Meschede. Auch nach der Sanierung der Ampeln rund um die Antoniusbrücke geht es in Meschede weiter mit Stau und Umleitungen. Das sagen Betroffene.

Die Sanierung verschiedener Ampel-Anlagen in Meschede nimmt seit nunmehr zwei Wochen nicht unerheblichen Einfluss auf den Verkehr in der Kernstadt. Vor allem rund um den Knotenpunkt an der Antoniusbrücke staut es sich in den Hauptverkehrszeiten und man muss mehr Zeit einplanen, um ans Ziel zu gelangen. Das beeinflusst u.a. auch Mescheder Unternehmer, Fahrschulen sowie den öffentlichen Personennahverkehr. Doch ein Ende naht - vorerst.

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Straßen.NRW

Oscar Santos, verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit von Straßen.NRW im Hochsauerlandkreis, spricht auf Nachfrage dieser Zeitung über den Status quo der Sanierung der Ampeln zwischen Antonius- und Coventry-Brücke und kann gestresste Verkehrsteilnehmer zunächst beruhigen: „Wir liegen super im Zeitplan und Ende der Woche können die Arbeiten voraussichtlich abgeschlossen werden.“ Das vorausgesagte gute Wetter spiele dem Vorhaben zusätzlich in die Karten und so ist damit zu rechnen, dass der Verkehr in einigen Tagen wieder auf den gewohnten Spuren und ohne Verzögerungen fließen kann.

„Dann geht es allerdings direkt mit den Ampeln am Lanfertsweg sowie an der Lindenstraße weiter“, weiß Oscar Santos. Hier sei aber nicht mit so großen Einschränkungen wie derzeit an der der B55 zu rechnen. „Einspurig wird es dort höchstens punktuell und temporär.“ Etwas größer schätzt er die Auswirkungen der wiederum darauf folgenden Sanierung der Ampeln an der Beringhauser Straße ein. Hier seien deutlich mehr Beeinträchtigungen des Verkehrs zu erwarten. Wann dort Baubeginn ist, könne man aktuell noch nicht konkretisieren.

Fahrschulen

In der Mescheder Innenstadt sind indes die Fahrschulen stark von der Sanierung der Ampelanlagen und dem damit verbundenen Verkehrsbeeinträchtigungen betroffen, wie Thomas Schnier, Geschäftsführer der Fahrschule Schnier und Voss bestätigt: „Man ärgert sich natürlich schon, da wir durch die langen Wartezeiten rund um die Antoniusbrücke innerhalb einer Fahrstunde nicht mehr die Strecken schaffen, die man sonst zurücklegen könnte“, sagt er.

Manuel Schaminet von der gleichnamigen Fahrschule hat seit der Sanierung inklusive Umleitungen ebenfalls schon mehrfach mit seinen Fahrschüler im Stau rund um die Innenstadt-Brücke gestanden - und weicht aktuell, wenn möglich, aus: „Ich hab die Erfahrung gemacht, dass man vor allem von der Warsteiner Straße kommend im Stau steht - gerne auch mal zwanzig Minuten. Aber wir arrangieren uns mit der Situation und planen die Fahrstunden zu den Hauptverkehrszeiten meist so, dass wir zum Beispiel über Eversberg Richtung Wehrstapel fahren und dann aus der anderen Richtung kommend wieder nach Meschede reinfahren - das geht erfahrungsgemäß ganz gut.“

Volker Peters, ebenfalls Fahrlehrer und Inhaber der Fahrschule Peters in Meschede und Schmallenberg, meidet den Knotenpunkt rund um die Antoniusbrücke derzeit - vor allem zur Rush-Hour. „Kurz vor acht und am Nachmittag zur Feierabend-Zeit fahren wir dort nicht entlang, um das Verkehrsaufkommen nicht noch weiter in die Höhe zu treiben. Ich plane dann andere Routen ein“, so Peters.

Seinen Schülern und Schülerinnen erkläre er derzeit immer wieder, dass man in Baustellen Rücksicht nehmen muss - insbesondere auch vor den Bauarbeitern. „Ich finde es gut, dass in unserer Stadt immer wieder Straßen oder wie jetzt, die Ampeln instand gesetzt werden. Da muss man sich als Autofahrer unterordnen und sich nicht gleich aufregen, wenn nicht jede Fahrbahnmarkierung auf Anhieb sitzt.“ Gerade in den ersten Tagen der Sanierung, als die Arbeiter die Markierung für die Umleitung des Verkehrs aufgetragen haben, hätte man oft unschöne und rücksichtslose Szenen beobachten können. „Und dabei geht es doch wirklich schnell voran und man kann täglich Baufortschritte erkennen.“

ÖPNV

Der öffentliche Personennahverkehr ist was Routenänderungen angeht von Natur aus weniger flexibel als Pkw. Das hat vor allem zu Beginn der Sanierung zu erheblichen Verspätungen und einzelnen Ausfällen im öffentlichen Personennahverkehr geführt, erklärt Annette Zurmühl, Pressesprecherin der RLG (Regionalverkehr Ruhr-Lippe GmbH). Inzwischen sei die Situation zwar deutlich entspannter, Schwierigkeiten und Verspätungen von bis zu zehn Minuten im Berufsverkehr gegen acht Uhr sowie zwischen 14.30 und 17 Uhr müsse man aber noch immer einkalkulieren. „Gemeinsam mit Knipschild Reisen haben wir die Situation weiterhin im Blick oder werden betrieblich reagieren, soweit dieses aufgrund der Auswirkungen erforderlich und möglich ist“, heißt es von der RLG.

Der Unternehmer

„Ricke bringt Bier“ - aktuell unter erschwerten Bedingungen. Für Franz-Josef Ricke vom Mescheder Getränkehandel bedeuten die aktuelle Ampel-Sanierung sowie die nächsten innerstädtischen Baustellen immer ein wenig Mehraufwand bei der Planung der Auslieferungsrouten. „Wir meiden die Strecke zu den Stoßzeiten und planen unsere dahingehend Touren um. Gerade für Auslieferungen in der Innenstadt, wo wir viele Kunden haben, ist das natürlich kompliziert, da wir dort ja nur bis zehn Uhr herein fahren dürfen“, erklärt der Geschäftsführer. Dass der Verkehr an der Antoniusbrücke in wenigen Tagen voraussichtlich wieder normal fließt, stimme ihn mit Blick auf die kommenden Ampel- und vor allem Fahrbahnsanierungen in den nächsten Wochen und Monaten aber nur vorsichtig optimistisch.

Nach den Ampeln folgt schließlich die Erneuerung der Fahrbahndecke auf der Antoniusbrücke sowie der Hennebrücke.