Eslohe. An der Esloher Realschule können Schüler einen weltweit anerkannten Computerführerschein absolvieren. Gut für jede Bewerbungsmappe!

Dieses Zertifikat macht sich in jeder Bewerbungsmappe gut: Die International Computer Driving Licence. Hinter dem Begriff verbirgt sich ein Computer-Führerschein, den die Schülerinnen und Schüler der Esloher Realschule absolvieren können. Und zwar nicht irgendein Computer-Führerschein, sondern einer, der weltweit anerkannt ist.

Markus Krau und Johannes Hien sind die beiden extra ausgebildeten Lehrer, die die Esloher Schüler fit am Rechner und damit fit für ihre weitere berufliche Zukunft machen. Damit die Esloher Realschule eines von weltweit 20.000 akkreditierten Testzentren werden konnte, mussten sich beide zunächst selbst fortbilden. Über ein Jahr hinweg eigneten sie sich per Selbststudium über eine Plattform der Dienstleistungsgesellschaft für Informatik (DLGI) das nötige Wissen an.

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Krau war es auch, der die Idee hatte, den Führerschein an der Esloher Realschule einzuführen. Denn: Zuvor hatte er damit über sechs Jahre sehr gute Erfahrungen an einer Schule in Hessen gemacht, an der er vor seinem Wechsel ins Sauerland tätig war. Krau weiß: „Dieses Zertifikat hat einen deutlich höheren Stellenwert als etwa die Bestätigung über die Teilnahme an einem Computerkurs mit einem Schulstempel.“ Und auch Schulleiterin Katrin Schulte-Bärbig weiß, dass das Zertifikat von vielen Firmen als Ausbildungsvorteil anerkannt wird.

Kurs ausgebucht

Für die Absolvierung des Führerscheins stehen insgesamt acht Module zur Verfügung, aus denen sich die Schulen vier aussuchen können. Die Esloher Realschule hat sich für die Module Word, Powerpoint, Excel und Computergrundlagen entschieden. Einmal in der Woche werden die Schülerinnen und Schüler der Klassen 9 und 10 in einer Doppelstunde in einem der Modul-Bereiche geschult. Freiwillig! Coronabedingt haben sich aktuell zwar nur acht Schüler angemeldet. Zuvor waren es allerdings 21, von denen am Ende 19 ihre Prüfung erfolgreich bestanden hatten und das Zertifikat nun ihren Bewerbungen beilegen können. Damit war der Kurs bei der damaligen Anzahl der Schulrechner ausgebucht.

„Ich bin fest davon überzeugt, dass die Teilnehmerzahl deutlich steigen wird, wenn es nach Corona wieder einen geregelteren Schulalltag geben wird“, sagt Katrin Schulte Bärbig. Inzwischen stehen im Computerraum der Schule insgesamt 30 Rechner und damit 30 Plätze für die „Fahrstunden“ zu Verfügung. „Mit unserem neuen Computerraum haben wir nun ohnehin noch einmal deutlich bessere Voraussetzungen“, freut sich Markus Krau.

Unterstützung durch Förderverein

Rund 130 bis 150 Euro kostet die Teilnahme am Kurs. Dabei werden allein 40 Euro für ein Lehrbuch fällig. Komplett zahlen müssen die Eltern die Teilnahme ihrer Sprösslinge allerdings nichts. Denn: Finanzielle Unterstützung gibt es vom Förderverein der Realschule. „Und wenn selbst die im Härtefall mal nicht ausreichen sollte, wird nach einer Lösung gesucht“, sagen Krau und Schulte-Bärbig. Fehlende finanzielle Mittel seien definitiv kein Ausschlusskriterium.

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Bereits seit Jahren ist die „Medienkompetenz“ ein wichtiges Thema an der Esloher Realschule. Gerade in der Coronazeit habe sich gezeigt, wie wichtig sie sei, sagt die Schulleiterin. Daher gab es Computerkurse für die Fünft- und Sechstklässler bereits lange, bevor sie landesweit zur Pflicht an den weiterführenden Schulen wurden. Während es in den Klassen fünf und sechs um eher einfache und grundlegende Dinge wie zum Beispiel das Erstellen von Ordnern, Internetsicherheit, die Gefahr von Sozialen Medien und die Basiskompetenz von Word und Powerpoint geht, geht es in den Stunden für die „International Computer Driving Licence“ ans Eingemachte: Das Erstellen von Serienbriefen und das Einrichten von Kopf- und Fußzeilen nennt Krau nur als zwei Beispiele einer langen Liste.

Man könne schon sagen, dass die Schüler die Programme Word und Powerpoint am Ende im Schlaf beherrschen. Das deutlich komplexere und umfangreichere Tabellenkalkulationsprogramm Excel beherrsche man danach vielleicht zwar immer noch nicht im Schlaf. „Dafür hat dieses Programm einfach viel zu viele Möglichkeiten“, sagt Krau. Aber mit dem Zertifikat habe man immerhin ein sehr ordentliches Fundament, auf das sich später aufbauen lasse.

