Nuttlar. Die Planungen für diese Baustelle laufen: An der Oberen Ruhrtalbahn in Nuttlar wird eine Stützwand aufwendig saniert. Das hat Folgen.
Zum Beginn des kommenden Jahres wird es laut in Nuttlar. Sehr laut! Die Bahn hat angekündigt, zwischen Januar und April 2023 ihre Stützwand etwa in Höhe des Gasthofs Hester auf einer Länge von 200 Metern zu erneuern. Dabei ist mit einer derartigen Lärmbelästigung zu rechnen, dass Anwohnern während des Zeitraums der Arbeiten Ersatzwohnungen angeboten werden sollen. Betroffen hiervon sind die Bewohner des Hauses Briloner Straße 53.
Die Bauarbeiten werden nach Angaben der Bahn höchstens im Zwei-Schichtsystem zwischen 6 Uhr und 22 Uhr erfolgen. Zwischen 6 und 7 Uhr sowie zwischen 20 und 22 Uhr werde es zwar keine lärmintensiven Arbeiten geben, verspricht die Bahn. Dennoch hätten die Bewohner des Hauses Briloner Straße 53 tagsüber eine insgesamt zeitlich lange andauernde Lärmbelastung mit einem Pegel von 70 Dezibel zu ertragen.
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Für die Arbeiten will die Bahn eine Vollsperrung der Strecke nutzen. Dabei wird die vorhandene Stützwand abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt.
Aus Sicht der Gemeindeverwaltung bestehen gegen das Vorhaben grundsätzlich keine Bedenken. Entsprechend könne dem Vorhaben zugestimmt werden. Allerdings ist mit dem Projekt eine erforderliche Sperrung des beleuchteten Geh- und Radweges in diesem Bereich verbunden. Hier ist eine Umleitung entlang der L743 geplant. Auch das ist aus Sicht der Gemeinde grundsätzlich kein Problem. Sie weist allerdings darauf hin, dass bei einer Umleitung über den gemeindlichen Gehweg entlang der L743 eine temporäre Beleuchtung erforderlich ist - und zwar vom Bahnübergang am Dümel im Osten bis zu den Gewerbeflächen Yasar Top und Friedrichs im Westen. Zum einen, weil die Baumaßnahme in der dunklen Winterzeit durchgeführt werden soll. Zum anderen aber auch, darauf wies Markus Sommer als Vorsitzender des Gemeindeentwicklungsausschusses hin, weil der Gehweg gleichzeitig Schulweg ist.
Fläche wird auch von den Schützen genutzt
Zudem weist die Gemeinde in ihrer Stellungnahme an die Bahn auf das im Mai anstehende Schützenfest in Nuttlar hin. Und das könnte Probleme geben, für den Fall, dass die Arbeiten der Bahn nicht wie geplant im April beendet sind, sondern länger dauern. Denn: Auf der beabsichtigten Baustelleneinrichtungsfläche findet das Vogelschießen der Schützenbruderschaft statt und der Fuß- und Radweg wird als Verbindungsweg inklusive Festzug zur Ortslage Nuttlar genutzt. „Sollte die Baumaßnahme dann nicht abgeschlossen sein, so ist der Weg so provisorisch herzustellen, dass eine öffentliche Nutzung erfolgen kann oder es ist eine andere einvernehmliche Lösung mit der Schützenbruderschaft umzusetzen“, schreibt die Gemeinde in ihrer Stellungnahme.
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Ausschussvorsitzender Markus Sommer, der gleichzeitig Ortsvorsteher von Nuttlar ist, bezeichnete diesen Hinweis der Gemeinde als „vorausschauend und löblich“.
>>> HINTERGRUND <<<
Von Juni 2022 bis März 2026 sind die Hauptbauarbeiten auf der Bahnstrecke im Elleringhauser Tunnel vorgesehen. Eine erste Streckensperrung ist von Anfang Januar bis Mitte April 2023 vorgesehen.
Der Tunnel entspricht nicht mehr den Richtlinien und dem Stand der heutigen Technik. Der Elleringhauser Tunnel wird künftig eingleisig betrieben.