, keine Zeitangaben beziehungsweise keine Ortsangaben.

>>> Lesen Sie auch: Mescheder wechselt von der Sparkasse ins Fitnessstudio <<<

Im Fall des Objekts über Meschede konnte Köhler nach Sichtung des Bildmaterials ausschließen, dass es sich zum Beispiel um einen Meteoriten handelt. „Der Schweif ist deutlich verwirbelter.“ Seine Erklärung: Durch die gerade untergegangene Sonne lag der Kondensstreifen im Schatten – er wirkte daher dunkelgrau beziehungsweise schwarz. „Bei großen Flugzeugen wie dem Airbus A 380 oder oder der Boing 747, dem Jumbo-Jet, sorgt der extrem große Kondensstreifen häufiger für Verwirrung“, sagt Köhler.

Angst nichts Außergewöhnliches

Dass Menschen beim Blick in den Himmel ein Objekt ungewöhnlich oder sogar bedrohlich vorkomme, sei nicht Außergewöhnliches, sagt Köhler. „Dieser Moment kommt ja überraschend und dauert meist nur wenige Sekunden.“ Der Amateurastronom spricht in diesem Zusammenhang von „Beobachtungsstress“.