Keine Selbstverständlichkeit

Das Bestehen des Computer-Führerscheins ist dabei keine Selbstverständlichkeit. „Wir waren sehr überrascht und sehr erfreut, dass bei der letzten Prüfung nur 2 der 21 Schüler nicht bestanden haben haben“, sagt Krau. In der Regel, so weiß er aus seiner langjährigen Erfahrung, sei die Durchfallquote höher. Immerhin gibt es am Ende eines jeden Moduls 36 Fragen, die es zu beantworten gilt. Und die seien durchaus knifflig und deutlich weitgehender als das Multiple-Choice der theoretischen Fahrprüfung für den normalen Führerschein. Und eben aus diesem Grund habe das Zertifikat auch einen so hohen Stellenwert.

Herausforderungen der heutigen Zeit

Katrin Schulte-Bärbig ist Leiterin der Realschule Eslohe.
Katrin Schulte-Bärbig ist Leiterin der Realschule Eslohe. © Unbekannt | Frank Selter

Katrin Schulte-Bärbig ist Leiterin der Realschule Eslohe. Wir haben Sie nach den Herausforderungen der heutigen Zeit gefragt.

Wo sehen Sie die größte Herausforderung für die Schulen der heutigen Zeit?

Die Ausstattung mit digitalen Medien und deren sinnvolle Umsetzung im Unterricht bleibt auch in Zukunft eine unserer größten Herausforderungen. Darüber hinaus ist die tägliche Herausforderung für unsere Lehrkräfte, ein Lernangebot für alle Schülerinnen und Schüler mit ihren unterschiedlichen Lernausgangslagen zu gestalten, um sie optimal zu fordern und zu fördern. Besonders schwierig ist das aktuell, da aufgrund von Quarantäneanordnungen immer öfter einzelne Schüler tageweise fehlen. Das bedeutet, Schülerinnen und Schüler auf Distanz unterrichtlich adäquat zu versorgen, die Lerngruppe vor Ort zu unterrichten und später alle immer wieder in der Gemeinschaft auf ein Level zu bringen.

Mit Blick auf Corona: Haben sich die Schülerinnen und Schüler verändert?

Während der Zeit des Lernens auf Distanz und des Wechselunterrichts kamen soziale Kontakte unter den Schülerinnen und Schülern deutlich zu kurz. „Social distancing“ hat besonders von unseren jungen Menschen viel abverlangt. Auf die häufig wechselnden Rahmenbedingungen haben die Schülerinnen und Schüler mit Verständnis reagiert und mit großem Einsatz und Kreativität ihre Leistungen erbracht. Wir spüren deutlich, dass die Schülerinnen und Schüler heute die sozialen Kontakte in der Schule genießen. Sie freuen sich besonders darüber, dass sie in einer Gemeinschaft in der Schule lernen können und den Lehrer
oder die Lehrerin real vor sich sehen.

Inwieweit ist der Schulalltag heute noch durch Corona geprägt?

Das routinierte Lüften nach 20 Minuten, Handhygiene, Abstand halten, Maske tragen... all das gehört nach wie vor in unseren Schulalltag! Das dreimalige Testen pro Woche ist immer wieder eine spannende und aufregende Situation. Positive Selbsttestergebnisse und deren Folgen werden von den Schülerinnen und Schülern mit Besorgnis registriert. Alle am Schulleben beteiligten Personen wünschen sich unbedingt weiterhin einen geregelten Unterricht in Präsenzform.

  • Aufgrund der aktuellen Corona-Lage hat die Realschule Eslohe ihr Konzept zum Tag der offenen Tür aktualisiert und angepasst. Ziel ist, allen interessierten Viertklässlern und deren Eltern möglichst umfassende Einblicke in die pädagogische und fachliche Arbeit und die besonderen Profile der Realschule zu ermöglichen. Zum Tag der offenen Tür, der am kommenden Samstag, 22. Januar, in zwei Blöcken stattfindet, laden Lehrerkollegium und Schulleitung der Realschule Eslohe die Viertklässler mit jeweils einem Elternteil ein.
  • Block I findet von 9.30 bis 11 Uhr statt, Block II von 11 bis 12.30 Uhr. Anmeldungen sind zwingend erforderlich. Entweder per Mail an realschule@eslohe-schulen.de (eigenen Namen, den Namen des Kindes, die Grundschule des Kindes und den gewünschte Zeitraum angeben) oder telefonisch unter 02973/974430. Kurzfristige Anmeldungen am Freitagvormittag sind noch möglich. Dann allerdings nur noch telefonisch.
  • Der Tag der offenen Tür findet unter den dann gültigen Vorgaben der Coronabetreuungsverordnung beziehungsweise Coronaschutzverordnung statt. Eventuelle kurzfristige Änderungen werden über die Schulhomepage veröffentlicht.
  • Aktuell gilt für die Eltern 2G-Plus. Es gibt eine Maskenpflicht im Schulgebäude und die dringende Empfehlung zum Tragen einer Maske auf dem Außengelände.
  • Darüber hinaus besteht außerhalb des Tages der offenen Tür die Möglichkeit, einen individuellen Beratungstermin mit der Schulleitung zu vereinbaren.
  • Die Anmeldungen sind zwischen vom 14. bis zum 25. Februar jeweils zwischen 8 und 12 Uhr möglich. Es muss ein individueller Termin vereinbart werden.